Corona im Krematorium

Wie haben sich die Corona Fallzahlen vom Dezember auf die Arbeit im grössten Krematorium der Schweiz ausgewirkt? Der Leiter des Krematoriums Nordheim, Cyrill Zimmermann, erzählt von seinem Arbeitsalltag mit Corona.

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Schon ein Jahr mit dem Virus und immer noch (oder vielleicht gerade deswegen) höre ich von Menschen, welche die Existenz von Corona oder Nutzen von Masken grundsätzlich anzweifeln. Die Pandemie und deren damit verbundene Restriktionen sind teils schwer begreifbar, denn diese wird abseits der Bevölkerung in den Spitälern bekämpft und die Isolation verstärkt die Diskrepanz zwischen der gefühlten und der faktischen Realität. Ich wollte von den Menschen an der Corona-Front erfahren, wie sie die Pandemie in ihrem Arbeitsalltag erlebt haben und was ihre Sichtweisen auf gängige Aussagen zum Thema sind.

Wie ich dabei vorgegangen bin, könnt ihr in der Kritik nachlesen.

(hil)

Schwierigkeiten:

Das «negative» mal kuz und knapp vorweg: Scheut euch nicht die Kamera noch ein zweites Mal einzuschalten und das Mik erneut zu montieren.

Herr Zimmermann hat sich die Worte während des Interviews sehr gut überlegt. Dadurch vielen die Antworten knapp und präzise aus, was für den Schnitt  ehrlich gesagt super war. Kaum hatte ich meine Kamera jedoch ausgeschalten, plauderte er aus dem Nähkästchen über das Krematorium, führte mich herum und zeigte mir wie die Öfen funktionieren etc. Es war hochspannend, und auch wenn ich Teile davon filmte, so hätte ich das Mik erneut montieren müssen und ihn evtl. noch ein paar weitere Male dazu auffordern müssen die Aussagen vor der Kamera zu wiederholen. Es wäre eine Reportage für sich gewesen.
Ich bereue es ein bisschen, dass ich das nicht besser hinbekommen habe…

Projektplanung:

Wenn ich früher fürs Fernsehen Talks vorbereitete, versuchte ich nach Möglichkeit vor dem Talk nicht schon auf die Fragen einzugehen, da dies die Spontanität wegnehmen kann. Da dieses Thema jedoch komplex ist und in dem vergangenen Jahr viel geschehen ist entwarf ich ein Exposé, welches ich den verschiedenen Medienkontakten zusenden konnte. In dem Exposé waren nicht nur die Filmidee, das Schutzkonzept(ganz wichtig!) und die zeitlichen Planungsangaben festgehalten sondern auch die Fragen, an welchen sich meine Interview-Teilnehmer/-innen orientieren und, wenn gewünscht darauf vorbereiten konnten.

Wenn ihr Leute für ein Interview anschreibt, versucht euch klar und knapp zu halten(ihr wollt ihre Zeit nicht verschwenden), geht jedoch auch sicher, dass alle möglichen Fragen, welche bez. der Interview-Durchführung aufkommen könnten in eurer ersten Anfrage nach Möglichkeit geklärt sind.
Auch dies hat damit zu tun, dass ihr niemandem seine Zeit verschwenden wollt.

Das Exposé kam in den Anhang. Auf diese Art und Weise können E-Mails unkompliziert intern weitergeleitet werden, ohne dass Information verloren geht und viel hin und her diskutiert werden muss.

Technisches:

Für dieses Set-Up habe ich mein eigenes Material gebraucht:

– einen alten Tri-Pod von Cullman
– die Sony a7iii
– 35mm / 2.8f Sony Zeiss
– ein Aperture Mini Light
– ein Rhode Link
– Xiaomi Redmi P9

Dieses Set-Up brauche ich sehr gerne für Interviews vor allem, wenn ich unterwegs bin.
Das Rhode Link Mikrofon kann man für 50 Franken auf Digitec ergattern und einfach an sein Handy anschliessen und los geht’s mit der Aufnahme. Der Nachteil ist, dass man die Aufnahme nicht gleichzeitig abhören kann, bis jetzt hatte ich jedoch keine Probleme damit.

Das Aperture Mini ist ein sehr versatiles kleines RGB Licht, welches ebenfalls sehr erschwinglich ist. Ich habe es für 90 Franken bekommen. Es gibt hellere RGB Lichter in der Grösse, doch sie sind meist teurer und/oder haben weniger Farbabstufungen. Wer sich jedoch bloss für die Lichttemperatur interessiert, findet bestimmt auch da sehr erschwingliche Angebote.

Ich hoffe das hilft evtl. jemandem weiter 🙂

Ich freue mich auf Feedback eurerseits(es gibt kein schlechtes Feedback, nur schmerzhaftes :‘) )