M*ODEM – neue Schweizer Musik

Das Bild zeigt die fünf Mitglieder der Schweizer Band M*ODEM

Nun ja, Bands und Musiker:innen gibt es haufenweise – auch in der Schweiz, trotz der geringen Grösse des Landes. Trotzdem gibt es immer wieder Leute, die beschliessen, einen Schritt zu wagen und ihre eigene Musik aufzunehmen. Einer davon ist Roli. Er startet dieses Jahr ein Crowdfunding, um die Produktion eines eigenen Albums zu finanzieren.

Roli wohnt in Grenchen, arbeitet als Journalist und ist leidenschaftlicher Musiker und Songwriter. Für sein Album-Projekt hat er sich einige Mitstreiter ins Boot geholt und die Band M*ODEM gegründet. Dann hat er in seiner Song-Kiste gekramt (gewisse entstanden schon vor Jahrzehnten), sich mit seinen Jungs in den Proberaum gesetzt und zwei Demo-Songs aufgenommen. Schliesslich sollen die Leute, die ihn beim Crowdfunding unterstützen, auch etwas zu hören haben. Der Musikstil der Band: «Groove-Musik, so kann man es am besten beschreiben», so Roli. Zu den beiden Songs hat er mit M*ODEM auch Musikvideos gedreht – völlig «low budget» und frei nach dem Motto «einfach mal machen». Die ganze Band war mit vollem Elan dabei.

The Offering

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Ein fröhlicher Song, der das Vertrauen besingt. Der Song lebt von den sich wiederholenden Elementen, einem pulsierenden Rhythmus und dem Einsatz der Mundharmonika, die immer wieder für viel Groove sorgt. Für das Video entschieden sich M*ODEM, den Inhalt des Songs mit Tänzen, Choreografien und szenischen Darstellungen zu untermalen. Das Video ist schnell und rhythmisch geschnitten und spielt bewusst mit repetitiven Sequenzen – entsprechend der Wiederholungen des Songs selbst.

Zusätzlich gibt es das Video zu «The Offering» auch in einer VHS-Edition, die im Look von alten Camcordern, Videokassetten und Röhrenfernsehern gestaltet ist. Schau selbst – Flashbacks in eine längst vergangene Zeit sind vorprogrammiert.

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Why R ?

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Der zweite Song von M*ODEM beschäftigt sich sozialkritisch mit aktuellen Notlagen und negativen Tendenzen in unserer Gesellschaft. Musikalisch markant ist hier der Einsatz von Blockflöte und Djembe, die schon im Intro zur Geltung kommen. Das Video zum Song bietet einen Einblick in die Aufnahme-Session des Songs. Während die fünf Musiker den Song gemeinsam einspielen, hält die Kamera drauf und zeigt den Einsatz der verschiedenen Instrumente. Der Clip ist echt und roh – da liegen auch mal Jacken, Taschen oder Kabelrollen herum. Um den «Making-of»-Charakter zu verstärken, wurde eine schwarz-weisse Umsetzung des Videos gewählt.

(mou)

Ausgangslage

Ich kenne Roli von einer früheren Arbeitsstelle. Im Frühjahr 2022 fragte er mich an, ob ich ihm bei den Videos für sein Crowdfunding helfen könne. Beim Drehtermin konnte ich leider nicht dabei sein, weshalb dann jemand anderes die Videoaufnahmen von M*ODEM machte. Ich sagte ihm aber zu, den Schnitt der Musikvideos zu übernehmen.

Umsetzung

Roli liess mir den Link zum Videomaterial zukommen, aus dem ich nun zwei Musikvideos basteln sollte. Ich sichtete das Material, begann die Dateien zu strukturieren und begann mit dem Rohschnitt in Adobe Premiere Pro.

The Offering

Weil die Band den Videodreh für diesen Song ohne grosses inhaltliches Konzept angegangen ist, bestand meine Herausforderung darin, selbst eine Dramaturgie zu schaffen und die Aufnahmen entsprechend anzuordnen. Nach einer Korrekturrunde machte ich mich dann an «Color Correction» und «Color Grading». Ich assoziierte den Song und seine Selfmade-Machart mit der Zeit der Videokasetten, weshalb ich mit verschiedenen Effekten einen VHS-Look zu imitieren versuchte (zu sehen im VHS Video Edit von «The Offering»). Weil Roli aber unsicher war, ob die Zielgruppe des Crowdfundings darauf anspricht, erstellte ich eine weitere Version, die einen normalen Look hat.

Why R ?

Bei diesem Song hat die Band den Songs mehrmals performt und der Kameramann hat jeweils mit der Kamera draufgehalten. Die Dramaturgie war hier klar: Das Video soll zeigen, wie die Band den Song einspielt. Die Videoschnipsel so zusammenzubauen, dass sie zum Einsatz der Instrumente in der Audiospur passen, war hier die Herausforderung. Um den Making-Of-Charakter des Videos zu unterstützen, wählte ich einen Schwarz-Weiss-Look.

Die Thumbnails zu den beiden Videos und das Beitragsbild erstellte ich mit Adobe Photoshop.

Erkenntnisse

Situationsbedingt war ich bei den Dreharbeiten nicht dabei. Auch fand keine Absprache mit mir statt, was genau gedreht wird. Ich musste dann einfach mit dem vorhandenen Material arbeiten. Eine gemeinsame Absprache und das Ausarbeiten eines Storyboards hätte dem Dreh mehr Struktur verliehen und mir die Arbeit im Schnitt vereinfacht. Das Video zu «The Offering» hätte wohl auch ein klareres inhaltliches Konzept, wenn dies schon im vornherein geklärt worden wäre.

Roli liess mir viel Freiraum in der Gestaltung der Videos. Den Videokasetten-Look bei «The Offering» habe ich ohne Absprache mit ihm umgesetzt. Das war ein Bearbeitungsschritt, der einige Zeit in Anspruch nahm, für dessen Resultat er sich dann aber nicht wirklich begeistern konnte und mich deshalb um eine «normale» Version des Videos bat. Hier fehlte es an einer detaillierten vorgängigen Absprache, der diesen Leerlauf verhindert hätte.

Im Prozess des «Color Gradings» in Adobe Premiere Pro merkte ich, wie viel länger der Export des Videos plötzlich geht, wenn man gewisse Videoeffekte über einzelne Clips legt (z.B. statt knapp einer Minute plötzlich fast eine halbe Stunde). Diese Zeit muss man unbedingt einberechnen, um böse Überraschungen zu verhindern.

Unter dem Strich

Die Arbeit an den zwei Musikvideos hat Spass gemacht und mir zu mehr Routine in Adobe Premiere Pro verholfen. Ich merke mir: Eine gute Absprache zwischen den verschiedenen involvierten Parteien ist bei einem solchen Projekt das A und O.

Hinweis zu Inhalten von Dritten:
Das Bandfoto (siehe Beitragsbild) und die rohen Videoaufnahmen wurden von Philipp Ramseier gemacht und von Michèl Willen weiterverarbeitet.