Gelb Orange Rot – A Music Video

Die warmen Sonnenstrahlen sind auf der Haut zu spüren, die Lippen schmecken salzig, der Körper ist energetisiert und voller Glücksgefühle. Der Song Gälb Orange Rot erweckt Sommergefühle. 

«Sand in de Hand er fliesst durch mini Finger,
Sunnestrahle strahle durch mini Augelider,
Gelb, Orange, Rot sind so Farbe, wo mich zum in Tanze ufordere»

Geschrieben und komponiert wurde das Stück von den beiden Basler Freizeitmusiker*innen Aline und Michel. Aline in der Musikkomposition und Michel im Gesang. Gemeinsam erstellten sie mehrere Songs. Den beiden ist es wichtig, dass nicht nur sie, sondern viele unterschiedliche Charaktere in den Stücken zu spüren sind. So suchten sie mehrere Personen, die jeweils ein passendes Musikvideo zu den Stücken produzieren. Die visuelle Unterstreichung von Gelb Orange Rot fiel dabei uns, Jana und Deborah, in die Hände.

Mit dem Musikvideo versuchten wir, die Sommergefühle aus dem Song möglichst zu verstärken. Hier ist das Ergebnis:

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(ash)

Ideensammlung & Storyboard

Als erstes hörten wir den Song beide individuell an. Unabhängig voneinander machten wir uns Gedanken über den potenziellen Inhalt und Stil des Videos. In einem ersten gemeinsamen Gespräch trugen wir diese Ideen dann zusammen. Uns beiden war es sehr wichtig im Kern des Videos die Sommergefühle im Song zu verstärken.
Aus dem Songtext markierten wir uns Bildelemente, die nicht im Musikvideo fehlen durften: Sand, Sonne, Wasser und Tanz. Die Elemente kombinierten wir in einer Storyline: Eine Freundesgruppe verbringt einen gemütlichen Sommerabend am See. Sie geniessen die Sonne, spüren den warmen Sand zwischen den Zehen und kühlen sich im glitzernden Wasser ab. Bei Abendrot tanzen sie zusammen im knöcheltiefen Wasser. Zwischendrin regelmässig Shots von Michel, der am Strand den Song singt.
Zudem sollten auch abstrakte Bilder, wie Reflexionen im Wasser, das Muster vom Sand und Gegenlichtshots, vorkommen. Auch die Farben aus dem Titel Gelb, Orange und Rot sollten stets präsent sein.

 In einem Meeting mit den Songwritern Michel und Aline stellten wir unsere Idee vor. Nach der Absegnung des Moodboards verfeinerten wir unsere Idee in einem Storyboard und machten die genaue Planung des Drehtags. Unter Anderem wurde das Drehmaterial definiert und der Drehort rekognosziert.

Drehtag

Der ursprüngliche Plan war, die beiden Songwriter im Musikvideo zu integrieren. Zudem wollten sie Freunde als weitere Statisten organisieren. Doch kurz vor dem Drehtag tauchten mehrere Komplikationen auf.

Trotz der Anpassung an ihren Terminkalender, waren beide spontan verhindert an dem Drehtag zu erscheinen. Innerhalb weniger Tage mussten wir also neue Statisten organisieren. Nach langem Rumfragen konnten wir drei Personen dazugewinnen. Um das Gefühl einer Gruppe im Video rüberzubringen, sahen wir uns jedoch gezwungen, selbst vor der Kamera zu stehen.
Da sich nicht alle der Protagonisten gut kannten, war es zu Beginn sehr schwierig eine entspannte Stimmung zu erreichen. Doch je länger wir drehten, desto lockerer wurde die Stimmung. Aufgrund des Fehlens von Michel, mussten wir leider auch den gesamten Rap-Teil streichen.

