Flüchten – Ankommen – Teilhaben

Fast 80 Millionen Menschen waren per Ende 2019 auf der Flucht. In den Medien nennt man sie Flüchtlinge oder Asylanten – anonym, fremd, negativ. Sie werden verallgemeinert, werden abgebildet als Masse. Sie haben weder einen Namen noch ein Gesicht. Aber wer sind diese Menschen?

In einer Partnerarbeit realisierten mein Mitstudent Sébastien Ross und ich das Printmagazin «Kein Müller». Unser Projekt gibt der Flucht und dem Erlebtem ein Gesicht und den Geflüchteten eine Stimme. 10 Menschen berichten in unserem Magazin von ihren mutigen Reisen, bis sie in der Schweiz angekommen sind – und wirklich angekommen sind manche von ihnen heute noch nicht. «Kein Müller» ist eigentlich ein Printmagazin, aber es gibt es auch digital unter keinmüller.ch.

In der digitalen Welt wird die Wirklichkeit oftmals verzerrt dargestellt: Realitätsfremde Schönheitsideale vermitteln das vermeintlich perfekte Leben. Der Druck, möglichst viele Likes, Follower und Klicks zu erlangen, kann negative Auswirkungen auf das eigene Körperbild haben. Während Menschen in der Schweiz durch die Nutzung von sozialen Medien eine verzerrte Selbstwahrnehmung und damit ernst zu nehmende psychische Probleme entwickeln, ist die Nutzung von sozialen Medien an sich in gewissen Teilen der Welt unvorstellbar, – geschweige denn, dass dies Probleme verursachen könnte. In meiner Bachelorthesis wollte ich herausfinden, wie Schweizer*innen und Flüchtlinge in der Schweiz Instagram nutzen und welche Wirkung der alltägliche Konsum der idealisieren Bilder auf sie hat. Meine Fragestellung lautete: Inwiefern unterscheidet sich der soziale Vergleichsprozess auf Instagram und der daraus resultierende Selbstwert zwischen Schweizer*innen und Flüchtlingen in der Schweiz? Um die Forschungsfrage zu beantworten, habe ich eine quantitative Online-Umfrage durchgeführt, an der insgesamt 314 Teilnehmer*innen teilgenommen haben. 

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