Play it like…

Songkomposition und Videoproduktion nach Art und Weise eines bekannten Künstlers

Für mein erstes Projekt habe ich mich dem Stil von Mani Matter angenommen. Seine Songs überzeugen durch die einfache, humoristische Darstellung gesellschaftlicher Konstrukte. Die Stärke seiner Songs liegt meist weder in der musikalischen Umsetzung, auch wenn durchaus der eine oder andere Ohrwurm mit dabei ist, noch in der Performance bei Live-Auftritten, sondern eher in der Gewitztheit der Reime und der Überspitzung von Konflikten und Störfaktoren im Alltag.

Wichtig: Mein Ziel besteht nicht darin, mich stilistisch möglichst nahe bei meinem Vorbild anzusiedeln, sondern lediglich daran zu orientieren, weil es mir oft einfacher fällt, nach gewissen Vorgaben zu arbeiten und so nicht das Rad neu erfinden zu müssen.

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(hil)

Arbeitsschritte

Meine Projektrealisierung habe ich in folgende Arbeitsschritte aufgeteilt:

  1. Auswahl des Künstlers
  2. Analyse von Technik, Auftreten, Stil
  3. Songkomposition
  4. Organisation Studio/Instrumente/Kulisse
  5. Studioaufnahme, Nachbearbeitung
  6. Realisierung Musikvideo

Multimedial erfüllt?

Von meiner ursprünglichen Idee, der Verfilmung eines Bühnenauftritts, habe ich mich, nach corona- oder kapazitätsbedingten Absagen der dafür geeigneten Plattformen, verabschiedet. Aufgrund dessen habe ich mir alternativ einen Green Screen eingerichtet. Als Aufnahmegerät hat mir mein Rode NT1-A Kondensatormikrofon stets gut gedient.

Bei der Videoproduktion habe ich mich an einem der raren Videoaufnahmen von Mani Matter orientiert. Durch Nachbearbeitung des Videos im Old Film Effect Style und Maskierung im Röhrenfernseher soll eine authentische Darstellungsform geboten werden.

Mit dem Green Screen habe ich zum erstem Mal gearbeitet. Die primäre Umsetzung mit Premiere Pro schien mir recht schlüssig, das Verfeinern ist allerdings schwieriger. Körnung und Flimmern im Hintergrund machten mir anfangs Mühe und waren, wie auch eine feine, störenende Kontur um den Protagonisten, postproduktiv nur schwer zu korrigieren. Da ich keine künstliche Lichtquelle nutzte waren meine Aufnahmezeiten ans Tageslicht gebunden, was sich manchmal als schwierig auszeichnete, da ich dadurch noch einige Kontrast- und der Helligkeitsdiferrenzen ausgleichen musste. In die Karten gespielt hat mir die altmodische Art der Verfilmung, sprich, meine nachträglich angewandten Filter liessen einige der ursprünglichen Filmfehler, zu meinem Glück, teilweise verschwinden.

Bei der Audioproduktion habe ich bereits etwas Erfahrung mit der Software GarageBand gemacht, dementsprechend ist mir dieser Teil etwas leichter gefallen. Mit dem Rode NT1-A sind mir die Aufnahmen, wie ich finde, recht gut gelungen. Da mein Gesang nicht sehr geübt ist, war die Verlockung gross, von den zahlreichen Nachbearbeitungsmöglichkeiten der Software Gebrauch zu machen, dennoch habe ich mich bei Tonkorrekturen fast gänzlich zurückgehalten, aus Angst den rauen, akustischen Aspekt zu verlieren. Auch die Gitarre und die Mundharmonika habe ich über das Mikrofon eingespielt. Beide Spuren sind mit leichtem Reverb gespickt, um den Raum etwas mehr zu füllen. Insgesamt sind die Aufnahmen also recht roh gehalten.

Als etwas schwieriger erwies sich der lyrische Teil. Anfangs noch voll überzeugt von meinen schreibstilistischen Fähigkeiten, hat mich bald etwas der Mut verlassen. Ich tat mich schwer darin, auf Kommando etwas zu schreiben, was mir beim 2. Mal durchlesen immer noch gefiel. Viele Ideen habe ich direkt wieder gestrichen. Schnell musste ich meine Haltung ändern und vielleicht auch etwas meine Erwartungen senken. Denn: Auch das Schreiben soll geübt sein. So muss ich mir zum Schluss auch eingestehen, dass ich nicht vollends zufrieden bin mit meinem Text. Etwas mehr Spannung, Überraschungsfaktor, oder Originalität hätten dem Text gut getan.

Was funktioniert nicht? / Was nehme ich mit?

Die behandelte Kunstform bringt Einfachheit mit sich. Diese mündete, in meinem Fall, jedoch bald in einer gewissen Monotonie, was sich mir mit fortschreitendem Prozess bald gezeigt hat. Gerne hätte ich mehr Pep ins instrumentale, mehr Komplexität und Spannung z.B. in Form von Gitarrenriffs, miteingebracht. Dies entspricht aber nicht dem Vorbild und wäre nicht Hand in Hand mit dem eigentlichen Inhalt gegangen. Dachte ich mir. Heute bin ich allerdings der Meinung, dass ich durchaus mehr Instrumente hätte mit einbringen können ohne dass ich die Botschaft gestört hätte. Durch geschicktes Anwenden von musikalischen Stilmitteln (schnell – langsam, laut-leise, Rhythmusvariationen) können sich Instrumental und Text durchaus ergänzen und ineinander bestärken. Diesen Effekt möchte ich zukünftig besser nutzen. So hat auch Mani Matter einst auf die Frage, welches denn für ihn die Kriterien eines guten Chansons sind, wie folgt geantwortet: „Dass alles stimmt und aufeinanderpasst, Thema zur Form, das Ganze zur Musik, der Anfang zum Schluss usw.

Die Produktion hat mir grosse Freude bereitet. Als Amateurmusiker begleitet mich die Musik schon lange und ich bin froh einen Schritt in Richtung «Musik schaffen» gewagt zu haben, unter anderem auch, weil es mir für einmal eine ganz andere Wahrnehmung ermöglicht hat. Weitere Projekte werden mit Sicherheit folgen.