Fine-Dine in Budapest

beitragsbild budapest

Dinner in Budapest. Jeden Dienstag Abend haben wir uns zu viert zusammengesetzt und gemeinsam verschiedene Gerichte zubereitet. Die Gruppe bestand aus Personen aus Deutschland, Portugal, Italien und der Schweiz. Gemeinsam versuchten wir einen kulinarischen Mittelpunkt zu finden.

Über knapp fünf Monate führten wir eine ausgiebige Essenstradition. Vier Austauschstudentinnen aus verschiedensten Ecken Europas. Jede Person brachte ihren eigenen kulinarischen Rucksack mit und füllte ihn reichlich während dieser Zeit. Den Start machte die italienische Küche, da diese sich in ganz Europa oder besser auf der ganzen Welt grosser Beliebtheit erfreut.

Von Pasta über Pizza zu Lasagne war alles dabei. Die simple und doch farbige Küche traf fast immer unsere diversen Geschmäcker. Aldi, Spar und Co. in Budapest boten überraschenderweise viele frische Gemüsesorten und auch Kräuter an, welche einen wesentlichen Teil zum italienischen Flair beitragen.

Jeden Dienstag war jemand in der Ideenpflicht. So ergab sich ein bunter Mix zwischen verschiedenen Gerichten aus aller Welt. Curry angeleitet nach portugiesischer Art oder ein Gemüsefladen nach Omas Rezept. Das Kulinarikroulette drehte sich immer weiter.

Diese Vielfalt begleitet mich bis heute und hat meine Perspektive auf Essen und Esskultur grundlegend verändert. Ich entschied mich diese Erinnerungen in Form eines Kochbuches zu konservieren.

Eine Auswahl aus 15 Gerichten aus unserer Zeit in Budapest soll an die schöne Zeit dort erinnern und uns geschmacklich zurücktragen. In diesen Rezepten sind unsere Favoriten aufgeführt. Das Buch wird an die Personen versendet und dient somit als ein Memento unserer Erasmusbegegnung.

Hier geht’s zum Kochbuch.

Auf einer nächsten Ebene wollte ich die Gerichte noch lebendiger abbilden. TikTok bot sich als perfektes Format dafür, da sich die Rezepte über ein soziales Medium einfach teilen lassen. Inspiriert von Food-TikToker*innen verfilmte ich die Rezepte.

@dominicgregorin

fai una pizze in venti secondi @sara #bp 💚🤍❤️

♬ Love You So – The King Khan & BBQ Show
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Pizzarezept
@dominicgregorin

Enjoy the vegi-lasagne 😛 #bp

♬ Lo-fi hip hop – NAO-K
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Gemüselasagne
@dominicgregorin

The pesto life #bp @tamimessmer

♬ Che La Luna – Louis Prima
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Basilikumpesto

Ich hoffe das das Kochbuch kulinarische Erinnerungen wecken kann. Ausserdem kann es auch von unabhängigen Vegi-Liebhaber*innen gebraucht werden. Viel Spass beim Lesen und «en Guete».

(mou)

Idee

Nach der Rückkehr aus dem Auslandssemester war es zunächst schwierig sich wieder an den Alltag in Chur zu gewöhnen. Die Reflexion meiner Erlebnisse in Budapest nahm einige Zeit in Anspruch. Um das zu verarbeiten entschied ich mich etwas über meinen Austausch für Digezz zu produzieren. Unsere gemeinsamen Dienstagstreffen boten dafür die perfekte Ausgangslage.

Ich entschied mich etwas mit dem Thema Kulinarik umzusetzen, da ich vor allem in Budapest, viel in der Küche gestanden bin und eine gewisse Faszination dafür entwickelt habe. Ein Kochbuch entspricht ebenfalls meinen Interessen in Richtung Grafikdesign. Um dem Multimediaaspekt gerecht zu werden und zusätzlich ein neues Medium zu entdecken, entschied ich mich für TikTok Videos um das Rezeptebuch auf eine multimediale Ebene zu befördern.

