Mike trainiert

«Mike trainiert» ist ein dokumentarischer Kurzfilm über einen Mann mit körperlicher Beeinträchtigung, der trotz seiner Einschränkungen regelmässig trainiert und dabei beeindruckende Entschlossenheit zeigt. Der Film entstand im Rahmen eines eintägigen Drehs und bot mir die Möglichkeit, dokumentarisches Erzählen praktisch umzusetzen und wertvolle Erfahrungen in Planung, Dreh und Postproduktion zu sammeln.
Im Rahmen meines Studienprojekts im Frühling 2025 habe ich den Kurzfilm «Mike trainiert» realisiert – ein dokumentarisches Porträt über einen Mann, der sich nach einem Schlaganfall mit beeindruckender Willenskraft zurück ins Leben kämpft. Der Film verbindet visuelle Klarheit mit emotionaler Tiefe und war für mich ein ganz besonderes Projekt, das mich nicht nur filmisch, sondern auch menschlich stark geprägt hat.
ZIEL
Ziel des Projekts war es, ein authentisches und berührendes Porträt zu schaffen, das die Geschichte von Mike erzählt – einem Mann mit körperlicher Behinderung, der im Gym neue Kraft, Selbstbewusstsein und sozialen Anschluss gefunden hat. Ich wollte einen Film gestalten, der nicht auf Mitleid setzt, sondern Mikes Stärke in den Vordergrund stellt. Es ging darum, seine Geschichte sichtbar zu machen – ehrlich, respektvoll und nahbar.
VORARBEIT
Die inhaltliche Vorbereitung begann mit einem ausführlichen Interview, das mir half, die Dramaturgie des Films zu entwickeln. Ich arbeitete mit einer groben Szenenstruktur und einer offenen Shotlist, die mir genug Flexibilität für spontane Momente liess. Wichtig war mir, dass Mike sich in der Drehsituation wohlfühlt und ich ihn so zeigen konnte, wie er wirklich ist – ohne Inszenierung, aber mit filmischem Feingefühl.
DREHARBEITEN
Die Dreharbeiten fanden am 17. und 18. März 2025 in einem öffentlich zugänglichen Gym statt. Ich filmte mit der Sony ZV-1 im Vlogging-Kit, was mir eine kompakte, bewegliche Kamera mit hoher Bildqualität bot. Der Ton wurde mit einem Rode Lavalier-Funkmikrofon und dem Zoom H5 Audiorekorder aufgenommen – so konnte ich auch während des Trainings saubere Sprachaufnahmen erfassen. Die grösste Herausforderung war es, diskret und respektvoll zu drehen und gleichzeitig die emotionale Intensität der Situationen einzufangen.
TECHNIK
Kamera & Audio:
– Sony ZV-1 Vlogging-Kit
– Funkset Lavalier Rode Link 1
– Audiorekorder Zoom H5
Postproduktion:
– Adobe Premiere Pro
– Audioaufnahmen in einer professionellen Audiokabine
Ich habe bewusst auf eine dokumentarische Bildsprache gesetzt: ruhige Einstellungen, ehrliche Nähe, kein unnötiger Effekt. Der Fokus lag ganz auf Mike und seiner Geschichte.
POSTPRODUKTION
In der Postproduktion sichtete ich zunächst das gesamte Material und strukturierte es zu einem Rohschnitt, der Mikes Geschichte klar und nachvollziehbar erzählt. Die Musik und der Schnitt orientieren sich an einem ruhigen Rhythmus, der den Erzählfluss unterstützt. Das Voiceover von Mike wurde in einer Audiokabine professionell nachbearbeitet. Abschließend habe ich das Color Grading vorgenommen, um den Bildern einen einheitlichen, natürlichen Look zu geben.
FAZIT
«Mike trainiert» war für mich mehr als nur ein Studienprojekt. Es war eine persönliche Begegnung mit einem starken Menschen und ein filmisches Experiment, das mich in vielen Bereichen gefordert und weitergebracht hat. Ich bin dankbar für das Vertrauen, das mir Mike geschenkt hat – und stolz auf einen Film, der eine Geschichte erzählt, die gesehen werden sollte.
(vha)
Die Arbeit an meinem Kurzfilm Mike trainiert war für mich eine intensive und bereichernde Erfahrung – auch wenn sie sich auf nur einen Drehtag beschränkte. Trotz der kurzen Zeitspanne konnte ich viele wertvolle Eindrücke sammeln, sowohl inhaltlich als auch technisch.
Besonders spannend war es, Mike in seinem gewohnten Umfeld zu filmen und dabei einen Einblick in seinen Trainingsalltag zu erhalten. Die direkte Begegnung mit ihm hat mir gezeigt, wie viel Kraft und Motivation hinter seiner Geschichte steckt. Diese Energie wollte ich auch filmisch transportieren – was mitunter herausfordernd war, da ich nur einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung hatte, um sowohl Nähe als auch Kontext herzustellen.
Technisch lief nicht alles perfekt: Die Lichtverhältnisse in der Trainingshalle waren teilweise schwierig, und spontan auftretende Situationen ließen wenig Zeit, Kameraeinstellungen in Ruhe vorzubereiten. Für zukünftige Projekte würde ich im Vorfeld noch genauer planen, welche Einstellungen ich brauche, und gegebenenfalls zusätzliches Equipment mitnehmen – etwa zur besseren Tonaufnahme oder für stabilere Aufnahmen.
Die Nachbearbeitung war ein zentraler Bestandteil meines Lernprozesses. Besonders im Schnitt wurde mir bewusst, wie viel man durch die Auswahl und Anordnung der Bilder erzählen kann – auch wenn nur wenig Zeitmaterial vorliegt. Anfangs fiel es mir schwer, eine klare Struktur zu entwickeln, doch durch Ausprobieren und Reflektieren konnte ich nach und nach ein besseres Gefühl für Tempo, Rhythmus und emotionale Wirkung entwickeln. Auch die gezielte Auswahl von Musik und O-Tönen spielte dabei eine wichtige Rolle.
Mike trainiert war für mich eine wichtige Erfahrung, bei der ich viel über spontanes Arbeiten, Entscheidungsfindung am Set und die Wirkung von Bildern gelernt habe