Ein Morgenspaziergang

Wenn man sich dazu aufrafft, ist es morgens früh oft die schönste Zeit des Tages. Dieses Video soll eine ungewöhnliche Perspektive und Stimmung von Altstätten im St. Galler Rheintal erlebbar machen. Beobachte das Städtli wie es langsam Fahrt aufnimmt, bevor die meisten aus dem Bett steigen.

Videos die die Schönheit einer Stadt, Landschaft oder Gegend hervorheben, haben bei mir immer einen faszinierenden Eindruck hinterlassen. Einfach an sich, aber auch weil sie ungewöhnliche Ansichten zeigen und Aufmerksamkeit auf ganz bestimmte Aspekte lenken, im Gegensatz dazu, wenn man als normaler Besucher dieselben Orte besuchen würde.  Solch stimmungsvolle Landschaftsvideos schwebten mir schon lange, sozusagen als Weiterentwicklung der Landschaftsfotografie, vor.

Die Idee eines solchen Landschaftsvideos wurde dann etwas abgeändert und Altstätten als Motiv gewählt. Um dem noch mehr eine Erzählung zu geben, entstand die Grundidee die Perspektive eines unbemerkten Beobachters oder «Geistes», wenn man so will, erlebbar zu machen. Jener ist zwar schon verortet und muss auch eins nach dem anderen machen, ist aber halt sehr schnell, und kann praktisch die ganze Stadt im Handumdrehen durchqueren. Natürlich wurde der Morgen für das Video sehr komprimiert, aber trotzdem wollte ich so das Gefühl eines Morgenspaziergangs erzeugen.

Hier ist das Video zu sehen:

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(eli)

Durch dieses Video habe ich viel über subtile Geschichtenerzählung gelernt. Beispielsweise habe ich versucht Speedramps nur dann zu nutzen, wo sie als schnellere Bewegung der Beobachtungsposition wahrgenommen werden, und nicht als Beschleunigung der Bewegung von Personen. Allerdings habe ich insgesamt zu viel mit Kamerabewegung gefilmt. Da ich eigentlich eine sehr ruhige Stimmung erzeugen wollte, habe ich viel solchen Materials umsonst gefilmt, oder es hätte noch mehr Planung und gestellte Aufnahmen stattfinden müssen, um mehr der Kamerabewegungen genauer und ineinanderpassend, sowie auch noch erzählerisch sinnvoll, zu filmen.
Die Planung und Konstruktion der Aufnahmen hat sehr viel Zeit beansprucht. Erfreulicherweise bin ich bei meinen zahlreichen Anfragen bei den Beitragenden stets auf sehr bereitwillige Unterstützung gestossen. Dennoch sehe ich hier noch viel Verbesserungspotential. Beispielsweise waren leider Aufnahmen vom Hohen Kasten (gehört teilweise zu Altstätten), und deren Versorgung, zeitlich nicht mehr möglich. Wenn ich in Zukunft ohne Deadline an einem ähnlichen Projekt arbeiten könnte, wäre noch spezifischere Erzählung durch mehr gestellte, oder zumindest richtig abgepasste, Situationen möglich. Über mehrere Jahreszeiten zu filmen, würde auch viele weitere tolle Aufnahmen ermöglichen.
Desweiteren gab es noch folgende kleine, eher technischen Learnings:
Das Radio in der Bäckerei Gantenbein war Asset und Fluch zugleich, weil manche Passagen irgendwie charaktervoll und stimmungsvoll wirken können, Musik aber den O-ton unbrauchbar machte. Der Autofokus war der Tod für ein OnCamMic, daher wäre ein etwas vom Objektiv entfernter Mount fürs Mikro in Zukunft besser. Ebenso werde ich bei Time-lapses in Zukunft immer etwas mehr Raum für Helligkeitsänderungen bei der Belichtung lassen, damit die zu Beginn manuell zu wählende Belichtungseinstellung gegen Ende der heller werdenden Sequenz keine Überbelichtung bedeutet.