Bilder zum Leben erwecken

Bilder zum Leben erwecken

Dank unserer starken Handykameras ist es längst keine Kunst mehr, qualitativ hochwertige Fotografien zu erstellen. Das Motiv genau aus dem richtigen Winkel zu erwischen und ihm in der Nachbearbeitung das gewisse Etwas zu verleihen, bleibt allerdings weiterhin ein Handwerk, das gelernt sein will. Denn ein gutes Bild vermittelt Emotionen und Leben. Und genau daran wollte ich mich ausprobieren…

So habe ich meine Olympus-Kamera in den letzten Monaten vermehrt ein- und ausgepackt und versucht, die wunderbaren Details, an denen man täglich vorbei geht, einzufangen. Voller Tatendrang hätte ich am liebsten jede noch so bunte Blume im Garten und jede schöne Haustür fotografiert – doch irgendwo musste ich Grenzen setzen.

Auf mein Portfolio schafften es schlussendlich hauptsächlich Bilder aus dem wunderschönen Berner Oberland, aus den Cinque Terre, von Sardinien und von meinem Besuch auf dem Lebenshof Hof Narr. Zudem habe ich ganz nach dem Motto «Zuhause ist es am schönsten» einige Aufnahmen von meiner vertrauten Umgebung einfliessen lassen. 

Meine Freude an der Fotografie entwickelte sich in den letzten Jahren immer weiter. Allerdings habe ich mir zu oft zu wenig Zeit für ausdrucksstarke Aufnahmen und dessen Bearbeitung genommen. Zudem hat mir das Abknipsen im ersten Studienjahr etwas gefehlt, da der Fokus stärker auf der Videoproduktion lag. Digezz hat sich also perfekt dafür angeboten. 

Hier geht es zu meinem Portfolio.

(bas)

Da meine Aufnahmen nicht während eines geplanten Shootings entstanden sind, sondern laufend über die Tage verteilt, hat sich diese Arbeit nie als langandauernd angefühlt. Und das war sie, wenn man die ganze Postproduction betrachtet, tatsächlich nicht.

Die Postproduction beginnt beim Aussortieren

An einem Tag unterwegs in Sardinien kamen beispielsweise jeweils gut 200 Bilder zusammen. Allein das Aussortieren nahm sehr viel Zeit in Anspruch und das quasi in Endlosschleife, da ich ständig wieder neue Bilder knipste.

Die Bearbeitung habe ich ausschliesslich in Adobe Lightroom vorgenommen. Ganz bewusst habe ich mich nur auf ein Programm konzentriert, so dass ich dieses ausführlich kennen lernen konnte. Damit die Bilder alle einheitlich daherkommen, habe ich verschiedene Presets erstellt. Erst dachte ich, ich könnte diese später auf allen Bildern anwenden, doch mit dieser Überlegung lag ich falsch. Besonders bei hellen Winterbildern mit Schnee musste ich eigentlich immer «von Hand» aus- oder nachbessern. Auch eigneten sich meine Filter nicht für Bilder mit viel Blauanteilen. Dies stellte mich bei all den Naturaufnahmen, auf denen immer wieder Himmel oder Meer zu sehen ist, vor eine Herausforderung.

Ebenfalls herausfordernd war das Fotografieren der Tiere auf dem Lebenshof. Bis ich den richtigen Winkel oder die gewünschte Schärfe hatte, stand mein Objekt längst nicht mehr am selben Ort. Ich musste also ständig in Bewegung sein und drückte noch öfter den Auslöser als sonst. Damit wollte ich sicher gehen, dass schlussendlich auch wirklich ein, zwei gute Bilder dabei sein werden.

Starke Farben, hoher Kontrast

Grundsätzlich finde ich Schwarz-/Weiss-Filter und Bilder, mit einer tiefen Sättigung jeweils sehr spannend. Je nachdem was man ausdrücken will, unterstreichen genau diese Bearbeitungen die zu vermittelnden Emotionen. Ich für meinen Teil wollte meine Aufnahmen allerdings, wie der Titel des Beitrags bereits sagt, zum Leben erwecken. Daher habe ich fast durchgehend mit starken Farben und hohen Kontrasten gearbeitet. Dabei musste ich aufpassen, mich nicht im Endlosen zu verlieren. Schliesslich wollte ich nicht, dass die Bilder durch zu viel Farbe an Authentizität verlieren. Mehrmals habe ich meine Bearbeitungen am nächsten Tag betrachtet und sämtliche Anpassungen wieder über Bord geworfen – ganz nach der Annahme: weniger ist mehr.

Fazit

Ich bin mit meinem Portfolio sehr zufrieden. Meine Bilder strahlen und bringen einen Teil der Berge, des italienischen Sonnenscheins und des heimeligen Gartenfeuers direkt ins Wohnzimmer. Es hat mir sehr viel Freude bereitet, scheinbar kleine Dinge aus dem Alltag einzufangen und mit einem gewissen Aufwand plötzlich ganz gross wirken zu lassen. Es beeindruckt mich nachhaltig, wie viel man aus einer «gewöhnlichen» Fotografie herausholen kann.