NASA Astronaut x Jet Pilot

Ein exklusives Interview vor einzigartiger Kulisse. Der erste und einzige Schweizer Astronaut Claude Nicollier trifft die erste und einzige Schweizer Kampfjetpilotin Fanny «Shotty» Chollet.

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In einem speziell für diesen Dreh reservierten Hangar eines F/A-18-Kampfjets auf dem grössten Militärflugplatz der Schweiz tauschen sich die Überflieger über ihre Gemeinsamkeiten, Karriere und Leidenschaft aus.

Der Dreh auf dem Militärflugplatz Payerne wurde nach endlosen Anläufen unter vielen Bedingungen genehmigt. Die Organisation des Projekts startete rund eineinhalb Jahre vor dem Dreh. Sämtliche Anfragen wurden zu Beginn allesamt verneint. Über Monate kontaktierten wir die verantwortlichen Stellen – bis wir schliesslich von allen Seiten das Einverständnis erhielten. Die Verwirklichung dieses Projekts erforderte in allen Prozessen ein professionelles Auftreten und Entschlossenheit.

(spu)

«Always a way.»

Eine Vision als Startpunkt

Unser bisher grösstes Projekt war eine Herzensangelegenheit. Uns verbindet die gemeinsame Begeisterung für die Aviatik. An einem Sommertag 2019 kam uns die Idee, ein Interview mit einem Astronauten zu machen. Ein Gedanke führte zum anderen. Wir denken immer zu gross, zu weit. Aus einem Interview wurde ein Doppelinterview, aus einer gewöhnlichen Interview Location wurde einer der bestgesicherten Orte der Schweiz. Es erforderte viel Geduld, Durchhaltewille und Mut die Schritte zu gehen, welche wir gegangen sind. Die beiden Interviewgäste zu organisieren schafften wir nur durch viele Umwege und unsere Denkweise: Always a way.

Absagen, Absagen, Absagen

Nach der anfänglichen Euphorie hagelte es regelrecht Absagen. Claude Nicollier beispielsweise ignorierte fast ein Jahr sämtliche Mails, Anrufe und sonstige Kontaktaufnahmen. Auch beim Militär machte man uns jeweils sehr früh klar, dass ein solches Projekt ziemlich unmöglich sei. Wir klingelten bei sämtlichen Kontakten durch die unter den Bereich Medien, Kommunikation oder Werbung liefen. Schlussendlich erhielten wir das private Handynummer des Kommunikationschef Medien, Daniel Reist. Als er unsere Anfrage das erste Mal hörte, hielt er am Telefon für ein paar Sekunden inne und sagte: «Jungs, sorry dass ich euch das so direkt sage aber das müsst ihr wahrscheinlich vergessen. Fanny Chollet erhält jährlich rund 1’500 Interviewanfragen.»

Auch der Militärflugplatz in Payerne war wenig erfreut über unsere Anfrage. So kam nach der ersten Kontaktaufnahme prompt das Mail mit der unmissverständlichen Frage, «wer wir eigentlich sind und was wir wollen.» Wir stellten also unsere dreiste Forderung nach einem eigens reservierten Hangar mit F/A-18 im Hintergrund direkt an den verantwortlichen Kommandanten. Nach einigem Hin und Her hiess es dann, der Flugplatz – insbesondere der Hangar – sei Hochsicherheitszone und weder als Filmlocation noch zur Besichtigung zugänglich.  Er könne jedoch abklären, ob wir unter strengen Vorsichtsmassnahmen auf dem Parkplatz vor dem Eingang zum Flugplatz einige Minuten filmen dürften.

Babystep um Babystep

Es dauerte einige Monate, bis wir das erste Zwischenziel erreicht hatten: Währen des ersten Lockdowns erhielten wir von Claude Nicollier die Zusage für das Interview. Er war von der Idee sehr angetan und auch das Konzept mit dem Doppelinterview fand er sehr interessant. Uns war bewusst, dass wir für dieses Projekt nicht wie gewöhnlich vorgehen konnten. Ein Zwischenziel nutzten wir als Türöffner für den nächsten Schritt. So stellten wir nach einigen Vorbereitungen eine konkrete Anfrage an Fanny Chollet zusammen. Wortlaut: Claude Nicollier ist mit an Bord, für das perfekte Duo fehlt also nur noch sie. Wir erstellten für die Interviewpartner und andere veranwortliche Stellen ein Konzept. Ziel dieses Konzepts war es, einen höchst professionellen Eindruck zu hinterlassen. Vor allem das ästhetische Erscheinungsbild stand also im Fokus, der Inhalt war zweitrangig. Und der Plan ging auf, Fanny Chollet schickte uns ihre Zusage und unser Wunsch-Duo war komplett. Fehlte also nur noch der schwierigste Teil: Eine F/A-18 auf einem Militärflugplatz als Location.

Wie eingangs erwähnt erhielten wir vom Kommando vor Ort Absage um Absage. Auch ein Location Spotting sei unmöglich, für Zivilisten sowieso absolutes Sperrgebiet. Jedoch hatten wir mittlerweile die Zusage von Fanny Chollet erhalten. Wir wussten: Sie war der Schlüssel. So kam es, dass wir mit gemeinsamen Kräften einen Hangar für einige Stunden für unseren Dreh organisieren konnten. Unser Wunsch nach einer F/A-18 im Hintergrund blieb jedoch unerhört. Wir durften einige Wochen vor dem Dreh ein Location Spotting vor Ort durchführen. Mit doppelter Eingangskontrolle sowie vorgehender Anmeldung und unzähliger Formulare öffneten sich für uns die Tore zum Militärflugplatz. Wir waren nah dran, unser Ziel zu erreichen.

Alles für einen Moment

Einige Tage vor dem Dreh erhielten wir vom Kommando dann die erlösende Nachricht: Wir erhielten die besätigte Nachricht, dass man uns einen eigenen Hangar für 3 Stunden reserviert hatte – samt F/A-18. Die Freude war riesig. Für den Dreh räumten wir die halbe Technik-Ausleihe im SRF leer, organisierten ein Fahrzeug und so weiter. Am Flugplatz angekommen bereiteten wir alles vor, leicht nervös. Fanny und Claude verstanden sich auf Anhieb blendend. Das Interview verlief grossartig, wir waren sehr zufrieden.

Wir sind stolz darauf, dass nicht nur wir einen Mehrwert in diesem Projekt zu sehen – Rückmeldungen von mittlerweile über 2’000 Zuschauern waren durchgehend positiv. Auch die beiden Interviewgäste empfanden das Treffen als ein «wunderbares Ereignis». Und nach Monaten der Vorbereitung, unzähligen Absagen und sehr viel Vorbereitung hatten wir es geschafft. Always a way.  

Dank

Nicht unwerähnt sollen die Menschen bleiben, die uns auf diesem Weg unterstützt haben. Vorab Fanny Chollet und Claude Nicollier für ihr Engagement. Danke an Svenja für ihren spontanen Support vor Ort. Schlussendlich geht ein herzliches Dankeschön an unsere Familien, Freunde und alle andere Menschen, die uns stets zur Seite gestanden sind.