Fotos auf denen Tiere sind

Eingebettet in die malerische Landschaft der Region Bern, umgeben von Hügeln und grünen Wiesen, liegt der Bio-Bauernhof Wysshuus. Dieser Bauernhof ist nicht nur ein Rückzugsort inmitten der Natur, sondern auch das Zuhause einiger der weltweit begehrtesten Rinder – der Wagyu-Kühe.

Auf dem Bio-Bauernhof wird eine nachhaltige und umweltbewusste Landwirtschaft praktiziert. Hier erhalten die Wagyu-Kühe eine spezielle, auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Fütterung, die ausschliesslich aus biologischen Zutaten besteht, welche auf dem Hof selber angebaut werden. Dies trägt zur aussergewöhnlichen Qualität ihres Fleisches bei. Die Kühe geniessen auf den weitläufigen Weiden reichlich Freiraum. Diese natürliche und stressfreie Umgebung ermöglicht es den Tieren, sich in einem ruhigen und harmonischen Tempo zu entwickeln. Denn ein Wagyu braucht seine Zeit, um die bekannte Marmorierung zu entwickeln. Diese sorgsame Haltung spiegelt sich in jedem Aspekt ihrer Pflege wider und ist ein wesentlicher Bestandteil der Philosophie des Bio-Bauernhofs. Als Fotograf hatte ich das Privileg, diese besondere Verbindung zwischen Natur, Tier und Mensch festzuhalten. Ich versuche mit meinen Bildern zu zeigen, wie die einzigartigen Momente des ländlichen Lebens, die friedliche Koexistenz zwischen den Wagyu-Rindern und ihrer Umgebung aussehen.

Die Reise begann in den frühen Morgenstunden in der die Natur in einzigartiger Weise zum Leben erwacht. Auf einem Hügel gelegen, umgeben von weitläufigen Feldern und angrenzendem Wald, bietet der Bauernhof einen malerischen Rückzugsort, ist aber dennoch in absehbarer Nähe der Stadt Bern. Ich nutzte die sogenannte «blue hour», einen Moment, in dem das sanfte, diffuse Licht den Himmel in ein tiefes, ruhiges Blau taucht. Dieses einzigartige Licht verleiht den Wagyu-Kühen und der umgebenden Landschaft eine mystische Stimmung. Mit dem Übergang in die «golden hour» verwandelt sich das Szenario. Das Licht wird wärmer und die ersten Sonnenstrahlen baden die Landschaft in ein goldenes Leuchten. In diesem Licht erstrahlen die Kühe in ihrer ganzen Pracht. Diese Stunden bieten ideale Bedingungen um die Tiere einzufangen. Obwohl man von dem Hügel aus die Stadt Bern sehen kann, habe ich mich bewusst dafür entschieden, diesen Aspekt aus meinen Bildern auszuklammern. Mein Ziel war es, die reine und unberührte Natur in den Vordergrund zu stellen. So entstanden Aufnahmen, die eine Welt zeigen, in der nur der Bauerhof, die Kühe, das Gras, die Bäume und der Himmel existieren – eine Welt, die die Schönheit und Ruhe des Landlebens widerspiegelt.

Mein Auftrag auf dem Bio-Bauernhof Wysshuus begann mit vollständiger kreativer Freiheit, die mir die Auftraggeber grosszügig überliessen. Dies erlaubte mir, meinen eigenen Ansatz in das Projekt einzubringen und die Geschichte der Wagyu-Kühe auf eine Weise zu erzählen, die sowohl authentisch als auch ästhetisch ansprechend ist.

Der erste Schritt in diesem Prozess war die Besichtigung der Location. Dies gab mir die Möglichkeit, ein Gefühl für die Umgebung zu bekommen. Diese Phase war auch eine Gelegenheit, das Produkt – das Wagyu-Fleisch – selbst zu probieren, um ein tieferes Verständnis und eine persönliche Verbindung zu dem zu entwickeln, was ich fotografisch festhalten wollte. Nachdem ich einen umfassenden Eindruck von der Location gewonnen hatte, legten wir einen Shooting-Tag fest, inklusive Verschiebedatum. Das perfekte Wetter an diesem Tag war ein entscheidender Faktor, um die gewünschten Aufnahmen zu erzielen. Die Kühe wurden unter idealen Bedingungen fotografiert, wobei das natürliche Licht der frühen Morgenstunden optimal genutzt wurde. Für dieses Shooting setzte ich meine neue Kamera ein, die Canon 1DX Mark III, bekannt für ihren schnellen Auslöser. Diese technische Finesse erlaubte es mir, flüchtige Momente und die feinen Nuancen des Ausdrucks der Kühe einzufangen.

Nach dem Shooting stand ich vor der Herausforderung, aus über 1.500 aufgenommenen Bildern eine Auswahl zu treffen. Ja, der schnelle Auslöser hat auch Nachteile. Die Auswahl führte zu 250 Bildern. Die Bearbeitung dieser ausgewählten Bilder war der nächste Schritt. Hierbei konzentrierte ich mich darauf, die Natürlichkeit und Echtheit jeder Aufnahme zu bewahren, während ich gleichzeitig sicherstellte, dass jedes Bild die Qualität und Ästhetik für den Einsatz in sozialen Medien und Printmedien erfüllte. Schliesslich wurden die fertigen Bilder den Auftraggebern zur Verfügung gestellt, bereit für die Veröffentlichung auf verschiedenen Plattformen.

In der Galerie findest du eine kleine Auswahl der Bilder.

(eli)

Mir fällt auf, dass trotz des erfolgreichen Endergebnisses einige Aspekte des Arbeitsprozesses verbesserungswürdig sind.

Vorbereitung und Planung: Die Freiheit bei der Gestaltung war zwar inspirierend, jedoch hätten einige Einschränkungen die Effizienz des Shootings erhöht. Zukünftig werde ich versuchen, mehr Zeit in die Vorbereitung und das Verständnis der zu fotografierenden Prozesse zu investieren.

Technische Herausforderungen: Obwohl die Canon 1DX Mark III hervorragende Dienste leistete, war die grosse Anzahl von Fotos aufgrund des schnellen Auslösers eine Herausforderung bei der Nachbearbeitung. In Zukunft könnte ich die Aufnahmeintervalle besser anpassen, um die Anzahl der Fotos zu optimieren und den Auswahlprozess zu vereinfachen.

Zeitmanagement: Die Entscheidung, sowohl während der „blue hour“ als auch der „golden hour“ zu fotografieren, war zwar künstlerisch wertvoll, brachte jedoch Zeitdruck mit sich. Ein strafferer Zeitplan oder die Aufteilung auf mehrere Tage hätte möglicherweise mehr Spielraum für kreative Entfaltung geboten.

Bearbeitungsprozess: Die Bearbeitung von 250 Bildern war zeitaufwändig. Hier könnte ich zukünftig mit effizienteren Bearbeitungstechniken Zeit sparen, da ich zu lange pro Einzelbild hatte.

Zusammenfassend war dieses Projekt eine ungemein bereichernde Erfahrung, die mir wichtige Erkenntnisse für zukünftige Projekte gebracht hat. Jede Herausforderung war eine Gelegenheit zu lernen und meine Fähigkeiten als Fotograf weiter zu entwickeln.