Planung, Realisierung und Fertigstellung eines Countdown-Videos für Kinder

Was haben eine Sandgrube, ein Esel und eine Kamera gemeinsam? Genau. Nichts. Oder doch?
Für die Kinderfreizeit meiner Kirchgemeinde wurde ich im Frühling angefragt, ob ich passend zum Thema «Samuel» (die biblische Geschichte) einen circa dreiminütigen Clip sowie aus dem gleichen Material ein kurzes, maximal 30-sekündiges Intro realisieren würde. Da ich zu der Zeit noch nicht sehr ausgelastet war, sagte ich zu. Dies stellte sich später als ein Fehler heraus und ich arbeitete viel zu viel in viel zu wenig Zeit… dafür kann ich das Projekt jetzt an Digezz anrechnen lassen.

Wie gestaltet man einen Countdown-Clip genau? Was gehört da alles dazu? Der Clip läuft immer vor dem Plenum, um die Kids auf die nächste Stunde einzustimmen, und sie in die Geschichte mitzunehmen. Es gibt keinen Dialog oder Offtext, sondern funktioniert rein mit Musik (Copyright-Free) und Bildern. Die Handlung ist einerseits Einführung ins Thema und andererseits Stimmungsmacher. Gemeinsam mit einem Kollegen, der mir bei der Planung und der Umsetzung half, bauten wir die Geschichte von zwei Freunden ein, die einschlafen und in Israel aufwachen. Dort erleben sie Abenteuer, treffen einen Esel an und stehlen Kleider. Dazwischen sieht man den Esel tanzen, die Kids rumrennen und Spiele spielen.

Das Finden eines Filmtags gestaltete sich schwieriger als gedacht. Da die Zeit etwas knapp war und wir ein gemeinsames Datum mit mehreren Schauspielern finden mussten, fiel das Datum auf einen Freitagabend. Der Tag war also mehr ein Wettrennen gegen die einfallende Dämmerung als ein gemütliches Filmprojekt. Nach der intensiven Planungs-, Previsualizations- und Preproduktionsphase fühlten wir uns einigermassen bereit dazu, die finale Umsetzung zu realisieren. An diesem Punkt waren wir nicht mal eine Woche vor Abgabedatum (beziehungsweise Ausstrahlungsdatum) weg und es musste an diesem Freitagabend alles klappen. Wir arbeiteten mit zwei Kameras gleichzeitig, was die Zeit zwischen den Shots wettmachte. Die Schauspieler machten super mit und so waren wir schlussendlich sogar eine Stunde vor Sonnenuntergang bereits auf dem Heimweg und wurden auch nur zu Beginn leicht verregnet.

Die Phase der Postproduktion begann. Während er sich um das Sortieren des Materials kümmerte, machte ich mich auf die Suche nach zwei passenden Audios. Mit dem Stil «middle east» wurde ich nach einiger Zeit fündig. Nach gut zwei Tagen hatte ich den fertigen Rohschnitt in den Händen und investierte einen weiteren Tag für den Feinschnitt, das Colorgrading und Audiobearbeitung. Pünktlich einige Stunden vor der ersten Ausstrahlung des Clips konnten wir das Projekt sehr gestresst, aber glücklich und zufrieden abgeben. Und anscheinend hat es den Kids auch gefallen!

Aus Datenschutzgründen darf ich den Clip hier leider nicht zeigen, weshalb ihr eine Auswahl an Filmstills kriegt.

(stm)

Aus diesem Projekt nehme ich zwei Punkte mit:

Kommunikation

Die Kommunikation mit der Projektleitung der Schauspieler sowie dem Hauptverantwortlichen der Kinderfreizeit gestaltete sich schwierig, weil nicht alle immer erreichbar waren und so die Aufgabenbereiche schwammig wurden. Dazu wurde viel im Dreieck kommuniziert, sodass wir oftmals gleichzeitig unterschiedliche Infos bezüglich ihrer Wünsche erhielten. Das verwirrte und frustrierte uns, da wir unsere ursprünglichen Ideen mehrmals verwerfen mussten und am Filmtag selbst noch Dinge in der Story geändert werden mussten, die uns falsch kommuniziert worden sind. In einem weiteren Projekt werde ich mich darum bemühen, klare Kommunikation anzufordern und auch zu kommunizieren, bis wann die Infos bei mir landen müssen, damit ich damit arbeiten kann.

 

Mit zwei Kameras filmen

Die Entscheidung, mit zwei Kameras zu filmen, fiel relativ spontan, da ich gerade (durch mein anderes Digezz-Projekt) zwei Kameras zur Hand hatte. Wir sind sehr froh darum, da wir so oftmals zwischen Einstellungen hin- und her schneiden konnten und so viel Zeit beim Filmen (für weitere Takes) sparten. Aber was mir nicht bewusst war: die beiden Kameras haben ein so unterschiedliches Bildprofil, dass das Colograding kurz gesagt beschissen war. Dazu vernachlässigte ich durch die Bedienung einer Kamera die Einstellungen bei der anderen Kamera zu checken, wodurch einige der Bilder sehr überbelichtet und schwierig zu korrigieren waren. Ein nächstes Mal werde ich mich vorher darüber informieren, wie ich die Einstellungen machen muss, damit der Abgleich leichter geschieht.