Out of Jail – ein Austausch über Ethik, Menschenrechte und Briefe hinter Gitter

Briefe an einen Mörder aus Amerika. Zwei Menschen in völlig anderen Lebenssituationen tauschen Briefe aus – über Themen wie den Alltag hinter Gitter, Tod und Reue. Im Rahmen des Podcasts «Out of Jail» werden die Briefe vorgelesen und diskutiert. Ausserdem nehmen verschiedene Menschen aus der «Gefängnisszene» im Interview Platz.

Mittlerweile sind bereits vier Wochen seit unserer ersten Folge vergangen. Die Folge und die Einführung in das gesamte Projekt «Out of Jail» findet ihr in unserem ersten Digezz-Post.

Es ist erstaunlich, wie viel Arbeit ein Podcast mit sich bringt! Aber auch «Wow», wie viele spannende Menschen es da draussen gibt, alle mit einer eigenen Geschichte. Ein paar dieser spannenden Geschichten und Aktionen durften wir mit unserem Podcast aufgreifen. 

In unserer zweiten Podcastfolge thematisierten wir den internationalen Tag der Menschenrechte, welcher jährlich am 10. Dezember gefeiert wird. Wir haben mit dem Mediensprecher von Amnesty International Beat Gerber gesprochen und nachgefragt, wie die Non-Profit-Organisation an diesem Tag auf die Brennpunkte in der Welt aufmerksam macht. Es geht in der Folge um einen Briefmarathon, Menschenrechte im Allgemeinen und auch darüber, wo und wie sich die Schweiz im Kampf für Menschenrechte noch verbessern kann.

In der dritten Folge wollten wir wissen, ob es überhaupt ethisch vertretbar ist, mit einem Gefangenen Briefe auszutauschen. Seit ein paar Monaten tauschen wir Briefe mit einem Gefangenen aus Amerika aus und wurden in unserem Umfeld immer wieder kritisch darauf angesprochen. Ausserdem sahen wir uns mit vielen Vorurteilen konfrontiert. Im Interview mit unserem Ethik-Dozenten Baldassare Scolari wollten wir einerseits wissen, wie solche Vorurteile entstehen und weshalb diese Stereotypen so hartnäckig bestehen bleiben. Auf der anderen Seite holten wir uns Tipps, wie wir mit diesem Menschen hinter Gitter genau kommunizieren sollen.

In der vierten Folge sendeten wir endlich den ersten Brief ins texanische Gefängnis.

Ich, Aileen, stelle mich meinem künftigen Brieffreund vor, erzähle von meinen Hobbys und meinem Leben. Wer diesen Brief erhält, wissen wir nicht. Auch nicht, ob wir überhaupt eine Antwort erhalten werden. Aber tatsächlich, «Perin» schreibt zurück und erzählt uns schon relativ viel aus seinem Leben. Wir haben erfahren, was ihn trotz Gefängnis glücklich macht, was seine Träume sind und was er ursprünglich als Beruf werden wollte. Perin legte auch schon harte Fakten auf den Tisch. Er ist seit über 16 Jahren hinter Gitter und bleibt dort auch weiterhin. Der mittlerweile 41-Jährige sitzt eine lebenslängliche Haftstrafe wegen Mordes ab. 

(hil)