Nostalgie Schweiz – Eine digitale Zeitreise, die verbindet

Was als einfache Digezz-Idee begann, entwickelte sich zu einem der derzeit erfolgreichsten Nostalgie-Formate der Schweiz auf Social Media. „Nostalgie Schweiz“ bringt historische Bilder und persönliche Erinnerungen als visuelle Zeitreisen auf TikTok und Instagram. Damit trifft das Projekt den Nerv von gleich mehreren Generationen.

Zu Beginn des Projekts stand eine klare Herausforderung: Es sollte nicht einfach ein einmaliger Beitrag für Digezz entstehen, sondern ein langfristig angelegtes Projekt, das Menschen erreicht und fortlaufend weiterentwickelt werden kann.

Nach vielen Überlegungen entstand die Grundidee: Ein Thema finden, das generationenübergreifend funktioniert. Es musste eine Balance zwischen kreativem Anspruch, technischem Aufwand und kontinuierlicher Umsetzung geschaffen werden.

Die zündende Idee: Nostalgie als verbindendes Element

Nach der Entwicklung mehrerer Konzepte kristallisierte sich ein Thema heraus, das emotional stark wirkt und kulturell tief verankert ist: Nostalgie.

Nostalgie funktioniert über Generationen hinweg. Sie ruft Erinnerungen hervor, schafft Gesprächsstoff und weckt Interesse sowohl bei jungen als auch bei älteren Zielgruppen. Die zentrale Fragestellung lautete: «Wie sah die Schweiz früher aus und wie kann man diese Vergangenheit für Social Media aufbereiten?»

Logo und Claim.

Recherche & Vorbereitung: Der Aufbau der inhaltlichen Basis

Bevor der erste Beitrag online ging, waren umfangreiche Recherchen notwendig. Ziel war es, visuell hochwertiges, rechtlich verwendbares Material zu finden.

Die Lösung fand sich im Bildarchiv der ETH Zürich, einer umfassenden und öffentlich zugänglichen Sammlung historischer Fotografien. Von dort wurden für das Projekt Inhalte konzipiert, Videos produziert und ein Design entwickelt, das sowohl funktional als auch ansprechend für eine breite Altersgruppe ist.

Bilder: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv.

Der Aufbau der Social-Media-Kanäle: Schritt für Schritt zur Reichweite

Im Januar 2025 wurde die Instagram-Seite @nostalgie_schweiz gestartet, nachdem zuvor eine erste Testphase auf TikTok stattgefunden hatte. Der Aufbau der Kanäle erfolgte sorgfältig:

  • Das visuelle Erscheinungsbild wurde zunächst bewusst schlicht gehalten, um ältere Nutzer:innen nicht zu überfordern.
  • Später wurde das Design behutsam modernisiert: ein neues Titelbild, konsistentere Gestaltung, klarere Inhalte.

Die Content-Strategie setzte von Anfang an auf Authentizität, Schweizer Bezug und visuelles Storytelling. Insbesondere Beiträge zu Schweizer Städten in den 80er-Jahren entwickelten sich zu einem Publikumsmagnet.

Instagramseite:

https://www.instagram.com/nostalgie_schweiz?igsh=MWM1emoyd2IzMThkNg==

TikTok-Seite

@nostalgie_schweiz
Bitte akzeptiere die statistik, Marketing Cookies um diesen Inhalt zu sehen.

Reichweite & Resonanz: Schneller Erfolg ohne bezahlte Werbung

Das ursprüngliche Ziel lag bei rund 10’000 Followern bis zur Jahresmitte. Dieses Ziel wurde überraschend schnell übertroffen:

  • Instagram: aktuell über 21’800 Follower
  • TikTok: rund 10’700 Follower
  • Das Ganze ohne Werbung, ohne Monetarisierung

Besonders auffällig war die intergenerationale Reaktion:
Ältere Nutzer:innen kommentierten mit persönlichen Erinnerungen, während Jüngere sich interessiert zeigten, wie die Schweiz früher ausgesehen hat. Die Kommentarsektionen wurden teilweise zu kleinen Erinnerungsforen.

Weiterentwicklung & Perspektive: Von der Idee zur Marke

Das Projekt hat sich in kurzer Zeit zu einer Content-Marke mit wachsendem Potenzial entwickelt.

Inhaltlich ist der Plan, das Themenfeld über Städte hinaus zu erweitern. Beispielsweise:

  • Alte Produkte und Marken
  • Persönliche Geschichten und Familienerinnerungen
  • Popkultur, Musik, Werbung und Alltagsgegenstände vergangener Jahrzehnte

Parallel dazu wurden erste Schritte in Richtung Kooperationen unternommen. Ein Media-Kit wurde erstellt, erste Gespräche mit Veranstaltern, Clubs und Marken geführt. Die erste Zusammenarbeit fand mit dem bald schliessenden Zürcher Club Mascotte statt und wurde zu einem emotionalen Beitrag mit starker Resonanz.

Fazit

„Nostalgie Schweiz“ zeigt, wie eine klare Idee eine grosse Wirkung entfalten kann. Aus historischen Bildern wurde ein wachsendes Social-Media-Format, das Generationen verbindet und täglich an Relevanz gewinnt.

Die Vergangenheit wurde zur Bühne und daraus entstand ein Projekt, das Zukunft hat.

(vha)

Herausforderungen und Learnings

Zeitaufwand & Organisation

Die kontinuierliche Pflege der Kanäle erwies sich als deutlich zeitintensiver als ursprünglich erwartet. Dazu gehören Recherche, Schnitt, Textarbeit, Community-Management.

Besonders in stressigen Phasen war es schwierig, regelmässig Inhalte zu produzieren. Ein strukturierter Redaktionsplan hätte hier von Anfang an geholfen.

Zielgruppenansprache

Die visuelle Gestaltung wurde bewusst auf ältere Zielgruppen abgestimmt. Dies war einerseits ein Vorteil – führte aber stellenweise dazu, dass die Inhalte auf jüngere Nutzer:innen weniger frisch oder ansprechend wirkten. Künftig soll stärker auf eine visuelle Balance zwischen Generationen geachtet werden.

Community-Interaktion

Durch die viralen Beiträge stieg das Kommentarvolumen stark an. Die Betreuung der Community wurde dadurch komplexer. Nicht immer konnte auf alle Rückmeldungen reagiert werden. Hier besteht weiteres Potenzial, um langfristig eine aktive Community aufzubauen.

Nachhaltigkeit & Strategie

Das Projekt hat eine solide Basis. Um langfristig zu bestehen, braucht es nun eine klarere Strategie: für Inhalte, für Kooperationen, für mögliche Monetarisierung und vor allem für eine konstante Weiterentwicklung.