In 142 Sekunden zum Traumjob.

Wie bewirbt man sich kreativ, ehrlich – und in unter zweieinhalb Minuten?
Diese Frage habe ich mir gestellt, als ich mein Bewerbungsvideo geplant habe. Ich wollte nicht einfach nur sagen, was ich kann, sondern auch ein Gefühl dafür vermitteln, wer ich bin – mit einem Video, das persönlich ist und trotzdem auf den Punkt kommt.
Das Projekt war für mich eine gute Gelegenheit, meine Erfahrungen aus den Bereichen Konzept, Kamera, Schnitt und Postproduktion zusammenzubringen – und dabei zu zeigen, was mich motiviert und antreibt.
Der Selbstversuch, ein Bewerbungsvideo komplett alleine zu produzieren, war für mich eine ungewohnte, aber lehrreiche Erfahrung. Normalerweise arbeite ich eher hinter der Kamera – mich selbst inszenieren und dabei eine klare Geschichte erzählen, war Neuland.
Von Anfang an war mir wichtig, dass das Video nicht einfach wie ein klassisches Bewerbungsvideo wirkt. Ich wollte nicht nur erzählen, was ich kann, sondern zeigen, wie ich denke, arbeite und Geschichten aufbaue. Das war gleichzeitig auch die grösste Herausforderung: den roten Faden nicht zu verlieren und trotzdem Raum für kreative Einfälle zu lassen. Ich habe gemerkt, dass gutes Storytelling oft im Weglassen liegt – nicht jede Idee muss rein, nicht jede Szene braucht eine Pointe.
Besonders viel Freude hatte ich beim Schnitt und der visuellen Gestaltung. In After Effects habe ich mittlerweile mehr Erfahrung gesammelt, was mir geholfen hat, gezielt visuelle Akzente zu setzen und den Look an meinen Erzählstil anzupassen. Kleine Animationen, Übergänge oder stilistische Elemente sollten das Gesagte unterstützen – nicht überdecken. Gerade diese Balance zu finden, war für mich ein wichtiger Lernprozess.
Im Nachhinein bin ich froh, dass ich mich an dieses Projekt gewagt habe. Ursprünglich war es ein Auftrag im Kurs Schreiben und Sprechen. Den zeitlichen Rahmen des eigentlichen Auftrags wurden hierbei jedoch deutlich überschritten – deshalb erlaube ich mir auch das Projekt auf Digezz zu laden. Ich habe viel über Storytelling gelernt, über Dramaturgie im Kleinen und darüber, wie viel Wirkung einfache Entscheidungen im Schnitt haben können. Und auch wenn nicht alles perfekt ist, zeigt das Video genau das, was ich zeigen wollte: meine Art, Geschichten zu erzählen.