Davos Original

«Kennst du Davos?» «Ja, klar. Skifahren und Weltwirtschaftsforum.»
Viele verbinden diese Dinge mit Davos. Davos ist aber noch mehr, mehr als man auf den ersten Blick sieht. Es hat eine vielschichtige Vergangenheit. Einige Teile der Geschichte werden von Menschen mit Leben gefüllt, die Davos noch heute ihr Zuhause oder ihren Arbeitsort nennen.

Davos Original ist eine Bildergalerie im Hotel Seebüel, am Davoser See. In Form von quadratischen schwarz-weiss Bildern schmückt sie die Flure und erfreut damit neuerdings die Gäste. Zu meiner Freude durfte ich mit dem Fotografen der Galerie zusammenarbeiten und erstellte ein Print-Begleitmagazin, welches im Hotel verteilt und auf den Hotelzimmern zu finden ist. Das Ziel des Magazins ist es, ergänzende Informationen zu den in der Galerie dargestellten Personen und Betrieben mitzuteilen.

Was macht Davos Original?

Hier geht es zum Magazin.

(hil)

Von der Idee zum Auftrag
Die Idee zum Projekt entstand daraus, dass der Fotograf eine Person suchte, die die Bildbeschriebe der Galerie lektorieren könnte. In weiteren Gesprächen wuchs der Auftrag weiter. Sein Plan war es, ein Magazin zur Galerie zu erstellen und dies dann auf den Hotelzimmern auszulegen. Meine Aufgaben erweiterten sich: Ich verbrachte viele Stunden mit der Recherche und Ergänzung von Informationen, ich hörte einige Stunden Interviews an, die der Fotograf bei Erstellung der Portraits aufnahm. Texte entstanden, Kapitel wurden entworfen, Absprachen getroffen, erste Designüberlegungen gemacht. Zwischendrin fuhren der Fotograf und ich gemeinsam zur Galerie – endlich bekam alles ein Gesicht. Mit neuem Elan setze ich mich ans Projekt.

Der Prozess
Recherche:
Zu Beginn standen einige Gespräche mit dem Fotografen an, bei denen er mir von seinen Erfahrungen berichtete und das weitergab, was er über Davos bis dato lernen konnte. Ich machte mir fleissig Notizen und fing an mich mit den Inhalten der Bilder zu beschäftigen. Mit Hilfe von Interviews, Websites und weiteren Quellen ergänzte ich die Informationen und schrieb Texte zu den von uns ausgewählten Elementen. Am Ende fasste ich die einzelnen Beiträge in Gruppen und später in Kapitel zusammen.

Design:
Von Anfang an war klar, dass das Magazin keine Originalbilder der Galerie enthalten soll. Das würde den Reiz wegnehmen, die Galerie live zu besuchen. Zudem sollte es zwar erkennbar zu der Galerie gehören, sich aber doch ein wenig davon abheben. Die Entscheidung fiel, dass andere Formate der Bilder in das Magazin kommen können, nicht nur quadratisch. Ausserdem wollte ich die Farben der Galerie wieder aufgreifen. Moment – Farbe? Ja, Farbe. Die Galerie ist zwar grössten Teils schwarz-weiss, aber der Fotograf bearbeitete die Fotos so, dass er in nahezu jedem Bild ein wenig Farbe dezent zurück holte (bsp. färbte er einen am Horizont fahrenden Zug rot ein). Die Farben sind nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Es handelt sich um Dunkelgrün, Türkis-blau, Kupfer, Orange und Gelb. Nach diesen Farben gestaltete ich auch die Kapitel. Zudem war mir wichtig, dass die Schrift zu dem Design des Hotels passt. Schliesslich liegt das Magazin zusammen mit anderen Broschüren im Hotel aus. Die Schrift und Logos erhielt ich freundlicherweise über deren Agentur. Da die Galerie ja nun mal “Davos Original” heisst, fehlte noch etwas für Davos und für Original. Um ein gestalterisches Element zu haben, welches ich durch das Magazin ziehen könnte, malte ich die Silhouette eines Bergpanoramas der Galerie ab. Dies vektorisierte ich in Illustrator und färbte es verschieden ein. Somit stand der Teil “Davos”. “Original” brachte ich durch meine Handschrift hinein. Ich schrieb alle Worte, die ich später in Handschrift haben wollte, auf und vektorisierte diese auch mit Illustrator. Je nach Kapitel färbte ich auch diese Worte passend ein. Um den originalen Charakter auszureizen, platzierte ich die Schrift gewillt ein wenig überlappend zum anderen Text.

Layout:
Nachdem wir im ersten Semester ein Layout in InDesign erstellt haben, dachte ich, dass ich darin schon gut Übung hätte. Hier und da hat sich doch nicht so leicht gestaltet. Mit dem Raster war ich zu Beginn sehr unsicher. Wie viele Spalten sollte ich nehmen? Ich entschied mich für drei mit Zwischenabstand. Ebenso schwierig war die Entscheidung, wie viel Platz die Fotos einnehmen sollten – der Inhalt sollte ja der Fokus des Magazins bleiben. Ich wollte Abwechslung auf den Seiten schaffen, war aber mit den Weissräumen nicht zufrieden. Auf der einen Seite war es zu viel, auf der anderen zu wenig. An meine Grenzen geriet ich mit meinem Plan, alle Kapitel auf Doppelseiten zu verteilen. Das ging vorne und hinten nicht auf. Somit musste ich mich entscheiden, auf Halbseiten zu arbeiten. Auch in dem Versuch schob ich mehrfach Sätze, Weissräume und Bilder umher.

Druck:
Tatsächlich war der Druck auch nochmal sehr lehrreich. Ich musste lernen, wie man mit den richtigen Rändern arbeitet. Ebenso war ich über die Farben enttäuscht, als wir den Probedruck in der Hand hielten. Auf den Originalen ist es jedoch viel besser rausgekommen.

Das habe ich gelernt
1. Ich brauche noch zu lange Zeit: Mir fehlt noch der Blick für die schnelle, geniale Idee.
2. Fang nicht in der Mitte an mit dem Design: Es kostet zu viel Zeit alles nochmal verschieben zu wollen.
3. Arbeite nicht auf Doppelseiten: Wenn sich Titel, Bilder etc. über zwei Seiten ziehen, wird das im Print ein Nachteil sein. Irgendwo wird ein Heft schliesslich geknickt.
4. Lektorat ist goldwert: Das ist selbsterklärend.
5. Teamwork bedeutet Kommunikation: Es macht grosse Freude, gemeinsam an etwas zu arbeiten. Es braucht aber auch klare Absprachen.
6. Just do it: Komme ins Machen. Dann fällt es hoffentlich irgendwann leichter.