Bilder in meinem Kopf

In der Serie «Chopfkino» geht es darum, Mitstudent:innen kennenzulernen. Corona hat uns das, vor allem zu Beginn unseres Studiums, nämlich ziemlich schwer gemacht. Jenny erzählt dir darum in der ersten Folge von dieser Serie ihre ganz persönliche, beste Eisbrecher-Story.

Seit fast zwei Jahren leben wir in einer Pandemie. Als ich Multimedia Production im Herbstsemester 2020 begonnen habe, hätte ich nicht gedacht, dass Corona meine Studiumszeit noch so lange beeinflussen würde. Richtigen Präsenzunterricht hatten wir seit Studiumsbeginn nur wenige Wochen – danach war alles online.

Ich würde jetzt mal behaupten, dass uns dieser Umstand nicht gerade in die Karten gespielt hat und wir so einige unserer Mitstudent:innen gar nie richtig kennenlernen konnten – aber was weiss ich schon, ich kenn’s ja nicht anders. Was ich aber weiss: Wo Aline Nachholbedarf sieht, handelt sie natürlich. Die Idee für «Chopfkino» war geboren.

Kurzerhand habe ich einige meiner Mitstundent:innen angefragt, ob sie mir eine witzige und treffende Story aus ihrem Leben erzählen könnten. So ist eine ganze Reihe lustiger Gespräche entstanden.

Mit untenstehendem Video möchte ich dich einladen, am Telefonat zwischen Jenny und mir teilzuhaben. Mitzuhören, was Jenny für eine Geschichte erzählt – und was sich bei mir für Bilder im Kopf formten während dem Gespräch. Da ich schon lange Mal ein Whiteboard-Animations-Video machen wollte, verband ich diese zwei Dinge einfach miteinander. Entstanden, ist dieses Video:

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Dieses Semster habe ich die Animation eines meiner aufgenommen Telefonate geschafft – die anderen kommen nächstes Semster. Freue dich also auf noch mehr lustige Geschichten deiner Mitstudent:innen!

(ash)

Die Idee

Schon mit einigen meiner MMP-Freund:innen war der Studiumsbeginn mit Corona ein Thema. Wir alle fanden: eigentlich hatten wir nicht so richtig die Chance, alle gleich gut kennenzulernen. Da kam mir eine Idee: Eine Serie, in der MMPler lustige Stories aus ihrem Alltag erzählen. Natürlich ganz coronakonform am Telefon. So erhält man auch in dieser Zeit kleine Einblicke ins Leben der Mitstudent:innen.

Ausserdem, hatte ich mir seit einiger Zeit vorgenommen, für Digezz ein Whiteboard-Animations-Video zu machen. Diese beiden Dinge liessen sich jetzt perfekt verbinden.

 

Vorbereitung

Welche Klassengspändli sollen meine Interviewpartner:innen werden? Ganz so leichtfertig wie zu Beginn gedacht, fällte ich meine Entscheidung nicht. Folgende Kriterien waren mir besonders wichtig:

  • Kurzer und knackiger Erzählstil
  • Einfache Verständlichkeit
  • Bildhafte Sprache

Nach mehrmaligem Durchgehen meiner Kontakte entschied ich mich schlussendlich und schickte meine Anfragen raus. Die Termine waren kurz darauf bestätigt und das App, um die Telefonate aufzuzeichnen, heruntergeladen.

 

Whiteboard Animationen zeichnen

Ich hatte noch nie eine solche Animation gezeichnet, musste mich darum erst mal informieren. Dank Google und Youtube-Tutorials, war ich einige Stunden später schon ein ganzes Stück schlauer. Für meine Animationen brauchte ich:

  • Photoshop
  • Zeichentablet
  • OBS Studio
  • Premiere Pro

Als erstes, suchte ich mir einen passenden Photoshop-Pinsel, um die Objekte zu zeichnen. Mein erster Testlauf mit Screenrecording mittels QuickTime ging jedoch in die Hose, denn man konnte den Cursor sehen. Ich stiess später, durch erneutes Googeln, auf das Programm OBS Studio, in dem man diverse Einstellungen bei der Bildschirmaufnahme machen konnte – unter anderem, den Cursor ausblenden. Ausserdem konnte ich bereits beim Aufzeichnen meines Bildschirms den Ausschnitt bestimmen, was mir das Bearbeiten in Premiere Pro vereinfachte.

Bevor ich mich an das Aufzeichnen aller Animationen machte, erstellte ich ein Storyboard. Inspiration holte ich mir im Internet, orientierte mich mehrheitlich am Cartoon- und Comic-Zeichenstil. Ich skizzierte mir meine einzelnen Figuren und Objekte, sowie alle Übergänge und «Effekte» auf Papier vor, damit ich diese im Photoshop später möglichst gut und schnell nachzeichnen konnte. Dies stellte sich als ziemlich wertvoller Schritt heraus. Denn trotz Storyboard, zeichnete ich diverse Striche, Figuren oder Buchstaben teils bis zu ca. fünfzehn Mal, bis sie wirklich meinen Wünschen entsprachen. Da ich dies meist alles an einem Stück aufnahm, musste ich in Premiere alle Fehler rausschneiden. Die Rechenleistung meines Macbooks war ziemlich ge- und zum Teil auch überfordert.

Was sich als meine grösste Glanzleistung in diesem Projekt entpuppte, war das Verschieben meiner Arbeitsfläche im Photoshop. Beim Zeichnen der Fussspuren zoomte ich gedankenverloren näher ran, um die Details besser sehen zu können – und bemerkte meinen Fehler zuerst gar nicht. Erst als ich die Aufnahmen anschaute, sah ich es. Grossartig. «Wie soll ich jetzt die Arbeitsfläche wieder genau an gleicher Stelle positionieren, wo sie vorher war?», fragte ich mich. Weder gab es einen Shortcut wie Befehl Z, um meinen Fehler wieder ungeschehen zu machen, noch hatte ich irgendwelche Zahlen oder Werte von Position und Grösse der Arbeitsfläche von vorhin. Ich musste die Position und Grösse so lange rumschieben und anpassen, bis es wieder stimmte. Der Ablauf war folgender: Im Photoshop die Arbeitsfläche verschieben, mit OBS Studio aufnehmen, ins Premiere importieren, mit der Position des letzten Frames abgleichen. Und das so lange, bis es wieder stimmte. Es war genau so mühsam, wie es klingt. Und da das Beste ja bekanntlich zum Schluss kommt: Es ist mir zweimal passiert.

 

Fazit

Ich habe das Digezz-Projekt unterschätzt. Das macht für mich aber auch bis zu einem gewissen Punkt Sinn, da ich mich mit der Materie ja nicht auskannte. Das Recherchieren online hat mir da sehr geholfen. Ich konnte alles herausfinden, was ich wissen musste, um dieses Projekt umsetzen zu können. Trotzdem: Ich hatte erwartet, schneller zu sein. Insgesamt wollte ich vier solcher Videos produzieren, geschafft habe ich nur eines. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, ich werde die restlichen Videos einfach nächstes Semester in Angriff nehmen. Mit ein bisschen Abstand zum Projekt, werde ich bestimmt auch noch einige Dinge finden, die es zu verbessern gilt.

Zum Schluss sei gesagt: Es war ein tolles Projekt, das ich mit Freude gemacht habe. Nicht zuletzt, weil ich lustige Geschichten meiner Mitstudent:innen hören durfte und sind wir ehrlich – wer mag das schon nicht?