Körperklänge

Objekte zum Leben erwecken und über Ton kommunizieren, ist das überhaupt möglich?

«Ist man genügend motiviert, kann man alles zum Klingen bringen. Licht, Früchte, Bäume sogar Temperatur-Veränderungen.» meint der Kolumbianer Felipe Arteaga. Der ausgebildete Musiker beschäftigt sich seit Beginn seines Contemporary Arts Practice Studiums mit Sensorik und wie diese in der Kunst verwendet werden kann. Er erklärt, dass als Künstler die Welt der Technologie sehr abschreckend wirken kann. Wir können uns allerdings glücklich schätzen, dass wir heute in einer Welt leben, in der man sich nicht mehr tagelang über Elektromagnetik, statisches und dynamisches Verhalten den Kopf zerbrechen muss. Durch die weit entwickelten Technologien und das Internet werden uns diese Kopfschmerzen erspart. Es gibt zahlreiche Erklär-Videos auf YouTube über Sensorik, elektrostatische Kreise und ähnliches. Nur müssen die Motivation und der Mut genügend gross sein, um sich diesem Thema widmen zu wollen.
Die Motivation Arteagas, die Musik auf neue und andere Weise darzustellen ist sehr gross.
So auch meine. Zusammen kreierten wir ein Musikvideo.

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Felipe Arteaga über unser Musikvideo

In diesem Bericht erzählt Arteaga von sich, seiner Faszination zur Technik in der Kombination mit Musik und wie unser Musikvideo entstanden ist.

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(ash)

Ideenfindung:
Felipe Arteaga ist mein Mitbewohner und zusammen kreierten wir ein etwas sonderbares Musikvideo. Er ist Kolumbianer und studiert CAP an der HKB. Felipe und ich sind sehr unterschiedliche Menschen obschon wir beide aus dem künstlerischen Bereich kommen. Er ist Musiker und ich Grafikerin. Felipe hatte mir schon einige Mal über sein Lieblingsthema gesprochen und einige Beispiele gezeigt. Sein Lieblingsthema ist die Musik, Kunst, Installationen und Sensorik. Da ich keine Ahnung in diesem Gebiet habe, war mein Interesse schnell geweckt. So hatten wir die Idee zusammen etwas zu kreieren. Ich bringe mein Wissen aus dem Visuellen und er aus der Musik mit. Zu Beginn waren wir beide sehr euphorisch und es sprudelte nur von Ideen. Zuerst sprachen wir von einem Live-Auftritt, dann von einer komplexeren Video-Licht Installation und schliesslich kamen wir zum Schluss, dass wir eine Musikvideo erstellen wollen. Doch nicht ein Musikvideo im klassischen Sinne. Die Instrumente die wir benutzen sind unsere Körper und das elektronische Gerät welches es dazu bringt unsere Körper erklingen zu lassen. Wir beide arbeiten an diesem Projekt im Rahmen unserer Fachhochschulen. Das heisst auch Felipe wird dieses Projekt für sein Modul verwenden.

Konzept:

Ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren. Das ist die Idee. Mit dem Touch Me Gerät können wir durch Berührung Klänge erzeugen. Wir kreierten so lange an unseren Bewegungen und Synths bis wir die perfekte Harmonie erstellt haben. Da wir viele verschieden Synths ausprobiert haben, wollte ich auch das diese im Video noch zu finden sind. Denn nur eine Version abspielen zu lassen wäre ein Verlust des riesigen Materials, welches wir kreiert haben. Da den ganzen Körper erklingen zu lassen zu komplex gewesen wäre, haben wir uns auf unsere Hände fokussiert. Wir wollen in unserem Video eine andere Welt kreieren. So als wäre man auf einem anderen Planeten. Daher diese roten Strobo-Effekt, dieser Hintergrund und diese Bemalung.

Herausforderungen:

Es ist spannend mit jemandem zusammen zu arbeiten, der eine andere Arbeitsweise hat als ich. Felipe arbeitet tendenziell spontan und probiert kurz etwas aus und ich habe gerne einen Plan oder ein Konzept an welches ich mich halten kann. Obschon ich sehr offen für Veränderungen und Spontanität bin, sind bei mir irgendwann die Grenzen überschritten wenn ich das Ziel nicht mehr sehen kann. Und so war bei uns. Als ich, dachte wir hätten jetzt unsere Idee konkretisiert, das Material alles vorbereitet und erste Versuche gestartet, hatte Felipe eine weitere Idee was man noch machen könnte. Das Gute daran ist, dass wir sehr viel Material produziert haben, jedoch diese alle nicht zusammen harmonieren. Für mich war es schwierig, dadurch Felipe auch mein Mitbewohner ist, ein Machtwort zu sprechen. Denn hätten wir in diesem Rhythmus weiter gearbeitet hätten wir noch Heute kein Video. Zudem kristallisierte sich am Ende heraus, dass dieses Projekt für ihn nicht dieselbe Priorität hatte wie für mich. Denn Felipe ungefähr in der Mitte liess Felipe vieles mir über. Einerseits frustrierte mich das etwas, andererseits profitierte ich davon da ich einiges dazu gelernt habe.

Denn beim technischen habe ich vieles über Synths, elektrostatische Kreise und Sensorik gelernt. Nicht habe ich über die Technik gelernt, sondern habe auch die Angst davor etwas abgelegt. Denn Felipe selber hat nicht eine Elektroingenieur Master, sondern er lernt durch das ausprobieren. So erging es dann auch mir. Ich selber habe eigene Synths erstellt, habe mit dem Touch Me Gerät getüftelt und habe zudem noch unglaublichen Spass daran gehabt.

Schlussendlich war diese Projekt technisch wie auch persönlich lehrreich. Obschon das Resultat etwas klein aussieht, steckte viel Schweiss und Einsatz dahinter.

Filmbericht:

Zu Beginn plante ich einen Artikel über Sensorik und Felipe zu schreiben. Jedoch stellte ich fest, dass Felipes Wissen über Sensorik begrenzt ist und so der Artikel etwas mager ausgefallen wäre. Daher entschied ich mich ihn in Form des Filmberichts erklären und sprechen zu lassen.