Margot Blanchard ermittelt: Kühles Nass

Im vergangenen Semester produzierten wir mit «Mordissimo» unser erstes Hörspiel. Dabei haben wir Blut geleckt. Einerseits hatten wir grossen Spass dabei, das Hörspiel zu schreiben und umzusetzen, gleichzeitig wussten wir, wir möchten uns noch verbessern und einzelne Dinge optimieren. Es war also von Anfang Semester an klar, Margot Blanchard geht in eine zweite Runde.
Nachdem sich die erste Ausgabe des Hörspiels rund um ein winterliches Neujahrskonzert abgespielt hat, wollten wir etwas sommerlicheres machen. Irgendetwas, das zum Publikationsdatum im Juni passt. Wenn man an den Sommer in Bern denkt, kommt man kaum um das Marzili herum. Aus dem Marzili einen Krimi zu machen war dann aber doch noch eine kleine Herausforderung. Gemeinsam dachten wir diverseste Ideen durch. Manche absurder, manche realistischer. Einige fielen raus, andere blieben bei. Nach und nach wurden aus Ideen eine Geschichte.
Es ist einmal mehr ein skurriler Todesfall, den Margot Blanchard umtreibt. Während für die Ermittlungsbehörden anfangs alles ganz klar scheint, weiss Blanchard, da ist mehr dahinter. Doch die Ermittlungen gestalten sich nicht immer ganz leicht. Die Ermittlerin muss mit ganz unterschiedlichen Akteuren sprechen, um nach und nach das Puzzle zusammenzufügen.
Auch dieses Mal durften wir zu dritt insgesamt 7 Protagonist:innen vertonen. Diese unterscheidbar darzustellen war einmal mehr eine gewisse Herausforderung. Doch das Engagement am Mikrofon lohnte sich insofern, dass wir im Schnitt nicht mehr zu sehr an den Stimmen basteln mussten.
(vha)
Wir nahmen uns vor einzelne Sachen anzupassen und unser Produkt im Vergleich zum Vorgänger zu optimieren. Wir holten uns nach dem 1. Hörspiel Feedback und nahmen uns vor dieses zu Implementieren.
1. Geräuschvolle Umgebungen
Da wir nur auf der Tonspur arbeiten, können wir im Bild nicht zeigen, wo wir uns gerade befinden. Nicht alle Orte haben eine gleich starke geräuschvolle Umgebung. Ein Büro nur mit Geräuschen darzustellen ist zum Beispiel viel schwieriger als ein belebtes Café. Also versuchten wir von Anfang an diesen Umstand mitzudenken und planten unsere Spielorte auch daran auszuwählen, ob sie eine erkennbare Geräuschkulisse bieten können.
2. Zeitachse
Im ersten Hörspiel war zum teil nicht ganz klar, wann die Tage wechseln und in welchem Zeitrahmen sich das ganze abspielt. Auch dies versuchten wir umzusetzen indem in den Monologteilen einzeln erwähnt wird, wann sich die einzelnen Szenen abspielen.
3. Abruptes Ende
Schon im ersten Hörspiel tappte man lange im Dunkeln und dann war der Fall plötzlich von einem Moment auf den anderen gelöst. Es stellt sich als gar nicht so einfach heraus hier eine spannende Dramaturgie aufzubauen. Wir sind der Auffassung, dass das Ende diesmal ein bisschen besser gestaltet ist, aber hier haben wir definitiv noch Luft nach oben.
4. Stereo Produktion
Aus einem Feedback-Gespräch ging hervor, dass das Ganze möglicherweise etwas lebendiger klingt, wenn wir auf eine Stereo Umsetzung setzen. Während im 1. Hörspiel die beiden Tonspuren noch quasi identisch waren, spricht nun Margot Blanchard immer leicht rechts während ihr Gegenüber leicht links antwortet. Die Monologe sind nach wie vor auf der Monospur. Dies war leicht umzusetzen und brachte einen gewissen Effekt um ein bisschen mehr Räumlichkeit und Lebendigkeit in die Szenen zu bringen.
5. Plottholes
Wir haben immer wieder mit Plottholes zu kämpfen, während für uns die Geschichte schlüssig ist, mag sie für Zuhörer:innen Fragen aufwerfen. Wenn man am einen Teil der Geschichte etwas herumschraubt, kann es passieren, dass eine Pointe an einem anderen Ort nicht mehr aufgeht. Wir sind uns inzwischen wieder recht sicher, dass wir die meisten dieser Ungereimtheiten in der Storyline behoben haben, doch es bleibt eine Challenge diese alle zu finden und zu beheben.