How I built my first PC

Die Geschichte beginnt im September 2020. Nvidia stellte ihre neuen Grafikkarten vor, die RTX 3000er Reihe. Unglaubliche Grafikpower und noch dazu zu einem günstigen Preis. Raytracing, DLSS und bis zu 8K-Gaming, das alles klang wie ein wahrgewordener Traum. Von da an wusste ich, im kommenden Jahr würde ich meinen ersten PC selbst zusammenbauen. Doch was dann geschah, hätte ich wirklich nie erwartet.

Raytracing, DLSS, was ist das überhaupt?

Doch beginnen wir von vorne. Was ist denn überhaupt so toll an diesen neuen Grafikkarten? Um es mal so einfach wie möglich auszudrücken: Leistungssteigerungen von bis zu 50% bei einer 4K-Auflösung mit maximalen Grafikeinstellungen. Das heisst, mit den neuen Grafikkarten bekommt man bis zu doppelt so viele Frames pro Sekunde, wie mit den alten top Grafikkarten von Nvidia. Die Frames pro Sekunde (kurz FPS) sind die Anzahl Bilder, die pro Sekunde vom Computer gerendert werden. Hat man also 140FPS in einem Spiel, fühlt sich das mit dem entsprecheden (140Hz) Monitor extrem flüssig an. Diese enorme Steigerung an FPS erreicht Nvidia unter anderem mit DLSS (Deep Learning Super Sampling). DLSS ist eine neue KI-Rendering Technologie, welche genutzt wird, um die Frameraten in Spielen zu steigern und schöne, scharfe Bilder zu generieren.

Quelle: hardware-journal.de

Und dann gibt es da noch Raytracing. Das ist einfach ausgedrückt die realistische Berechnung von Lichtstrahlen. Dadurch kann in Spielen ein sehr präziser Schattenwurf, Reflexionen und indirektes Licht, das beispielsweise von einer Kerze an eine Wand und dann auf den Boden prallt, erreicht werden. Raytracing ist aber enorm rechenaufwändig, auch für die neuen Grafikkarten. Unten seht ihr den «Raytracing-Effekt» im eigentlich wenig rechenintensiven Spiel Minecraft.

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Global Chip Shortage

Doch genug von technischen Details. Ich wusste also, ich möchte bald meinen ersten Computer zusammenbauen. Wir befanden uns sowieso mitten in der zweiten Welle der Pandemie und der Winter stand auch vor der Tür. Die perfekte Gelegenheit also, um dieses Projekt in Angriff zu nehmen. Doch dann kam alles ganz anders. So ziemlich jedes neu erschienene Gerät, wie die Playstation 5, Xbox Series X oder auch das iPhone 12, war innerhalb von Sekunden ausverkauft. Der Ansturm auf die neusten Technik-Gadgets war so enorm, dass er zu einer weltweiten Chip-Knappheit geführt hat, die noch bis heute andauert. Der Grund dafür war zum einen die Pandemie, weniger Chips konnten wegen den Massnahmen hergestellt werden und gleichzeitig kauften mehr Menschen technische Geräte für ihr Zuhause. Zum anderen gibt es die Scalper, welche die Geräte kaufen, um sie danach teurer wieder zu verkaufen. Ausserdem wurden die Grafikkarten massenweise eingekauft, um Cryptowährungen zu minen, was teilweise den Cryptoboom des vergangenen Halbjahres erklärt.

Ich, wie so viele andere, gingen also im Herbst 2020 leer aus. Ich habe also meinen Traum von meinem ersten selbstgebauten PC schnell wieder begraben, da die Aussichten, noch eine Grafikkarte zu bekommen, sehr schlecht waren. Doch dann gab es doch noch einen Hoffnungsschimmer, die RTX 3060 wurde vorgestellt und sollte am 25. Februar 2021 in den Verkauf gehen. Ich habe also nochmals mein Glück versucht und konnte tatsächlich eine Karte ergattern. Die RTX 3060 ist zwar nicht so performant wie die anderen Grafikkarten im 3000er Line-Up, dennoch war ich happy, überhaupt eine bekommen zu haben. Nachdem ich meine anderen PC-Parts bestellt hatte, konnte es also mit meinem ersten PC-Build losgehen.

Die PC-Parts

Hier findest du eine Übersicht von den PC Bestandteilen, die ich für meinen Computer verwendet habe. Da ich den PC auch für Videoediting und 3D-Rendering gebrauchen werde, habe ich 64GB RAM verbaut. Zum PC-Games spielen wären 32GB aber völlig ausreichend.

Der Ablauf beim Zusammenbauen des PC’s kann je nach PC-Parts, die man auswählt, unterschiedlich sein. Deshalb empfehle ich, immer die Anleitungen in den Verpackungen zu lesen! Grundsätzlich kann man aber meistens erst das Mainboard auspacken, den Prozessor, die RAM-Sticks und die SSD’s draufschrauben und dann das Mainboard im PC-Gehäuse montieren. Danach alles verkabeln (hier sollte man dringend die Bedienungsanleitung des Mainboards durchlesen!) und schliesslich noch die Grafikkarte am Mainboard anschliessen. Zum Schluss kann man dann noch die Kabel der Energieversorgung (Power Supply) mit den Anschlüssen für den Prozessor, Mainboard und Grafikkarte sowie Lüfter etc. verbinden.

Hier ein paar Impressionen:

Fertig!

Hier ist er, mein erster selbst zusammengebauter Computer.

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(ash)

Idee:
Die Idee zu diesem Projekt hatte ich relativ spontan im Herbst 2020 als die neuen Grafikkarten von Nvidia vorgestellt wurden. Ich wollte zwar schon lange einmal einen PC zusammenbauen, aber vor diesem Zeitpunkt dachte ich, das würde ich erst nach dem Studium irgendwann einmal machen. Rechtfertigen konnte ich diese teure Investition auch mit dem anstehenden 3D Minor, welches ich für das Frühlingssemester gewählt hatte. Ein leistungsstarker Computer ist für 3D Rendering sicher ein grosser Vorteil.

Umsetzung:
Da mich die Materie sehr interessiert, hatte ich mich bereits im Vorhinein intensiv mit dem Zusammenbauen eines Computers beschäftig, obwohl ich nicht direkt vorhatte einen zu bauen. Dieses Wissen konnte ich aber gut für meinen eigenen PC-Build gebrauchen. Dennoch habe ich nochmals einiges recherchiert während dem Bau und auch danach. Unterstütztung hatte ich auch von meinem Cousin, welcher sich ebenfalls sehr für Computer interessiert. Die Anschaffungskosten für den Computer waren für einen Studenten wie mich ziemlich hoch, weshalb mir einige Nebenjobs für die Finanzierung sehr gelegen kamen. Die PC Bestandteile habe ich online bestellt und dann den Computer bei mir Zuhause zusammengebaut. Hierbei habe ich mich auf mein Vorwissen sowie Internetforen und Tutorial-Videos verlassen. Leider lief der Computer nicht beim ersten Versuch an, da ich das Kabel für den Power-Button falsch eingesteckt habe. Das Problem war aber zum Glück schnell gelöst.

Fazit & Learnings:
Obwohl das Zusammenbauen manchmal etwas verwirrend war, ist man am Ende schon sehr stoltz auf das, was man da erschaffen hat. Und falls etwas nicht funktioniert, findet man im Internet eine riesen Community die sehr hilfsbereit ist. Die Umsetzung dieses Projektes hat mir extrem viel Spass gemacht und ich habe auch viel daraus gelernt. Dieses Wissen werde ich bei meinem nächsten Computerbau in ein paar Jahren sicher wieder gebrauchen können.