Material

Es gab von jedem Dinner Fotos, jedoch waren viele nicht zu gebrauchen und es benötigte Zeit alle zu kontaktieren und das nötige Bildmaterial zu organisieren. Die Rezepte konnte ich aus meinem Internetverlauf an den entsprechenden Daten abrufen. Da ich das Buch meinen Austausch-Gspänli widme habe ich den Entschluss gefasst, das Buch in English zu kreieren. Dies erforderte noch einige Übersetzungsarbeit. Auch die verschiedenen Masseinheiten mussten aufeinander abgestimmt werden.

Das Bildmaterial war sehr unterschiedlich. Licht, Winkel und Qualität variierten stark. So entschied ich mich die Fotos in Photoshop und Illustrator zu bearbeiten, so dass sie einen Comic-Look kriegen und besser als Einheit wahrgenommen werden. Es war eine gute Wiederholung dieser Programme und ich konnte von einigen neuen Features profitieren.

Gestaltung

Ich begann mit dem generellen Seitenlayout und nahm einige Kochbücher die mir gefallen als Vorlage. Die Farben sind von der ungarischen Flagge und ziehen sich als gestalterisches Element durch das Buch. Zur Schriftauswahl nahm ich eine Probeseite wo ich bereits Zutaten und Kochprozess eingefügt hatte. Vor allem für die Beschreibung war eine Serifenschrift notwendig.

Zur Platzierung der verschiedenen Elemente habe ich mit einem 3 Spalten-Raster gearbeitet. Dort konnte ich alles ausrichten und Seite für Seite unterschiedlich und doch einheitlich gestalten. Da die Textlänge stark variiert, musste ich im Verlauf die Schriftgrösse noch anpassen. Nach dem Einsetzen des Texts und der Bilder konnte ich ein einer weiteren Iteration noch kleinere Gestaltungsakzente setzen. Für die Schriften habe ich mit dem Paragraphentool gearbeitet, welches mir die Arbeit erleichtert hat.

Das Ganze wurde über Adobe online publiziert um es möglichst einfach mit meinen Freunden zu teilen.

Videos

Zur Begleitung habe ich TikTok Videos gedreht. Nach einer Recherche und einigen Videos nahm ich mich selbst beim kochen auf. Der Zeitaufwand ist doch recht hoch, wenn man bedenkt das nur einige Sekunden Video auf TikTok landen. Das Kochen und das Richten der Kamera und Licht macht das Ganze doch recht anspruchsvoll. Ausserdem ist je nach Gericht eine helfende Hand nötig da sonst Sachen anbrennen etc.

Mit ca 30-40 Clips lässt sich einigermassen einfach und intuitiv ein TikTok schneiden. Die Bearbeitungsmöglichkeiten sind sehr ausschweifend und ich hielt mich für meinen ersten Versuch eher einfach. Trotzdem braucht auch dieser Schritt viel Zeit. Das Video kam gut in meiner frischen TikTok Community an und erzielte einige Likes.

Für die nächsten Videos habe ich verschiedenste Tools ausprobiert und mir die Features des Creator-Modes von TikTok voll zu nutze gemacht. Ich war überrascht wie gut man sich nach nur wenigen Videos zurechtfindet. Die Videos sind unterschiedlich gut konsumiert worden. Dies hat wahrscheinlich mit der Länge der Clips zu tun.

Reflexion

Es war sehr schön in den Erinnerungen zu schwelgen und dabei etwas für meine Freunde und mich zu produzieren. Die Repetition der verschiedenen Adobeprogramme hatte ich wirklich nötig und ich fühle mich schon viel wohler mit Photoshop und etc. zu arbeiten. Auch in der Buchgestaltung (welche auch für ein analoges Produkt gebraucht werden könnte) konnte ich Fortschritte erzielen und neue Features von InDesign nutzen. Ich habe Adobe Bridge seit Ewigkeiten wieder mal benutzt um die Fotos für den Beitrag runterzurechnen. Dies hat mir sicher auch Zeit gespart.

Da ich kein grosser Social Media Fan bin stand ich TikTok eher ein bisschen kritisch gegenüber. Die Videos sind jedoch sehr intuitiv erstellt und wenn man mit unserem Grundwissen von Kamera und Co. Clips produziert, so wirken die TikToks schnell professionell. Es hat Spass gemacht mit einem neuen Medium zu arbeiten und dessen Möglichkeiten zu entdecken. Als Producer kann ich es nur empfehlen.