Multimediales Storytelling im Journalismus
Ein älterer Herr besetzt den vierten Platz im Zugabteil. Er räuspert sich und holt einen riesigen Zeitungsbogen aus seiner Tasche. Sobald er ihn aufschlägt, füllt er das halbe Abteil aus. Sein Sitznachbar muss ein Wenig zur Seite rutschen um dem Ellenbogen auszuweichen. In die Ecke gedrängt liest er einen Beitrag auf seinem Smartphone fertig.
Da mobile Geräte die Print Produkte im Journalismus immer mehr ablösen, widmet sich meine Bachelorarbeit dem multimedialen Storytelling. Ziel war es ein möglichst spannendes, kreatives neues Format zu entwickeln. Für dieses Format wurden Erfolgsfaktoren ermittelt, die massgeblich dafür sind, dass eine multimediale Geschichte gelingt. Umgesetzt wurde das Ganze mit einer Scroll Page im Web (Scrollytelling) am Beispiel einer Familiengeschichte. Es werden dynamische Animationen, eine moderne visuelle Sprache und historische Gestaltungselemente verwendet.
Dieses Scrollytelling wurde im Rahmen des Lehrprojekts umgesetzt. Es wird das ungewöhnliche Leben von Richard Grossmann (1902), die Umstände vom tragischen Autounfall von Theodor Pestalozzi (1889) und die Fluchtgeschichte von Irma Burschewski (1935) erzählt. Diese Familiengeschichte wird in einem zweiten Teil ergänzt durch das aktuelle Weltgeschehen. Es werden die Themen Flucht und Traumata durch den Ukraine Konflikt weiter diskutiert und in einen gegenwärtigen Kontext gesetzt.
Das Scrollytelling kann hier angeschaut und erlebt werden. (Optimiert ist die Webseite für Desktop/Laptop)