«Don’t believe me? Just watch!»

«Hättest du diesen Sonntag Zeit für den Dreh eines Musikvideos?» So fing auch dieses Projekt für mich an.

Das Musikvideo für die Thuner Drumcrew «Cliffhangers» haben wir bereits im Sommer gedreht. Die Nachbearbeitung, an der ich allerdings nur via Vimeo-Kommentarfunktion beteiligt war, hat dann jedoch einige Zeit in Anspruch genommen und der Artikel auf Digezz ist nun auch schon eine ganze Weile «in Bearbeitung». Auch dieser Beitrag wird ein Kind der Deadline…

Für den Dreh waren wir zu viert in nicht exakt aufgeteilten Rollen. Der Dreh fand in der KUFA in Lyss innerhalb eines Tages unter dem Motto «wir waren noch nie für einen Dreh so unvorbereitet» statt. Es gab weder einen fixen Zeitplan, noch einen Drehplan oder eine Shotlist. Uns stand aber bereits die Tonspur zur Verfügung, anhand derer einer von uns vieren schon einen Tag lang das Licht vorprogrammiert hatte.

Allzu viel Konkretes habe ich demnach zu dem Dreh nicht zu sagen. Viele machten Vieles. Das Schulterrig wanderte von Schulter zu Schulter – in seinem Gewicht massiv unterschätzt und für ein Take, das einen ganzen Song lang dauerte eigentlich deutlich zu schwer. Den Fokus zog ich so lange remote, bis der Empfänger am Rig nach mehrmaligem Nachladen endgültig abschmierte. Die Lichtsetup-Umbauten, bei denne ich eigentlich assistiert hätte, fanden aufgrund Zeitverzögerung nicht statt. Erinnernswert an meiner Rolle ist unter anderem das sekundengenaue manuelle Ein- und Ausstecken der Scheinwerfer während der unzähligen Takes, da gerade diese Lampen zwar essenziell, jedoch leider nicht programmierbar waren. Klingt ulkig? War es auch.

Alles in allem war der Dreh eher entspannt, die Atmosphäre locker und das Ergebnis für den Auftraggeber zufriedenstellend.

Schön anzusehen war auch der Motivationstanz eines Crewmembers vor den Jugendlichen, damit diese nicht ganz so verkrampft dreinschauen der Kamera gegenüber. Den Tanz sieht man im Video natürlich nicht. Wer aber aufmerksam zuschaut, wird hie und da ein Lächeln in den Gesichtern der Drummer erkennen. Den zweiten Kameramann, der mit leuchtenden Schlägeln unmittelbar vor deren Nasen herumhampelte, muss man sich als Zuschauer nun aber selbst vorstellen.