Slow Down – LocY (Musikvideo)

Kopf hoch! Unser Digezz-Motto. Nicht nur einmal mussten wir uns dabei an der Nase nehmen. Nach stundenlangem Skizzieren lagen die Nerven blank. Doch zu zweit hat man wenigstens die Möglichkeit, sich gegenseitig den Rücken zu stärken. Passend zum Song aber erst einmal Slow Down…

Auf den ersten Anschein wirkt das Video wahrscheinlich nach geringem Arbeitsaufwand. Doch bei den Zeichnungen im Hintergrund handelt es sich um fast 2’500 Bilder. Kurz zusammengefasst: Ganz schön viele Frames. 

Tausendfach haben wir den Stift neu angesetzt. Und wahrscheinlich doppelt so oft wieder etwas ausradiert. Doch die Mühe war es wert. Mit Stolz blicken wir nun auf das Projekt zurück. Wir präsentieren euch: SLOW DOWN von LocY

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(bas)

Planung

Schon gleich zu Beginn des Projektes, gab es die ersten Hürden zu bewältigen. Es schien, als würde das Musikvideo nicht umgesetzt werden können. Doch wieso? Der wichtigste Part konnte nicht umgesetzt werden. Aufgrund verschiedener Terminkollisionen haben wir kein Datum für die Dreharbeiten mit den Bandmitgliedern gefunden. Die Enttäuschung stand uns wohl ins Gesicht geschrieben. 

Dann die Erleichterung, Lola Civantos, die Sängerin der Band, hat ein Soloprojekt. Die ersten Ideen konnten wir dennoch nicht mehr gebrauchen. Handelt es sich hier um Schicksal? Ist eigentlich auch egal. Eines ist auf jeden Fall sicher, ohne diesen Rückschlag hätten wir unser Projekt nicht auf diese Weise umsetzen können.

Wir einigten uns auf das Studio als Location. An zwei Tagen führten wir Aufnahmen vor dem Greenscreen durch. 

Botschaft

Unsere Musikvideo-Idee versprach eine grosse visuelle Herausforderung. Obwohl uns die Animationstechniken und visuellen Effekte zweifellos Freude bereiten, ist es bei Weitem nicht perfekt. Den Standpunkt des Liedes auch dem Auge zu vermitteln, zeigte sich schwieriger als gedacht. Obschon Musikvideos nicht zwangsläufig eine komplexe Handlung oder Botschaft haben müssen, wäre es dennoch wünschenswert, dass sie zumindest irgendeine Art von Aussage transportieren. Mit den sich stetig ändernden Motiven im Hintergrund wollten wir eine emotionale Verbindung zum Publikum schaffen. Der Charakter und die Szenen haben sich kontinuierlich verändert. 

Visuelle Übermittlung

Um den vollen Umfang des Videos zu füllen, haben wir viele verschiedene Zeichnungsideen gebraucht – auf jeden Fall eine Herausforderung für unsere kreativen Köpfe. Zum Einen mussten sich die Motive stetig ändern und auf der anderen Seite sollten sie sich auch parallel zum Lied steigern. Die Kombination von Farben, Formen und Bewegungen erzeugte eine surreale Welt, die perfekt zur Stimmung des Songs passte. Es war inspirierend zu sehen, wie wir mit Sketchbook/Pro Create eine andere Dimension erschaffen konnten.

Drehtage

Während zwei Tagen haben wir uns im Studio am Holzikofenweg getroffen. Mit dabei natürlich unser VJ-Set. Mehrmals haben wir LocY vor der Kamera performen lassen. Da es sich um einen OneTake handelte, dauerte es an. Immer wieder gab es einen Grund, die Aufnahmen neu zu starten. 

Eine weitere Challenge war es, das Umblättern des Tagebuches so zu positionieren, dass es auf dem Videomaterial erkennbar war. 

Interpretationsraum

Ein weiterer interessanter Punkt ist die Offenheit für Interpretationen. Das Fehlen einer eindeutigen Handlung oder Botschaft im Video ermöglichte es jedem Betrachter, seine eigene Bedeutung in den Bildern zu finden. Dies eröffnet jedem Betrachter Raum für persönliche Reflexion. Es ist spannend zu erkennen, dass Kunst nicht immer eindeutig sein muss, sondern Raum für individuelle Interpretationen schaffen kann.

Arbeitsstunden

Die Angst, den vorgegebenen Arbeitsaufwand des Faches “Konvergentes Produzieren I” nicht zu erfüllen, hat sich schnell gelegt. Nach der Ideenfindung und Planung des Projektes folgten die ersten Versuche eines Prototypen. Schon ab diesem Zeitpunkt haben wir festgestellt, dass wir wohl länger brauchen als gedacht. Um Gewissheit zu schaffen, haben wir uns mathematischen Berechnungen zugewandt. Ca. 3.5 Minuten oder 208 Sekunden und 12 Frames pro Sekunden für das Projekt. Um sich das besser vorzustellen hier die Formel: 

208 x 12 = 2’496 Bilder

Kein Wunder, haben sich da die ersten Schweissperlen gebildet. Zu unserem Glück mussten wir da nicht alleine durch. Immer wieder konnten wir uns gegenseitig motivieren weiterzumachen. 

Die Erstellung der Animationen erforderte viel Zeit und Geduld. Von der Konzeption über das Storyboarding bis hin zur eigentlichen Animation und Postproduktion waren viele Stunden harter Arbeit erforderlich. Dieser langwierige Prozess war sehr anspruchsvoll und erforderte ein eingespieltes Team.

Fazit Janice

Letztendlich hat das animierte Musikvideo in mir Lust geweckt, mich weiter mit der Kombination von Musik und Animation auseinanderzusetzen. Es hat mich dazu inspiriert, neue künstlerische Ausdrucksformen zu erkunden und meine eigene Kreativität in diesem Bereich zu entfalten. Es hat mir gezeigt, dass ein animiertes Musikvideo mehr sein kann als nur eine Begleitung zum Song, sondern eine eigenständige Kunstform, die uns in neue Welten entführt und unsere Sinne auf einzigartige Weise anspricht.

Fazit Virginia

Für den Moment werde ich mich von dem Sketchen distanzieren. Das animierte Musikvideo war zweifellos ein ambitioniertes Projekt, das jedoch mit einigen Herausforderungen verbunden war. Der Arbeitsaufwand, der für die Umsetzung erforderlich war, ist einer der Hauptgründe, warum ich nicht für eine Fortführung eines ähnlichen Projekts wäre. Im Ganzen habe ich sehr viel von dieser Erfahrung gelernt und wer weiss, vielleicht irgendwann einmal wieder.