Dinosaurier der Unterhaltungswelt: CD & DVD

Streamingdienste zwingen CD und DVD in die Knie. Der Datenträger hat sich so still und leise verabschiedet, dass es sich dieser Beitrag zur Aufgabe gemacht hat, nachträglich eine würdige Abdankung zu arrangieren. 

Was ist eine CD?

CD steht für Compact Disc und beschreibt somit die Form. Eine runde Scheibe, welche in den frühen 80er entwickelt wurde und als optischer Datenträger fungiert. Dass sie ausgerechnet einen Durchmesser von 120 Millimeter hat, kommt nicht von ungefähr. Als Referenz diente Beethovens neunte Symphonie, mit einer Länge von 74 Minuten. Diese Dateigrösse war unter anderem ein Faktor für das technische Design der Scheibe. Revolutionär ist diese Technik, da sie die erste digitale Variante eines physischen Tonträgers ist.

CD ist nicht gleich CD

Die Vorteile des digitalen Datenträgers wurden schnell erkannt. Somit konnte diese Erfindung nicht nur den privaten Musikkonsum tilgen, sondern etablierte sich auch im Heimcomputer Bereich und vielen weiteren. Umgangssprachlich wird die CD in Verbindung mit Musik gebracht. Eine Standard Audio CD bietet 650 MB Speicherplatz, oder eben 74 Minuten unkomprimierte Musik. Eine CD-ROM wird mit dem Computer assoziiert, es bedeutet jedoch nur, dass sich auf der Scheibe Daten befinden, welche nicht verändert werden können oder sich löschen lassen. Sind also nur einmal beschreibbar. Eine Weiterentwicklung ist die re-writable CD, die wiederbeschreibbare CD. Die DVD dient zur Speicherung von Filmen und kann bis zu 4.7 GB Daten beherbergen.

Welches ist die beste?

Trotzdem, dass die CD (fast) immer in der gleichen Form daherkommt, ist eine crossmediale Nutzung nicht gewährleistet, manchmal sogar schädlich! Es kommt demnach auf die gewünschte Anwendung drauf an, auf welchem Typ die Daten gespeichert werden. Ein schlauer Autor dieses Beitrages dachte sich in jungen Jahren, dass Lieder brennen auf eine DVD besser sei, da sie viel mehr Platz zur Verfügung hat. Die Enttäuschung war gross, als die Stereoanlage die DVD nicht erkannte. Ein kleineres Übel jedoch, wenn man bedenkt, dass Daten CDs von Programmen oder Spielen in einer Musikanlage ernsthafte Schäden an den Boxen anrichten kann. 

Technischer Fortschritt

Die Jahrtausendwende brachte den Flachbildfernseher. Die Hersteller übertrumpften sich von Jahr zu Jahr mit höheren Auflösungen. Um dem Erlebnis gerecht zu werden, wurde die Blue Ray Disc entwickelt, welche Filme in Full HD auf den Bildschirm brachte. Sie übertrumpft mit 25 GB Speichervermögen alle Vorgänger. Auch in der Musikbranche haben technische Neuerungen, wie das MP3 Format, zur Umstrukturierung vorhandener Infrastruktur geführt. Ein normaler Musik CD-Player kann Audiodaten im unkomprimierten WAV-Format erkennen. Mit MP3 hingegen ist er überfordert. Nur neuere Generationen sind in der Lage, eine MP3-CD abzuspielen. Obwohl diese Neuerung dazu führt, dass statt den üblichen 74 Minuten nun 700 Minuten Musik auf der Scheibe Platz haben, wurde der Verkauf solcher Player eingestellt.

Die CD ist tot

Mit samt allen Fortschritten, Höhen und Tiefen, Vor- und Nachteilen bewältigte die CD den Kampf gegen das Streaming nicht. Die Scheiben existieren noch, sind jedoch mittlerweile nutzlos, denn ohne Gerät, welches diese abspielt, können sie höchstens noch als Untersetzer verwendet werden. Ob die CD in Zukunft ein Comeback haben wird, ist ungewiss. Dennoch kommen Liebhaber nicht zu kurz. Musikplayer sind noch nicht zur Rarität geworden und sogar DVD’s können am Smartphone konsumiert werden mit handlichen, externen DVD Lesegeräten mit USB C Anschluss. 

(bas)

Ok, zugegeben. Als Multimedia Student mit Abschlussjahr 2024 ist eine CD zu erstellen nicht mehr Zeitgemäss. Aber immerhin moderner als mein letztes Digezz, bei welchem ich Musikkasetten erstellt habe 😉

Mit diesem Beitrag habe ich das Ziel, dass der Gedanke an dieses wertvolle Erfindung nicht verloren geht. Ähnlich wie im letzten Semester darf ich meine Radiosendung nicht als Download zur Verfügung stellen. Die Musik-CD’s dürfen sich jedoch nun zu den Kassetten gesellen und von jedem angehört und ausgeliehen werden.

An alle, die das nachbasteln wollen:

Das Sujet wurde mit Adobe Illustrator erstellt. Zu beginn erstellte ich ein Artboard mit der Grösse 120×120 Millimeter und zeichnete mir als Hilfslinien den inneren und äusseren Kreis der CD. Danach gestaltete ich das Cover. Exportiert in hoher Auflösung zu JPEG wurde diese Datei an einen älteren Windows Computer gesendet, welcher auch noch ein CD Brenner hat. Das Cover wurde direkt auf ein CD Rohling gedruckt. Dazu braucht es keine besondere Hardware, es gibt Foto/A4 Drucker, welche sogar eine CD Druck Funktion haben. Ich rate schwer von Etiketten in CD Form ab, da der Leim Unwucht auf die Scheibe bringt und sobald er erst mal ausgetrocknet ist können kleine Reste davon im CD Player hängenbleiben. Anschliessend habe ich mit demselben PC die Daten auf die CD gebrannt.

 

Ich werde das Equipment zum Erstellen von CD und DVD nicht entsorgen, da es nach wie vor Möglichkeiten zur Nutzung gibt. Musik im Auto oder ein Familienfilm, welcher als digitale Clouddatei nur untergehen würde.