Plakativ | Digital Art

Heutzutage wird das Erstellen und Verbreiten von digitaler Kunst immer zugänglicher. Als selbständiger Fotograf und nun neuer 3D Artist habe ich mir schon immer gewünscht, meine Werke irgendwo und irgendwie zu verbreiten. Als meine ehemaligen Arbeitgeber Kurzbild (GmbH) und Neum (GmbH) mir ihre Idee für die Website Plakativ.store vorstellten war ich also Feuer und Flamme.

Die Mission von Plakativ:

«Mit Plakativ wollen wir eine Verkaufsplattform erschaffen, welche es Künstler:innen ermöglicht, mit geringem Aufwand ihre Werke einem breiten Publikum als Plakate anzubieten. Und das, ohne an Website Druck, Verpackung oder Versand denken zu müssen. Damit sollen Schweizer Künstler:innen – egal ob Beginner, Newcomer oder lang bekannte Koryphäe – die Möglichkeit geboten werden, ihre Arbeiten auch physisch zu verbreiten.»

Dies weckte meine Motivation, meine Fähigkeiten im 3D Programm Blender zu steigern. Zuvor hatte ich mir mit dem klassischen Donut Tutorial und zwei-drei experimentellen eigenen Kreationen die grundlegenden Fähigkeiten von Blender angeeignet, welche ich nun vertiefen konnte.

Über die Zeit des zweiten Semesters konnte ich so fünf digitale 3D Kunstwerke erstellen und auf Plakativ hochladen. Hinzu kommt eine Fotografie des Stockhorns und eine Zeitungscollage in Form des Stockhorns. Auch wenn der Verkauf der Kunstwerke nicht meine Hauptmotivation war, freut es mich dennoch riesig, dass ich erfolgreich das Bild «Sunny Day» in A1 Grösse verkaufen konnte.

Da die Bilder mit einer Auflösung von 9933 auf 7016 Pixel gerendert wurden, musste ich darauf achten, dass auch Details im Hintergrund genau passen.

Fakten für Interessierte

  • Meine Renderzeiten beliefen sich auf zwischen 2 Stunden und 6 Stunden für die finalen Bilder.
  • Für das Erstellen und Rendern der Szenen benutze ich einen MacBook Pro M1 Max
  • Die benutze Sampling-Raten befanden sich zwischen 400 und 900 (+ Denoiser)
  • Die Bilder sind erhältlich unter: https://plakativ.store/collections/marius-wickli

(bas)

Durchführung:

Blender ist ein Programm mit sehr vielen Freiheiten und Möglichkeiten. Diese Freiheit kann aber auch schnell zu einer grossen Herausforderung werden. Das Erstellen der finalen Bilder braucht im Vorhinein viel Planung und einige probe Renders. Das Suchen von Ressourcen wie Pflanzen, Materialien, Texturen, Modellen usw. braucht ebenfalls einiges an Zeit. Dafür greife ich auf Webseiten wie «Sketchfab» oder «BlenderKit» zu. Die Vegetation habe ich in Bündel gekauft.

Für jedes Bild habe ich zuerst nach Inspiration auf Instagram und Youtube gesucht. Dies erleichterte mir den Anfangsschritt etwas von 0 auf zu kreieren. Dabei habe ich aber nie ein Bild kopiert sondern lediglich die Grundidee übernommen. Das Bild «Schwebend leicht» wurde zum Beispiel von diesem Instagram Post inspiriert: https://www.instagram.com/p/CXS-9NJt5bo/

Mittlerweile bin ich am Punkt angekommen, dass ich keine direkte Inspiration mehr benötige um ein Bild zu kreieren. Das Bild Escape ist meine letzte Kreation und ist ohne inspiration eines anderen Kunstwerkes entstanden.

Learning:
Das Donut Tutorial von Blender Guru hat mir sehr geholfen die Grundlegenden Mechaniken von Blender kennenzulernen und direkt anzuwenden, ich kann es jedem nur empfehlen. Mein Bildschirm ist mittlerweile voll mit Post-its, welche Shortcuts für diverse Befehle enthalten. Dies ist ebenfalls etwas, was ich jedem beginner empfehlen würde, Notizen zu wichtigen und wiederkehrenden Befehlen machen.

Durch das ständige wiederholen des ganzen Prozesses, hat sich die Qualität meiner Bilder stark gesteigert und die Ideen für weitere Projekte gefördert.
Eine Kritik an mir selbst wäre, dass ich nicht immer alles perfekt machen muss. Lieber kreiere ich zwei Szenen anstatt mich in eine Szene hineinzusteigern. Der Lerneffekt ist dabei in den meisten Fällen höher.

Viele Prozesse lassen sich mit Add-ons beschleunigen und vereinfachen. Im laufe des Semesters habe ich einige Add-ons gekauft und installiert um meine Arbeitsschritte zu beschleunigen und zu optimieren.

Im generellen bin ich sehr zufrieden mit meinen Resultaten und freue mich darauf dies als Hobby weiter zu verfolgen. Wenn ich durch den Verkauf von weiteren Kunstwerken meine Kosten für die Add-ons und Vegetationen wieder reinholen könnte, wäre das natürlich super.