Zudem wollte das Wetter nicht mitspielen. Was zuerst aussah wie ein leicht bewölkter Tag, wurde zu einem Regentag. Also versetzten wir am Abend vor dem Dreh spontan den Drehort vom Zürich Unterland ins Tessin. Dies war ein Risiko, da wir keine Ahnung hatten, wie die Location aussehen würde. Der Ortwechsel hat sich letzten Endes gelohnt. Denn wir konnten mit der Kamera eine schöne sommerliche Stimmung einfangen.

Das Video sollte im Endprodukt wie ein Homemade-VHS-Video wirken. Aus diesem Grund verzichteten wir beim Dreh auf Stativ.

Die Dreharbeiten sind insgesamt gut gelaufen und wir konnten beinahe alle geplanten Shots machen. Nur das Abendrot für die Tanzszene fehlte, da die Sonne hinter einem Hügel unterging.

Schnitt

Da wir eine Menge Material hatten, war es schwierig nur die besten Clips auszusortieren. Die Story beginnt, nach Ablauf des Tages, mit dem Picknick, später gehen sie Schwimmen und endet mit dem Tanz. Die Beleuchtung änderte sich von starker Mittagssonne bis zu kühlerem Abendlicht. Die Farben Gelb Orange und Rot sind vor allem im Picknick stark vertreten. Um den Titel des Songs noch etwas stärker herausstechen zu lassen, tauchen die Wörter «Gälb, Orange, Rot» jeweils im Bild auf, wenn sie Michel zugleich singt. Beim Experimentieren mit der Anordnung der Clips legten wir statische Nahaufnahmen vom Wasser über die Story. Diesen Effekt setzten wir ein, als Protagonist Jannis auf dem Rasen schlummert und in einen kleinen Traum verfällt.

Die Anordnung der Clips zu einer funktionierenden Story dauerte am längsten. Mehr gezielte Perspektivenwechsel hätten die Orientierung des Zuschauers in der Szene sicher erleichtert. Wir waren beim Schnitt ziemlich präzis und perfektionistisch, sind aber umso zufriedener mit dem Ergebnis.

Colorgrading:

Als Zuschauer ist man mitten drin, als wäre man mit den Protagonisten befreundet. Wir überlegten uns also einen VHS-Camcorder-Look zu imitieren, der die handheld Aufnahmen zu einem nostalgischen Erinnerungsvideo macht. Weisses Rauschen, ein klassischer Rahmen und einige Farb- und Schärfeanpassungen. Wir spielten ewig damit rum bis der Gesamtlook natürlich wirkte. Rückblickend hätten wir also gar nicht in 4K filmen müssen und hätten einige Gigabyte eingespart. Wir wollten nämlich Bildausschnitte freier setzen können, was wir schlussendlich gar nicht so oft brauchten.

Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit zwischen uns (Jana und Deborah) hat sehr gut funktioniert. Wir hatten ähnliche Vorstellungen von Anfang bis Ende. Das voneinander Lernen war ein grosser Mehrwert. Wir konnten gegenseitig von unseren Ideen profitieren. Durch Kombinationen entstanden teilweise völlig neue Erkenntnisse und Produkte.

Toll an der Zusammenarbeit mit Michel und Aline war, dass wir sehr frei in der Produktion des Musikvideos waren. Die Kommunikation mit ihnen an sich, verlief leider nicht ganz reibungslos. Antworten zu Fragen kamen oft sehr verspätet zurück und den fertig abgemischten Song haben wir leider bis heute noch nicht erhalten.
 

Fazit

Der Zeitaufwand war grösser, als gedacht und hätte sicher an einigen Stellen reduziert werden können. Die Zusammenarbeit mit den Protagonisten am Set war aber eine wertvolle Erfahrung und zeigte uns, in welchen Aspekten wir noch Verbesserungspotential haben. Wir bedanken uns bei den Protagonisten, Jana Donia, Mark Schäfer und Jannis Pfister, dass sie mit uns den Tag vor den Kameras verbrachten und die Story zum Leben erweckten. Das Musikvideo war ein Erfolg und wir freuen uns, dass uns Aline und Michel uns ihren Song zur Verfügung stellten und wir völlige kreative Freiheit geniessen durften.