Deyra – Going Insane (Ver. 1)

In meiner WG ist es selten ruhig. Der Grund? Meistens liegt es an meinem Mitbewohner Deyra. Seit einigen Jahren produziert der 24-Jährige für sich selbst Musik. Er hat aber noch nie etwas unter seinem eigenen Namen veröffentlicht – bis jetzt.

Schon seit einer gefühlten Ewigkeit versuchen meine Freunde und ich, unseren geschätzten Freund und Musiker Deyra davon zu überzeugen, seine eigene Musik zu releasen. Die Antworten waren meistens dieselben: «Ich habe gerade wirklich keine Zeit», oder «So wirklich zufrieden damit bin ich noch nicht».

Wie sagt man so schön: «Gut Ding will Weile haben», was ich hier auf den Song beziehe, nicht auf das Video. Wie dem auch sei, diesen Frühling machten wir uns, zusammen mit einem Freund, daran gemeinsam ein Musikvideo für seinen Song «Going Insane» zu produzieren.

Der Weg dorthin war bislang durchaus etwas holprig: Über Absagen sowie sehr beschränktem Budget bis hin zu Krankheitsausfällen war bis jetzt alles dabei. Wir alle sind aber weiterhin davon überzeugt, dass die finale Version unseres Videos in den kommenden Monaten realisiert sein wird. Bis dahin kann ich euch «nur» mit einer Erstversion vertrösten.

Kopfhörer auf und viel Spass!

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(eli)

Es gibt für alles ein erstes Mal

Es war nicht nur für mich, sondern auf für den Sänger selbst eine erstmalige Erfahrung ein Musikvideo zu produzieren.

Mein Team hat beim ersten konkreten Treffen ein Konzept sowie Storyboard entwickelt, welches wir aber wegen organisatorischen Schwierigkeiten (unter anderem Clubszenen und auch einer verweigerten Szene am Bahnhof Bern) relativ schnell über Bord werfen mussten. So entschieden wir uns nach reiflicher Überlegung dafür, den Grossteil der Aufnahmen im Attisholz Areal, ein altes Industriegebiet im Kanton Solothurn, zu drehen.

Industriearchitektur so weit das Auge reicht

Dort haben sich schier unzählige Möglichkeiten angeboten, um eine stimmungsvolle Szenerie einzufangen. Dass das Video am Ende monochrom gehalten wird, war ziemlich schnell für uns alle klar. Zuerst war noch die Rede davon, die Farbe Rot zu akzentuieren, da die Gitarre von Deyra rot war, aber dieses Vorhaben liessen wir dann bleiben.

Nach einer ersten Sichtung des Areals beschlossen wir an einem Weekend im April, so viele Aufnahmen wie möglich zu produzieren. Ich folgte bei der Wahl der entsprechenden Spots vor allem meinem Bauchgefühl und schloss mich mit Deyra selbst und weiteren Teammitgliedern kurz.

So drehten wir zwei Tage lang bis in die Abendstunden an verschiedenen Spots im Attishol Arel mehrere Aufnahmen. Bei diesen Dreharbeiten kamen wir gut voran und benötigten nur selten mehrere Takes desselben Spots.

Dynamik hereinbringen

Was ich aber erst bei einer ersten Version des Rohschnitts bemerkte war, dass wir verhältnismässig zu viele statische Shots hatten gegenüber den bewegten Aufnahmen. Aus grösstenteils statischen Bildern das Maximum herauszuholen, war für mich eine neue Herausforderung und Erfahrung. Dabei habe ich zig Ideen und Konzepte immer wieder verworfen und neu kreiert.

Deyra konnte mir (zu) gelegentlich Feedback zum aktuellen Stand geben, was im Nachhinein betrachtet, besonders für mich kontraproduktiv war, da es meinen Workflow immer wieder unterbrach und mehr Aufwand generierte als nötig gewesen wäre.

Hinzu kam – und dies war letztlich der nicht vorhandenen Erfahrung eines Musikvideo-Drehs aller Beteiligten geschuldet – dass wir uns während der Aufnahme zu wenig auf die oft fehlende Performance von Deyra achteten. Schliesslich reagiert jeder Mensch anders, wenn er gefilmt wird und nicht alle füllen sich immer dabei wohl.

Wir alle – auch Deyra selbst – waren der Meinung, dass er die Emotionen auf unseren Aufnahmen nicht so herüberbringt, wie dies der Song tut. So wurde mir in der Post Production schnell klar, dass sicherlich noch ein weiterer Drehtag benötigt wird, um mehr bewegte Aufnahmen einzufangen und solche, in welcher Deyra besser performte.

Stay tuned

Da es aber mehrere Terminkollisionen gab oder Personen oft über die Frühlingsmonate krankheitsbedingt ausfielen, kam der dritte Drehtag bis zur Digezz-Abgabe nicht zustande. So entschied ich mich – in Absprache mit Deyra – eine Erstversion für Digezz hochzuladen, mit dem Gedanken, das finale Video zu einem späteren Zeitpunkt zu promoten und releasen.