Eine Welt im Kopf und …
… der nicht getrunkene Kaffee.
In meinem Major Videoformate Nonfiktional haben wir uns im 5. Semester genauer mit der Musik und den Geräuschen im Film auseinandergesetzt. Ich fand dieses Thema schon immer sehr spannend und wollte mich in meinem Digezz-Projekt ein wenig tiefer damit auseinandersetzen.
Hörspiele haben mich schon in meiner Kindheit fasziniert und tun es bis heute. Doch wollte ich ein Hörspiel machen, das nicht auf Text basiert, sondern vor allem auf den Geräuschen, die wir mit bestimmten Orten verbinden. So kam mir die Idee von einer Person, die in ein Café sitzt und deren Gedanken in andere Welten abschweifen. Jede und jeder kann sich selbst ein Bild machen, wie es dort aussieht, doch war mein Ziel, mit den einzelnen Geräuschen, Klängen und Musik allgemein gültige Orte zu schaffen. Eine Art Traumreise wie ich sie von früher kenne.
Mir war wichtig, dass man sich Zeit nehmen kann und sich auf die einzelnen Orte einlässt und versucht, geduldig zu sein, weshalb für einige vielleicht die einzelnen Passagen zu lange wirken. Es geht nicht um schnell, schnell sondern darum, ein wenig Ruhe zu finden.
Ich möchte hier noch nicht meinen ganzen Aufbau und die Geschichte erklären, doch wenn es dich nach dem Hören interessiert, schreibe ich meine Gedanken und um was es für mich in dem Hörspiel geht in die Kritik.
Viel Vergnügen!
(dbo)
Idee
Zu Beginn wollte ich ein ganz normales Hörspiel machen, ein wenig drei Fragezeichen mässig. Doch als es an die Entwicklung der Geschichte ging und ich einige Ideen zu Papier gebracht habe, dachte ich mehr und mehr Richtung Traumreisen, wie ich sie aus der Kindheit kannte. Als ich über meine Idee mit einer Mitstudentin gesprochen habe sagte sie, es wäre spannen wenn man weniger vom Text als mehr von den Geräuschen durch die Geschichte getragen wird. So habe ich begonnen mit Post-its meine Geschichte auf meiner Wand zuhause zu verbildlichen, und sie dann auf Papier weiter verfeinert. Ich hatte immer noch einige Textstellen eingeplant und diese auch aufgenommen. Doch beim Zusammenfügen in Audition, haben sie mich immer mehr gestört. Vielleicht auch eine Fehleinschätzung und es hätte sie gebraucht für mehr Kontext aber ich wollte versuchen, dass sich die Geschichte von alleine erzählt. Also habe ich nur noch das Kaffee bestellen drin behalten.
Die drei Bilder die ich im Beitragsbild und auch im Beitrag selbst eingebunden habe, sind Beispiel Bilder die mich an die einzelnen Welten erinnern. Die Tasse macht hierbei die Verbindung zum Kaffee, der nie getrunken wurde.
Geschichte
Für mich handelt die Geschichte von einer Frau, welche durch eine volle Strasse läuft, auf dem Weg in ein Café. Im Café sucht sie sich einen Platz, bestellt einen Kaffee und driftet dann ziemlich schnell in ihre Gedankenwelt ab. Zuerst ist sie in einem Wald über den kurz zuvor ein Sommergewitter hinweg gezogen ist. Es ist ein Ort der Ruhe für sie. Danach wechselt sie an die stürmische Küste, es windet und die Brandung ist wild und ungestüm. Es ist Herbst und sie steht an der Ostsee und lässt sich den feinen Nieselregen ins Gesicht winden. Es ist ein Ort den sie an ihre Kindheit erinnert. Diesen Teil und diese Gedanken welche dann zum Schluss des Hörspiels führten, haben sich im Dezember noch angepasst. Zu beginn wollte ich das der dritte Ort das «Nichts» repräsentiert, doch am 5. Dezember ist mein Grossvater unerwartet verstorben und so hat sich die Schlussszene der drei Welten in einen Ort einer Panikattacke verwandelt, welche durch die Kinkeitserinnerung am Meer wach gerufen wurde. Die Frau wird durch das Geräusch der Tasse aus ihrem Gedankenkarussell gerissen, steht auf und verlässt fluchtartig das Café. Auf der Strasse, kommt sie langsam wieder zu Atem und ein Teil von ihr findet Ruhe in der Erinnerung an die Zeit im Sommer, im Wald, nach dem Gewitter.
Umsetzung
Ich habe viele Geräusche selbst aufgenommen. Das Meiste mit dem zoomH5. Darunter vor allem die Strassengeräusche, Atem und die Tasse. Mit dem Handy habe ich den Text eingesprochen und dann Mit einer Beta Version von Adobe Enhance AI, diese eingeprochenen Texte verbessert. Weitere Geräusche habe ich von einer Datenbank genommen, welche wir im Major von einem unserer Dozenten bekommen haben. Die musik habe ich von Pixabay . Die Hintergrundmusik im Café ist von: HarumachiMusic , die Hintergrundmusik im Wald ist von: Lesfm und die am Anfang und beim Meer von: JuliusH
Das ganze habe ich dann in Audition zusammengefügt und mit Hilfe von einigen Tutorials das Hörspiel erstellt. Ich habe zuvor erst ein Mal mit Audition gearbeitet.
Zur Verbildlichung habe ich drei meiner Fotos genommen und diese mit Photoshop so zusammengestellt wie sie jetzt sind. Auch da gab es verschiedene Versionen.
Learnings
Ich denke bei diesem Projekt war es gut, dass ich rechtzeitig begonnen habe. Die Entwicklung braucht seine Zeit. Da ist eineseits die Geschichte selbst, die immer wieder neue Formen annimmt, aber auch die Bearbeitung in Audition selbst. Wenn man noch nicht so vertraut ist mit dem Program sind z.B. Übergäne etc., etwas das ein wenig Zeit in Anspruch nimmt. Doch muss ich sagen konne ich durch dieses Projekt Audition gut kennen und schätzen lernen. Ich denke es wird nicht mein letztes Projekt gewesen sein, das ich in diesem Programm gemacht habe.