Maturaarbeit refreshed – Teil 1

Vor ziemlich genau fünf Jahren haben eine Schulkollegin und ich unsere Maturaarbeit abgegeben. Der Inhalt? Ein ca. 7-minütiger Portraitfilm über unsere Lieblingssportart: das Geräteturnen. Mit unserem beschränkten Wissen über Film und meiner (mittlerweile pensionierten) Canon EOS 7D Kamera filmten wir drei Halbtage lang in unseren Vereinen, führten Interviews und nahmen ein Voiceover auf. Das Ergebnis ist echt sehenswert geworden… dachte ich mir bis vor dem Studium. Heute frage ich mich, wie toll dieses Video mit meinem heutigen Wissen und Material werden würde.

Und deshalb ist «Maturaarbeit refreshed» entstanden. Im Teil 1, den ich noch alleine umsetze, dreht sich alles um die Analyse des «alten» Videos und um eine Neukonzipierung und die dazugehörige Detailplanung bis zum ersten Drehplan. Im zweiten Teil des Projektes werden mich zwei Freund:innen unterstützen. Mehr dazu in einem weiteren Beitrag.

Zuerst analysierte ich das bestehende Video auf Inhalt (Information), Spannungsbogen (Unterhaltung) und auf die technische Sauberkeit. Inhaltlich ist es echt gut geworden – mittlerweile haben wir damit auch schon gegen die 70 Tausend Aufrufe auf Youtube. Schaut selbst:

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An der technischen Umsetzung hapert es noch. Mittlerweile wirkt das ganze Video sehr verpixelt, die einzelnen Einstellungen lassen teilweise zu wünschen übrig und man sieht, dass wir damals weder mit Stativ (oder zumindest kaum) noch mit sonstigen Stabilisierungsmethoden gearbeitet haben. Da besteht definitiv Verbesserungspotenzial. Weiter sind die Statements der Turner:innen wenig authentisch und wirken auswendiggelernt. Auch die Mischung mehrerer Drehorte gefällt mir nicht.

Kommen wir zur Planung: Stundenlanges Brainstorming zum roten Faden, der Halleneinrichtung, Drehplan und Equipment folgen der Analysephase. Um dem bestehenden Video keine Konkurrenz zu machen, entscheide ich mich dafür, inhaltlich eine etwas andere Richtung einzuschlagen. Neu sollen Emotionen und Motivation im Vordergrund stehen und nicht – wie vor fünf Jahren – technische Details der Geräte. Das gesamte Video wird voraussichtlich auch kürzer werden und die Statements hoffentlich authentischer. Dafür werde ich den Turner:innen mehrere Fragen stellen, wie wir das im Unterricht gelernt haben. Dadurch erhoffe ich mir, ehrliche und passende Statements zu erhalten.

ein Beispiel aus der Boden-Shotliste
Notizen zur Filmachse an jedem Gerät

Weitere Details der Planung würden den Rahmen hier vermutlich sprengen. Auf jeden Fall mussten die Drehorte abgeklärt, das Equipment organisiert, die Turner:innen und Teammitglieder angefragt und eine genaue Shotliste und Tagesplanung geschrieben werden. Interviewfragen, Gruppeneinteilung, Hallenplan und Einverständniserklärungen sind alle bereit. Und ich bin es auch. Oder?

Hallenplan, Zeitplan & co. liegen schon bereit

Stay tuned for part two.

(abb)

Aus dem ersten Teil dieses Projekts gehe ich sehr zufrieden heraus und freue mich auf die mittlerweile gut vorbereiteten Drehtage. Trotzdem nehme ich einzelne Learnings mit:

Beistand suchen

obwohl ich es liebe, selbständig und unabhängig zu arbeiten, merkte ich irgendwann doch, dass dies nicht immer ideal ist. Besonders bei der Konzeption und Details in der Planung fühlte ich mich schnell überfordert ab den zahlreichen Entscheidungen, die es zu treffen gab. Entscheidungen, die ich alleine treffen durfte beziehungsweise musste. Und auch wenn es ein tolles Gefühl ist, selbstbestimmt arbeiten zu können, so war ich spätestens bei der Frage, ob die Interviewten sitzen oder stehen sollten und wo genau wir die Kamera dann platzieren würden, am Ende meines Lateins. Zum Glück durfte ich jedoch jederzeit Studienfreunde oder auch die Freundin, die das ursprüngliche Projekt damals mit mir unsetzte, konsultieren.

Equipment früher testen

Eigentlich fast schon frech, dass dieser Punkt hier erscheint, obwohl wir noch keinen Drehtag hinter uns haben. Mein Punkt ist jedoch, dass ich mir das Equipment gut durchgeplant und organisiert habe, jedoch die Abholfrist etwas knapp setzte und erst später bemerkte, dass es all diese Kameras, Mikrofone und Lichter zu testen gilt. Besonders, weil ich trotz drei Semestern AVE noch nicht ganz sattelfest bin dabei. Zum Glück habe ich noch einen freien Samstag vor dem Dreh, an dem ich mich daran setzen werde. Wenn dann aber etwas nicht klappt, ist kacke…

 

Probefilmtag

Dieser und der obere Punkt gehen Hand in Hand. Mittlerweile wünsche ich mir, ich hätte das Team und das gesamte Equipment schon früher zu einem Probelfilmtag aufgeboten. Die halbe Stunde am morgen des Drehtags und individuelles Üben mit Kamera & co. muss jetzt einfach reichen…