Das bewegte Plakat für Sozialkampagnen
Die wachsende Bedeutung von Displayplakaten in der Aussenwerbung und deren Potenzial, durch Bewegtbild einfacher Aufmerksamkeit zu erregen und Botschaften zu vermitteln, stehen im Fokus meiner Bachelorarbeit. Dieses Potenzial ist gerade für Sozialkampagnen, die im öffentlichen Raum zu gesellschaftsrelevanten Themen sensibilisieren, wesentlich, um diese neben kommerziellen Kampagnen hervorzuheben. Daher ist es notwendig, zu verstehen, wie Sozialkampagnen für bewegte Plakate im öffentlichen Raum gestaltet sein müssen, um ihre Kommunikationsziele zu erreichen.
In meiner Thesis habe ich eine qualitative Inhaltsanalyse von bewegten Plakaten durchgeführt. Zur Überprüfung und Zusammenführung der Resultate der Inhaltsanalyse mit der Thematik der Sozialkampagne habe ich Interviews mit Expert:innen aus den Bereichen Grafik- und Motion Design, Kampagnenführung und Kommunikationswissenschaft geführt.
Das Ergebnis zeigt auf, dass bewegte Plakate ähnlich wie ihre gedruckten Pendants alle notwendigen Informationen klar darstellen müssen. Sie sollten sich dabei ebenfalls an den abstrahierten Gestaltungsmitteln des Grafikdesigns orientieren und semiotische Theorien berücksichtigen. Die Effektivität wird durch den Einsatz von Loops, einer Kombination aus statischer und animierter Typografie, sowie Animationen, die mit der Lesbarkeit spielen, ohne sie zu beeinträchtigen, erhöht. Natürliche Bewegungen und gleichbleibende Lichtverhältnisse sind ebenfalls wichtige Animationstechniken. Eine fundierte Recherche als Grundlage der Gestaltung ist unerlässlich, um eine effektive Sozialkampagne zu gewährleisten.
Lehrprojekt
Um die Ergebnisse im Lehrprojekt an einem praktischen Projekt anzuwenden, habe ich eine fiktive Sozialkampagne zum Thema Gentrifizierung in Zürich konzipiert. Für die Kampagne habe ich ein bewegtes Plakat produziert, für welches ich Bewohnende der Stadt Zürich im öffentlichen Raum gefilmt habe. Als weitere Kampagnenelemente wurden ein Leporello und Posts für Social Media kreiert.
«Züri für alli» lautet der Claim der Kampagne. Im Mittelpunkt stehen die Vielfalt und Diversität der Stadt Zürich. Ziel ist es, ein Zeichen gegen die Gentrifizierung zu setzen, die durch steigende Lebenshaltungskosten den Wohnraum, die Kultur und den öffentlichen Raum für viele Menschen immer weniger zugänglich macht. Denn es ist die Vielfalt der Menschen, die in Zürich leben, die die Stadt zu dem macht, was sie ist. Die Kampagne soll das Bewusstsein für das Problem der Gentrifizierung schärfen und auf die Auswirkungen aufmerksam machen, die sie auf das Leben in dieser Stadt hat.