Makrofotografie

Oft ist man so auf das Grosse fokussiert, dass man die kleinen Dinge vergisst oder übersieht. Das Gleiche in der Fotografie. Ich fotografierte immer Landschaften, (grosse) Tiere, Menschen, Natur, Autos etc., aber achtete nie auf kleinere Dinge, legte den Fokus nicht auf kleine Details, die Bilder ausmachen. Deswegen wollte ich mich in der Makrofotografie ausprobieren und schnappte auf diversen Spaziergängen meine Kamera und fotografierte die kleine Welt der Natur.

Tipps:

Makrofotografie stellt man sich erst ziemlich leicht vor. Kamera auspacken, Autofokus rein, nah ans Objekt ran und auslösen… wenn es doch so einfach wäre. Bei Makroaufnahmen von Pflanzen geht das schon so, natürlich muss man auf die Komposition, Bildausschnitt, Belichtung etc. achten, aber das Motiv bewegt sich nicht. Anders bei Insekten. Herausforderung Nummer eins: Finde ein Insekt. Man hört sie zwar, nachts im Zimmer nerven sie, wenn man schlafen will, doch sucht man sie aktiv, verstecken sich alle. Deswegen ist es wichtig, wachsam und langsam durch die Natur zu streifen und vor allem an Blättern und unter Blättern zu schauen, ob sich dort Leben findet. Habt ihr dann ein Insekt gefunden, nähert euch langsam, ohne plötzliche Bewegungen. Stellt am besten den leisen Auslöser ein, wenn eure Kamera sowas hat. So verschreckt ihr die Insekten nicht. Da die Viecher extrem schnell sind, solltet ihr unbedingt den Serienbildmodus drinnen haben (bei meiner Kamera ist er wegen dem leisen Auslöser nicht so rasant, aber besser als nichts). Ich arbeitete erst mit Autofokus und der Servofunktion, aber hatte keine Chance, ein scharfes Bild zu ergattern. Das kann aber auch an meiner Kamera liegen. Habt ihr eine Kamera mit exaktem und schnellem Autofokus, ist das ein kleineres Problem. Trotzdem empfehle ich euch, manuell zu fokussieren. Habt ihr ein träges Insekt wie eine Wanze, könnt ihr den Fokus in Ruhe einstellen. Bei Bienen oder flinken Insekten wird das schon schwerer. Dafür braucht es einfach Übung. Bei meiner ersten Tour hatte ich genau ein brauchbares Bild von 200, einfach weil der Autofokus nicht kooperierte und ich manuell nicht hinterher kam. Lasst euch von solchen Touren nicht einschüchtern. Es ist zwar frustrierend, aber Übung macht den Meister.
Deswegen hier der wichtigste Tipp: DRAN BLEIBEN!

Hier seht ihr nun eine Auswahl an Ergebnissen von sieben Fototouren.

(pru)

Wie bereits im Text oben erwähnt, machte ich den Fehler, den Autofokus drinnen zu haben, bei einer Kamera, deren Fokus nicht so schnell ist. Um dann zu lernen, manuell schnell zu fokussieren, war sehr frustrierend und ich hätte es am liebsten sein lassen. Einige Fototouren hatten deswegen nur wenige gute Bilder dabei, aber ich blieb dran und fotografierte stetig weiter, bis die Übung langsam da war. So waren die nächsten Touren auch viel erfolgreicher. Dank der Makrofotografie entwickelte ich auch ein Auge für Details in meinen normalen Fotos, da ich nun mehr auf die kleinen Dinge achtete und nicht nur auf das Grosse, Ganze. Die Makrofotografie ist ein sehr spannender Bereich und die Bilder, auf denen man Insekten richtig nahe sehen kann, mit ihren einzelnen Häärchen und Augen, ist extrem faszinierend und ich hoffe, dass ich mein Equipment und Skills bald auf das Level bringen kann.