Harry Ye’re A Warlock!

Was ist ein Warlock? Das ist das Gegenstück zur «Witch» – zumindest in Schottland, wo eine Minderheit der Bevölkerung eine spezielle Sprache spricht: Scots.

Ein schottischer Synchronsprecher liest aus «Harry Potter and the Philosopher’s Stane» in Scots vor. Und dazu animierte ich «Lyrics» zum mitlesen.

Hör’s dir an (und lies mit):

Bitte akzeptiere die statistik, Marketing Cookies um diesen Inhalt zu sehen.

Der Unterschied von Hochdeutsch zu Schweizerdeutsch ist vergleichbar mit dem vom Englischen zu Scots. Die zwei Sprachen sind sich so ähnlich, dass auch eine nicht-Muttersprachlerin (wie ich) ganze Sätze von Scots versteht. Möchtest du dich testen und sehen wie viel du verstehst?

(ash)

Konzept / Idee

Mich interessieren seit meinem Schüleraustausch in Japan Sprachen brennend. Ich wusste schon von Filmen, dass Schotten teilweise einen starken Dialekt haben und zum Beispiel die Rs rollen. Aber als ich nach Schottland kam und in Edinburgh Zeit verbrachte, fiel mir auf, dass ich manche gut verstehen und andere gar nicht. Also begann ich zu recherchieren. Ich fand heraus, dass Scots kein Dialekt des Englischen ist, sondern als eigene Sprache klassifiziert wird (hier ungleich Schweizerdeutsch). Die meisten in Edinburgh sprechen jedoch das «Englisch der Königin» einfach mit schottischem Akzent.

Durch meine Recherchen fand ich eine Ausgabe von «Harry Potter and the Philosopher’s Stone» in Scots. Und war begeistert! Ich kann Scots lesen und mehr oder weniger verstehen! Ich wusste jedoch nicht, wie man die Worte auszusprechen hat. Und da kam der Synchronsprecher in Spiel.

Prozess / Workflow

1. Stimmaufnahmen

Ich nahm den Synchronsprecher gezwungenermassen mit meinem Handy auf, da ich in dieser Zeit kein Aufnahmegerät auftreiben konnte. Trotzdem stellte sich die Audioqualität schlussendlich als gut heraus.

2. Schnitt

In Premiere Pro schnitt ich die Audiodateien passend zusammen und verlängerte oder verkürzte Pausen und schnitt Patzer weg.

Ausserdem lernte ich mit YouTube-Tutorials über den Equalizer und wie ich die Qualität seiner Stimme möglichst verbessere.

Ich fügte Sound-Effects hinzu, um die Geschichte für die Zuhörer noch immersiver zu machen.

3. Animation

Die Animation stellte sich als immensen Aufwand heraus. Ich habe nicht mit elf Minuten Aufnahme gerechnet und dazu habe ich wohl nicht den effizientesten Animationsstil gewählt. Ich kannte keine anderen Techniken, also zog ich die durch, die ich in einem Tutorial gelernt habe.

Schlussendlich hat sich der Aufwand trotzdem gelohnt.

Die Idee, die Sätze der Personen verschieden zu färben, fiel mir erst während des Animationsprozesses ein und stellte sich als hilfreich heraus, um dem Text folgen zu können.

Selbstkritik

Ich bin erstaunt, wie gut dieses Projekt herauskam, obwohl ich es nicht geplant hatte. Manchmal ergeben sich gute Dinge einfach und dann muss man sie am Schopf packen. Natürlich kann das auch in die Hose gehen, aber in diesem Fall kam es gut heraus.

Das Schaffen an diesem Projekt war sehr einfach für mich, obwohl es mit viel Aufwand im Animationsbereich verbunden war, weil es mir am Herzen lag.

Ich würde gerne dieses Projekt weiterentwickeln und ein ganzes Hörbuch mit «Lyrics» produzieren. Dazu muss ich aber definitiv effizienter mit den Animationen werden und herausfinden, ob es eine bessere Lösung dafür gibt.

Erkenntnisse

Die Audio-Aufnahmen, die ich mit dem Handy machte, waren um einiges besser, als ich gedacht habe! Nicht vorhandenes professionelles Equipment soll mich nie davon abhalten, meine Projekte umzusetzen.

Ich möchte in Zukunft mehr mit Personen zusammenarbeiten, wie zum Beispiel mit diesem Synchronsprecher. Während der Zusammenarbeit konnte ich viel von ihm lernen. Ausserdem ist es unglaublich bereichernd, mit Personen zu arbeiten, die aus einem anderen Sektor kommen, da sie oftmals ein ganz anderes Paket an Wissen und Fertigkeiten mit sich bringen.

Während dem ich an diesem Projekt arbeitete, realisierte ich, wie viel einfacher es mir fällt, an etwas zu arbeiten, was ich selbst für sinnvoll und wichtig halte. Das gibt mir eine Motivation, die ich nur aus Zeiten der Primar kenne!