Gestaltung von Spotify-Covern

Jeder Song erzählt eine Geschichte. Eine Geschichte, die durch jede einzelne Person, die den Song hört, zu einer neuen Version wird. Denn die Bilder, die durch Melodie und Text in den Köpfen der Zuhörer*innen entstehen sind geprägt von individuellen Erfahrungen, Wünschen und Fantasie. Bei der Erstellung von zwei Coverbildern habe ich deshalb den Bildern, die sich vor meinem inneren Auge abgespielt haben, freien Lauf gelassen. Inspiriert von meinem eigenen Kopfkino habe ich schliesslich zwei Coverbilder für zwei Songs kreiert.

Als mich ein Freund fragte, ob ich Lust hätte, Coverbilder für zwei seiner Songs zu erstellen, habe ich ihm sofort zugesagt. Entstanden sind zwei ganz unterschiedliche Cover, bei deren Erstellung ich mich völlig austoben durfte, weil er mir keinerlei Vorgaben gemacht, sondern mir zu 100% freie Hand gelassen hat. Eine coole Arbeit, bei der ich meine fotografischen, grafischen und zeichnerischen Fähigkeiten kombiniert einsetzen konnte.

(vha)

Die Umsetzung

Nach zig-maligem Hören des Songs und in mich Hineinhören habe ich mit einem Brainstorming gestartet, bei dem ich alles notiert habe, was mir währenddessen eingefallen ist. Nach und nach habe ich die einzelnen Elemente dann gedanklich zu einem visuellen Gesamtbild zusammengeführt und mir dieses in Textform notiert, sodass ich es auf keinen Fall wieder vergesse. Als nächstes ging es an die Erstellung der einzelnen Elemente, welche ich benötigte, um eben genau dieses Gesamtbild zu kreieren.

Die Zeichnung auf dem Schweden-Cover habe ich mit Procreate in meinem feinsten «Kinder-Kritzel-Stil» zu Papier gebracht und die Fotos der beiden Personen auf dem zweiten Cover habe ich bei Sonnenuntergang im Gegenlicht mit meiner Kamera geschossen. Die Baumrinde, sowie die Konzertstimmung, welche als Hintergründe dienen, habe ich online als Fotos heruntergeladen.

Dass ich Photoshop nutzen würde, um die Composings zu erstellen, stand für mich von Anfang an fest. Ich denke, kaum ein anderes Tool besitzt so viele Möglichkeiten, mehrere voneinander unabhängige Bilder zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzuführen und in jede nur erdenkliche Richtung zu bearbeiten.

Ich habe mit verschiedenen Ebenenmodi gearbeitet, um die Bilder ineinander zu verblenden und Struktur- und Licht-Effekte zu erzeugen. Zudem habe ich Ebenenmasken angewendet, um die Objekte freizustellen, Farben angepasst und die Belichtung der einzelnen Elemente mit Gradationskurven und dem Camera-Raw-Filter angepasst, Schatten erstellt und als letztes Songtitel und Interpreten eingefügt.

 

Positives

Manchmal ist es schwierig, etwas Neues völlig frei und ohne Inspiration anderer Arbeiten zu kreieren. Aber in diesem Fall ist es mir ziemlich leichtgefallen. Es war ein kreativer Prozess, den ich genossen habe und der mir viel Spass gemacht hat – vom Anfang bis zum Schluss. Ich habe mir vor Beginn der Arbeit keinerlei Gedanken dazu gemacht, wie lange es wohl dauern könnte, die zwei Coverbilder zu kreieren – und es war mir auch währenddessen völlig egal. Was wohl unter anderem dazu geführt hat, dass ich mich der Aufgabe so gut hingeben konnte. Was bestimmt auch geholfen hat, war, dass ich beim Hören von Musik sofort Bilder in meinem Kopf habe und meiner eigenen Kreativität aufgrund der Offenheit des Künstlers freien Lauf lassen konnte.

 

Verbesserungen

Mein gesamter Prozess bestand aus «Trial-and-Error». Was genau dabei herauskommen wird und vor allem wie ich zum Resultat meiner Vorstellung kommen werde, wusste ich am Anfang nicht. Natürlich hatte ich eine Idee, wie es funktionieren könnte, doch da ich bisher nur sehr wenig Erfahrung mit «collageartiger» Bearbeitung hatte, war es wirklich ein Ausprobieren. So habe ich sehr viel Zeit verwendet, um verschiedene Techniken und Kombinationen von verschiedenen Effekten zu testen, bis ich schliesslich ein Resultat erreicht habe, mit dem ich zufrieden bin. Was mir dabei jeweils zum Verhängnis wurde: Die ordentliche Beschriftung der zahlreichen Ebenen. Dadurch hatte ich immer wieder Mühe, mich im File zurechtzufinden und die Übersicht über verschiedene Varianten und getestete Bearbeitungsmöglichkeiten zu behalten, besonders nach längeren Unterbrüchen. Ich schreibe mir also hinter die Ohren: Beim nächsten Mal von Anfang an sauber aufräumen und beschriften. Ein weiterer Klassiker: Hunderte Versionen, bei denen eine zweite Person noch nicht mal einen Unterschied bemerken würde. Aber vielleicht gehört das auch einfach dazu 😉

 

Fazit 

Ich habe es sehr genossen mal auf eine andere Art kreativ zu sein und mich einer Aufgabe völlig frei ohne Vorgaben zu widmen. Dabei hat es mir besonders Spass gemacht, so viele unterschiedliche Techniken anzuwenden, um zum Endresultat zu gelangen. Gerade, weil ich am Anfang nicht wusste, ob meine Ideen so funktionieren würden, wie ich sie mir zurechtgelegt habe, hat es umso mehr Spass gemacht zu sehen, wie ich meinem Wunschbild nach und nach näherkomme. Und obwohl das Endergebnis ziemlich genau das ist, was ich wollte, war es in seiner Gesamtheit und der Detailausarbeitung trotzdem auch eine Überraschung für mich.