Emotionen visualisiert

Emotionen hat jeder. Gewisse empfinden sie intensiver, andere weniger. Und wenn wir von Liebe oder Wut reden, wissen wir automatisch, von was das Gegenüber spricht. Doch wer sagt, dass wir das wirklich gleich empfinden?

Es ist eine verzwickte Sache: Emotionen sind mit der Farbwahrnehmung gleichzustellen. Wir reden von grün, und alle wissen, dass die Wiese vor uns grün ist. Doch wer sagt, dass meine Wahrnehmung von grün dieselbe ist, wie diejenige von dir? Würden wir die Farbwahrnehmung vergleichen, wäre mein grün vielleicht das blau eines anderen. Doch genau diesen Vergleich können wir nicht herstellen – es ist schlicht unmöglich. 
Analog verhält es sich mit den Emotionen. Wir reden von glücklich sein, glauben zu wissen was der andere dabei empfindet, aber wirklich wissen tun wir das nicht. Mit diesem Projekt versuche ich meine Emotionen zu visualisieren, um einen Hauch von Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

Welche deiner Emotionen findest du in meinen Emotionen wieder? Oder errätst du, welche Emotion bei mir so aussieht?

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(eli)

Idee & Motivation

Ehrlich gesagt, keine Ahnung wie die Idee entstanden ist. Klingt im Nachhinein nach einer philosophischen Runde mit viel Bier.
Die Motivation dahinter ist klar: Grenzen verschwinden lassen und sich selbst hinterfragen.

Konzeption und Umsetzung

Boah die Konzeption war wirklich ein Pain. Zuerst definierte ich mal 4 Emotionen, auf die ich mich konzentrieren möchte. Aber dann kommt schon das nächste: Nehmen wir mal die Emotion «Liebe». Ordne ich dieser Emotion die Farbe rot / rosa zu, weil die Gesellschaft mir das so aufgedrückt hat oder weil ich es in mir auch wirklich so empfinde? Es war seeeehr schwierig, das zu differenzieren und mal in sich selbst reinzuschauen.

Sobald ich mir ein «Bild» meiner Emotion gemacht habe, probierte ich die abstrakte Form in After Effects zu visualisieren. Das brauchte sehr viel Zeit, denn ich kannte zu Beginn nicht viele Effekte in After Effects. Und je nach dem, in welcher Reihenfolge die Effekte gestackt werden, kommt total etwas anderes raus. War aber total spannend. War ich mit dem Ergebnis zufrieden, stand schon die nächste Hürde im Weg: Das Sounddesign. Bevor ich mich mit Adobe Audition umherschlug, musste ich diesmal in mich «reinhören» – damit ich wusste, wie sich diese Emotion anhört. Auch total spannend. Und noch «spannender» dann Sounds rauszusuchen, die meiner Soundvorstellung entsprechen. Aber mit viel Bearbeitung, Zeit, Nerven und etlichen Audition-Tracks klappte auch das.

Lessons Learnt

Drei Dinge habe ich gelernt:

  1. After Effects kann extrem mühsam sein, wenn man die Effekte nicht ganz versteht. Es lohnt sich wirklich, sich gut mit den Effekten auseinander zu setzen, statt einfach rumzuspielen, bis es klappt.
  2. Das Sounddesign braucht Zeit, vor allem wenn eine abstrakte (nicht reale) Soundkulisse entstehen soll.
  3. Ich sehe nun meine Gefühle: nun habe ich immer ein klares Bild von meiner Emotion vor mir (;