Ein musikalisches Zeichen gegen den sinnlosen Krieg

Am 13. Tag des Krieges in der Ukraine organisierte das Junge Orchester Graubünden ein Benefizkonzert im Theater Chur. In nur wenigen Tagen fanden verschiedene Musiker*innen der Region zusammen. Ich durfte diese Matinee mit der Kamera begleiten.

Am Sonntagmorgen um 10 Uhr fand das Spendenkonzert für die Ukrainehilfe Graubünden statt. Ausgestattet mit einer Fotokamera und zwei Objektiven ging ich ins Theater. Während rund zwei Stunden konnte das Publikum eine musikalische Veranstaltung mit unterschiedlichsten Formationen sowie Stilrichtungen (von Klassik bis zu aktueller Popmusik) geniessen. Beim Fotografieren des Konzertes achtete ich darauf, dass ich alle Musiker*innen mindestens einmal abbilden konnte. Hier sind einige Bilder, die dabei entstanden:

(dbo)

Anna Nüesch, meine Mitstudentin und Mitglied vom Jungen Orchester Graubünden, suchte für diese Veranstaltung noch eine*n Fotograf*in. Ziemlich spontan meldete ich mich bei ihr und durfte das Benefizkonzert für sie fotografieren.

Veranstaltung

Ich ging am Sonntagmorgen, ausgestattet mit einer Sony alpha 7 iii Kamera und zwei Objektiven, ins Theater Chur. Als erstes fotografierte ich, wie sich die Künstler*innen vorbereiteten und ihre Lieder ein letztes Mal übten. Da das Publikum noch nicht im Theatersaal sass, konnte ich verschiedene Perspektiven ausprobieren. Auch die grundlegenden Kameraeinstellungen wie ISO-Wert, Blende und Belichtungszeit konnte ich während dieser Zeit sehr gut testen. Die Vorbereitungszeit verging sehr schnell und die ersten Besucher*innen traten in den Saal ein.

Zu Beginn des Konzertes war es für mich etwas ungewöhnlich, mich mit der Kamera durch das ganze Theater zu bewegen. Da es teilweise so ruhig war, getraute ich mich nicht immer, meinen Ort zu wechseln. Ich versuchte deshalb, auch Aufnahmen mit dem Teleobjektiv zu machen. Mit der Zeit gewöhnte ich mich aber an die hohe Aufmerksamkeit des Publikums und versuchte dennoch, meinen Drehort immer zwischen den Stücken zu wechseln. Ich bewegte mich einmal rechts vom Publikum, einmal links, einmal vorne, einmal hinten und gegen Schluss des Konzertes ging ich noch auf den Theaterbalkon.

Während des Konzertes merkte ich, dass bei grossen Formationen das Weitwinkelobjektiv sinnvoller war. Denn mit einem Teleobjektiv kam ich zwar näher an den Personen, konnte die Künstler*innen jedoch nur einzeln aufnehmen. So verwendete ich grösstenteils für grosse Formationen das weitwinkligere Objektiv und für einzelne Künstler*innen das Teleobjektiv.

Da gewisse Künstler*innen bloss ein einziges Lied gespielt hatten, gelang es mir leider nicht immer, alle aus verschiedenen Perspektiven aufzunehmen. Hierbei konnten die Aufnahmen während der Vorbereitung helfen, mit denen ich die Konzertaufnahmen noch zusätzlich ergänzen konnte.

Postproduktion

Da die Bilder so schnell wie möglich fertiggestellt werden sollten, fing ich nach dem Konzert direkt mit den Nachbearbeitungen an. Ich selektierte in einem ersten Schritt die besten Aufnahmen. Als ich von jeder Formation die besten Fotografien ausgewählt hatte, importierte ich diese im Bildbearbeitungsprogramm Lightroom. In einem nächsten Schritt ging ich Bild für Bild durch und achtete überall auf eine schöne Cadrage. Die richtigen Lichtverhältnisse, der Weissabgleich und die Sättigung der einzelnen Bilder korrigierte ich ebenfalls während dieses Schrittes. Als ich mit allen Bildern einmal durch war, fokussierte ich auf die Details. Mit der Tonecurve korrigierte ich die Farben der einzelnen Aufnahmen. Ausserdem verwendete ich einen Noise Reduction Effekt, um das Rauschen der Bilder zu minimieren. Immer wieder kehrte ich auf einzelne Bilder zurück und besserte sie aus, bis ich mit allen 88 ausgewählten Aufnahmen zufrieden war.

Nach der fertigen Bearbeitung schickte ich Anna einen Link zur Dropbox und die Künstler*innen konnten auf dieser Plattform ihre Lieblingsbilder herunterladen.

Fazit

Ich bin sehr zufrieden mit diesem Projekt und es hat mir grosse Freude bereitet, ein Benefizkonzert fotografieren zu dürfen. Ich lernte, dass man als Eventfotografin auch mal frech sein und über den eigenen Schatten springen muss, um an den richtigen Ort zu gelangen. Es ist meiner Meinung nach jedoch weiterhin wichtig, nicht zu hektisch hin und her zu springen, um die Künstler*innen sowie das Publikum nicht zu stören. Von den Musiker*innen habe ich sehr positives Feedback für die Bilder erhalten. Es hat mich sehr gefreut, wie die Bilder auf den sozialen Medien geteilt wurden und ich als Fotografin markiert wurde.