Line- & Dotwork

Mit dem Line- und Dotwork tritt ein neuer Trend in die Welt des Illustrierens. Auch in der Tattoo-Welt gewinnt diese Technik immer mehr an Popularität und dominiert mittlerweile den Markt. Abgeleitet aus dem Impressionismus werden schwarze Punkte aneinandergereiht, um Formen und Linien zu bilden. Nicht zuletzt wird diese Methode im Bereich des Schattierens häufig genutzt und lässt Realismus auf seine eigene Weise zum Leben erwecken. Dieser Stil eignet sich vor allem für detailreiche Muster, Ornamente und Mandalas. Jedoch schöpft es längstens nicht das volle Potenzial dieser Technik aus.

Hier eine Abbildung des Entstehungsprozesses

Nachdem ich die Grundlage des Line- und Dotwork verstanden habe, habe ich mich an unterschiedliche Sujets und Abbildungen gewagt, die normalerweise nicht meinem Zeichnungsstil entsprechen. So habe ich recht vielfältige Bilder erstellen können.

Verwendete Micron-Stifte

Wichtig ist es, dass die Bilder mit einem möglichst weichem Bleistift (optimalerweise einem HB-Bleistift) vorgesketcht werden. Das aus dem Grund, dass es sich im Nachhinein besser ausradieren lässt. Als nächster Schritt werden die vorgemalten Linien mit den Micron-Stiften (siehe Bild) nachgefahren. Es muss darauf geachtet werden, dass dabei zunächst noch keine Schattierungen gemacht werden. Besser ist es, man bleibt beim Nachziehen eher minimalistisch und korrigiert bei der Schattierung mit den Punkten allfällige Fehler. Steht der Grundriss, so kann man mit der Schattierung beginnen. Dabei ist es wichtig, dass die Regelmässigkeit und die Abstände beibehalten werden, ansonsten wirkt das Bild unharmonisch und verzerrt.

(hil)

Auswahl der Motive

Bei der Ideenfindung hatte ich anfangs grosse Mühe, mich für eine gewissen Art von Motiv festzulegen. Ich habe mit Landschaften begonnen, doch mir fehlte im Verlauf der Arbeit die Abwechslung und so habe ich versucht, eine breitere Palette an Motive miteinzubeziehen. Es war mir bewusst, dass dies eine Herausforderung bieten würde, alle Motive einheitlich zu gestalten, so dass sie auch miteinander harmonieren. So kam mir schlussendlich die Idee und das Konzept, die Einheitlichkeit mit der Line- und Dotwork-Technik zu erstellen.

Die grösste Herausforderung bei dieser Technik war das Einhalten der regelmässigen Strich- und Punktabstände bei den jeweiligen Motiven. Die Schattierungsmethode musste auf den Grundriss der Zeichnung angepasst werden, denn wenn die Abstände zu klein sind, sieht man die Striche und Punkte kaum und wenn sie zu gross sind, fallen sie zu fest auf. Jeder Strich und Punkt muss sauber an der richtigen Stelle sein, da kleinste Abweichungen sofort ins Auge fallen. Es ist also sehr viel Präzision und Geduld erforderlich.

 

Unterschätzter Zeitaufwand

Als ich die Idee hatte, war mir nicht bewusst, mit wie viel Aufwand dies verbunden sein wird. Ich möchte seit eh und je meine Zeit mit Zeichnen zu verbringen, jedoch habe ich mich nie darauf geachtet, wie viel Zeit dabei vergeht. Erst bei der Umsetzung dieses Projektes wurde mir klar, dass ich mehr Zeit mit dem Zeichnen verbringe, als mir anfangs bewusst war. Ich kam gegen Ende dieses Projektes ein bisschen in Zeitdruck, da ich die geplanten Zeichnungen noch nicht alle zusammen hatte.

Für mich ist das grösste Learning der Punkt mit dem Zeitmanagement, sowie aber auch das Umgehen mit der Ruhe und Präzession während dem Zeichnen. Nicht nur hat mir die Umsetzung dieses Projektes grossen Spass bereitet, ich konnte meine Fähigkeiten im Zeichnen noch verbessern und mir einen neuen Zeichnungsstil aneignen.