Die «Hauptstadt» Socials

Vom 19. Oktober bis 19. November 2021 lancierte das neue Berner Onlinemedium «Hauptstadt» ihr Crowdfunding. Im Rahmen dessen habe ich gemeinsam mit Andrea von Däniken die sozialen Medien betreut.

Das Konzept

Zunächst erstellten wir im September ein erstes Konzept, worin u.a. die Zielgruppe, mögliche Feedbeiträge und unsere Kommunikations- und Interaktionsform definiert wurden. Die verschiedenen Plattformen sollten jeweils unterschiedliche Menschen ansprechen (was sich am Ende des Crowdfunding auch so herauskristallisiert hatte).

Vorbereitungen

Zunächst mussten natürlich alle Kanäle eröffnet werden. Hier bedienten wir uns dem Grafikmaterial, welches das Grafik Büro «Destruct» für die «Hauptstadt» erstellt hatte. Gelegentlich mussten aber Header, Avatare und auch das Aussehen der Kanalbeiträge angepasst werden. Wir fügten auf allen Profilen Infos und Kontaktmöglichkeiten hinzu und starteten auf Instagram einige Tage vor dem Crowdfunding mit einem kurzen Teaser.

Unsere Beiträge gestalteten wir im Programm Adobe XD. Das Tool bietet die Möglichkeit, Posts nebeninander zu platzieren und einfache Grafiken selbst zu gestalten sowie auch Bilder einzufügen. Die Beiträge planten wir im Format 3:4 auf Instagram und LinkedIn, da dies am meisten visuelle Fläche in Anspruch nimmt. Da unsere Beiträge während des Crowdfundings meist Videos waren, wurden auf Facebook nur die einzelnen Videos gepostet (diese jedoch auch in Hochformat).

Da die Vorschaubilder von Instagram ins 1:1 Format zugeschnitten wurden, definierten wir im XD eine «Safe-Zone», welche mit dem Hauptinhalt der Posts nicht überschritten werden durfte. So erhielten wir in der Übersicht einen sauberen und cleanen Feed.

Das XD File für die Postvorbereitung der «Hauptstadt»

Während ich mich der Gestaltung der Beiträge widmete und sie im XD File vorbereitete, erstellte Andrea einen Redaktionsplan, der Beitrag, Satz, Erwähnungen, Tags und noch einiges an Infos mehr beinhaltete.

Los gehts

Am 19. Oktober 2021 ging es dann richtig los. Das Crowdfunding startete, somit auch die Kommunikation über die sozialen Medien der Hauptstadt. Abwechselnd posteten wir Tag für Tag Testimonial nach Testimonial. Zu den Posts kam auf Instagram eine Story und gelegentlich eine kleine Umfrage oder Information dazu.

Die Beiträge auf Instagram und Facebook steuerten und planten wir mit dem Facebook Creator Studio. Twitter managten wir via Twitter Studio. LinkedIn musste jeweils live gepostet werden, da es derzeit kein kostengünstiges Tool zur Planung gibt.

Unsere Aufgabe bestand jeweils darin, zu kontrollieren, ob alle Beiträge sauber gepostet wurden und auf die Rückmeldungen der Community einzugehen.

Werbung schalten

Natürlich kommt ein Crowdfunding nicht drum herum, kostenpflichtige Werbung zu schalten. Wir bedienten uns hier den Tools von Facebook und Google. Dazu wählten wir vier Testimonial Videos aus, welche wir auf diversen Kanälen publizierten. Hinzu kamen vier Display Ads, die ebenfalls über Google Ads ausgespielt wurden.

Ich kümmerte mich um die Google Ads und erstellte dort vier Videokampagnen mit je einem Video und der dazugehörigen Zielgruppe. Pro Video habe ich versucht, eine andere Menschen-Bubble anzusprechen. Die Videos wurden ausschliesslich im Raum Bern ausgespielt.

Nach den ersten fünf Tagen wurden die Werbekampagnen ausgewertet und angepasst. Videos, die weniger gut «performten», wurden entfernt und bei den restlichen das Budget angepasst. Diese Auswertung geschah nach jeder Woche.

Zielgerade & weiter gehts

Durch das aktive Posten auf sämtlichen Social Media Kanälen der Hauptstadt erzielten wir – zumindest zu Beginn des Crowdfundings – eine hohe Aufmerksamkeit und grosse Interaktion. Die geschaltete Werbung erreichte diverse Menschen und auf allen Kanälen wurde ein grosser Zuwachs an Followern vermerkt. Nach dem Crowdfunding ist allerdings vor Redaktionsstart: Auch in Zukunft möchten wir die Kanäle der «Hauptstadt» bespielt werden, wodurch bereits ein zweites Konzept entworfen wurde, welches helfen soll, die Überbrückungsphase bis März kommenden Jahres erfolgreich zu bewältigen.

(ash)

Selten hatte ich die Sozialen Medien so geliebt und ein bisschen verflucht zugleich. Das tägliche Updaten, reinschauen, kontrollieren, korrigieren, löschen, interagieren usw. nagte bereits nach einer Woche an meinen Nerven. Doch ich habe so einiges während dieser Zeit gelernt. Abgesehen davon, dass Soziale Medien wohl das Marketing Tool des 21. Jahrhunderts sind.

  1. Super viel posten, nützt nichts – obwohl die Worte «mehr, mehr, mehr» uns gelegentlich geleitet haben, mussten wir ab einem gewissen Punkt feststellen, dass weniger manchmal doch viel mehr ist.
  2. Vier Augen Prinzip – es lohnt sich Beiträge, Posts, Tweets, wirklich fast alles, gegenlesen zu lassen. Ab und an veröffentlichten wir Beiträge, die inhaltlich falsch oder unkorrekt formuliert waren. Kann und soll vermieden werden.
  3. Viel ❤ für Adobe XD – das Tool half von Anfang zumindest ein bisschen Struktur in das Ganze zu bringen. Zudem hatten wir beide simultan Zugriff auf das Dokument und konnten gleichzeitig Anpassungen vornehmen.
  4. Planung ist der Schlüssel zum … – was auch immer man hier einsetzen möchte. Aber eine gute Planung – insbesondere durch unseren Redaktionsplan – half den Überblick zu behalten und den Austausch mit dem OK von «Hauptstadt» zu fördern.
  5. Eine Person fürs Design – zukünftig würd ich bei einem zweier Team wie wir das waren, eine Person fürs Design festlegen, welche alle Beiträge gestaltet und zur Revision freigibt. Da wir beide aus verschiedenen Branchen stammen, wurden Beiträge und insbesondere Storys unterschiedlich design. Das ist zwar nur ein kleines Malheur, dürfte beim nächsten Mal aber besser kommuniziert werden um die Einheitlichkeit zu garantieren.
  6. Werbung ist wichtig – und man kann so einiges einstellen, dass die Werbung an die «richtigen» Menschen gelernt. Ein Punkt, von dem ich so einiges lernen durfte. Wie funktioniert digitale Werbung? Wie erreiche ich die passenden Menschen? Was kann ich aus den Analysen herauslesen?

Nun – zukünftig dürfte die «Hauptstadt» mit ihren sozialen Medien gerne etwas mutiger werden. Experimenteller. Die Interaktion sollte weiterhin aufrechterhalten werden, was zukünftig noch auf die «Hauptstadt» Crew zukommen wird – wir werden sehen und lernen. Bis dahin, liebe Interessierte, lasst der «Hauptstadt» doch ein Abo da 😉