Chasch mr nid no schnäu?

Chasch mr ni no schnäu, oder du machsch doch öppis mit Design?

Höre ich regelmässig seit ich Multimedia Production studiere. Diese Worte haben mir schon des Öfteren zu Freelancejobs verholfen. Schnell habe ich jedoch gemerkt, dass es verschiedene Arten von Zusammenarbeit gibt. Entweder gestalte ich etwas und gebe dann eine Auswahl zu einem bestimmten Preis, oder wir finden gemeinsam raus, was die «Stimme» deiner Firma werden soll. Zweiteres packt mich viel mehr. So durfte ich im vergangenen Semester für verschiedenen Brands gestalterische Arbeiten entwerfen. 

Ge(h)lassen durch Bern’s Gassen

Visitenkarten

Olgas

Logo und Farbwelt (Winter + Sommer)

Zyrah Aesthetics

Come into Bloom

Branddesign – Prozess von Moodboard bis hin zum (fast) fertigen Logo

Wedding

AERO-Festival

@aero_festival

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(bas)

In verschiedenen Schritten bis zum Branddesign (Beispiel Come into Bloom)

  1. Chemistry-Date – In einem ersten Schritt habe ich mich mit der Kundin getroffen, damit wir uns über ihre Wünsche, Ziele und Ideen unterhalten konnten und schauen, ob wir uns eine Zusammenarbeit überhaupt vorstellen können.
  2. Moodboard – In einem zweiten Schritt habe ich auf Milanote jeweils Moodboards erstellt, um eine Übersicht über den Geschmack der Kundin zu erhalten. Diese durften mir auch verschiedene Bilder schicken. Das Moodboard habe ich in verschiedene Teile unterteilt:
    1. Inspo
    2. Farben
    3. Schriften
    4. Logo-Ideen
  3. Vibe – Ausserdem hat die Kundin in ihrem Umfeld nachgefragt, welche Worte und welche Farben sie beschreiben und zu ihr passen. Dies war sehr spannend, da so ganz neue Ideen entstanden sind.
  4. Danach habe ich mich an erste Entwürfe für ein Logo gemacht. Ich habe verschiedene Designs ausprobiert und diese in verschiedene Farbwelten gesteckt. Die Farbwelten habe ich anhand der Lieblings-Moodbilder bestimmt. Neben den Designs habe ich diese Bilder immer noch hinzugefügt, dies gibt der Kundin ein besseres Verständnis zu den Farben.
  5. Finale Auswahl – Nachdem sich die Kundin für ein Logo entschieden hat, habe ich dies noch überarbeitet und den Feinschliff gemacht.
  6. Branddesign – Mit dem Logo kann nun ein passendes CD erstellt werden. Damit die Kundin zukünftig auch selber gestalten kann und einen Guide hat, der die wichtigsten Daten festhält.

Learnings:

Am Anfang hatte ich noch keine Struktur und habe oft einfach drauflos gearbeitet. Schnell habe ich gemerkt, dass es für Viele, die sich sonst nicht mit Branddesign auseinandersetzen schwierig ist, sich etwas unter all den Schriften und Farben vorzustellen. Deswegen habe ich diese Struktur erstellt. Ausserdem finde ich es schön, dass so ein gemeinsamer Prozess entsteht, der viel tiefer geht, was sehr von meinen bisherigen Brands geschätzt wurde.

Was ich jedoch auch gelernt habe: nicht zu viel Auswahl! Je mehr Auswahl ich den Brands zur Verfügung stelle, desto weniger wissen sie, was ihnen gefällt. Bei meinem ersten Auftrag habe ich bestimmt um die 30 Logo-Varianten erstellt. Heute würde ich nur noch eine geringe Anzahl machen, da wir mit dem Chemistry-Date und dem Moodboard die Richtung oft schon definiert haben, weitere Logos kann ich auch im Nachhinein noch erstellen, falls kein passendes dabei ist.

Das grösste Learning ist jedoch das Geld. Wie viel bin ich wert und wie viel darf ich verlangen. Da ich noch kein Profi bin und mein Studium noch nicht abgeschlossen habe, finde ich es sehr schwierig Geld zu verlangen und auf eine faire Entlohnung zu bestehen, ausserdem habe ich bis jetzt meistens Aufträge für Familie/Bekannte gemacht. Trotzdem ist eine faire Entlohnung sehr wichtig. Ich hätte es toll gefunden, diesbezüglich noch mehr Inputs im Studium zu erhalten.