ANAVON – die Bündner Skimarke

Wie wird ein Ski produziert und was macht eine gute Skimarke überhaupt aus? ANAVON ist eine Manufaktur, welche seit 2018 in Disentis (Surselva) Skier herstellt. Ich durfte die Firma mehrmals besuchen und was dabei herauskam, siehst du weiter unten.

Bei einem ersten Gespräch mit dem Skibauer David kam die Idee, den Online-Auftritt der Skifirma zu verbessern. Auf dem Instagram- und Facebook-Kanal der jungen Firma soll die neue Ski-Kollektion sowie die Manufaktur vorgestellt werden. Zusammen mit dem Geschäftsführer René entschieden wir uns für ein Imagevideo, mehrere Teaser-Videos sowie eine Fotoreihe von den neusten Skimodellen.

An einem Herbsttag gig ich nach Disentis bei der Ski-Manufaktur und wandelte die Wekstatt in einem Fotostudio um. Ski für Ski habe ich die ganze Produktionsreihe fotografiert. Die fertigen Fotos wurden dann auf der Webseite von ANAVON und auf Facebook geteilt.

Für die filmische Umsetzung durfte ich ein Tag lang die Skibauer*innen von ANAVON in ihrer Werkstatt besuchen. Ein zweiter Tag habe ich David und seine Tochter Giulia mit der Kamera auf der Skipiste begleitet. Aus diesen beiden Drehtagen ist ein Imagevideo entstanden sowie zwei Kurzvideos.

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Hier einige Stills, die aus dem Imagevideo entstanden sind:

(ash)

Idee

In einem Gespräch mit David, dem Skibauer von ANAVON, kam die Idee ihre Bündner Skimarke auf den Socialen Medien etwas presenter zu gestalten. Zusammen mit dem Geschäftsführer René entschieden wir uns für ein Imagevideo sowie eine Fotoreihe von der neuen Ski-Kollektion. Die Fotos sollen in erster Linie auf Facebook gepostet werden um der Kundschaft die neuen Ski-Modelle zu presentieren. Das Imagevideo und die beiden Teaservideos sollen hauptsächlich für den Instagram Account sowie für die Webseite von ANAVON produziert werden.

Als die Idee besprochen wurde, habe ich als erstes ein Konzept geschrieben. Für die Fotoserie musste ich mich zuerst einmal mit der Produktfotografie auseinandersetzten. Dabei stellte ich mir folgende Fragen: Welche Kamera ist dafür geeignet? Welches Objektiv brauche ich? Wie viele und welche Lichtquellen brauche ich für diese Aufnahmen? Wie sieht der Hintergrund aus? Was ist der ideale Bildausschnitt? Im Internet suchte ich nach Beispielen von Produktfotografien und liess mich inspirieren. Als ich eine klare Vorstellung hatte, wie meine Fotos am Schluss aussehen sollen, ging es mit der Materialbeschaffung weiter. Für das Imagevideo habe ich in einem ersten Schritt ein grobes Storyboard erstellt. Ich habe der Firma ein Imagevideo mit zwei Szenen vorgeschlagen – eine in der Werkstatt und eine auf der Skipiste. Somit wird zum einen gezeigt, wie viel Handarbeit hinter einer exklusiven Skiporduktion steckt und zum andern natürlich wie die Skier auf der Skipiste zum Einsatz kommen. Nach dem Storyboard wurde der Drehplan geschrieben und schlussendlich musste das ganze Material beschaffen werden.

Umsetzung

Für das Fotoshooting wurde folgendes Material verwendet:

  • Canon EOS 5D Mark 3 Set
  • Objektiv Canon EF 50mm f1.4
  • Profoto Off-Camera Blitz Set
  • Kamera Stativ
  • Hintergrundsystem von Walimex

Die Wahl des Ortes war nicht ideal. Neben der künstlichen Lichtquelle hatte ich zusätzlich noch Tageslicht. Ich musste die Fenster immer wieder neu abdunkeln, was viel Zeit gekostet hat. Ausserdem waren die Batterien des Funkfernauslösers leer, wesshalb ich für die Einrichtung mehr Zeit gebraucht habe als geplant. Als das ganze Material aufgestellt wurde, konnte ich mit dem Fotografieren endlich loslegen. Zuerst wurden alle neuen Skier frontal in Queerformat vom Stativ fotografiert. Bis die ganze Ski-Kollektion mit den neuen Farben durchfotografiert wurde, brauchte ich einen halben Tag. Danach nahm ich die Kamera vom Stativ und begann mit den Detailaufnahmen. Ich versuchte die Skier aus ungewöhnlichen, spieziellen Perspektiven zu fotografieren um sie möglichst exklusiv wirken zu lassen.

Für das Imagevideo wurde folgendes Material verwendet:

  • Sony a7 III
  • Objektiv Samyang 24mm f1.5
  • Metabones Adapter E-Mount auf EF
  • Audiorekorder Zoom H5
  • Dji Ronin-s Gimbal
  • Blackmagic Pocket Cinema Camera
  • Canon EF 50mm f1.2
  • Rode VideoMic ME-C
  • Drohne Dji mini 2

Am ersten Drehtag in der Werkstatt habe ich mit der Sony a7 gefilmt. Hier ging mein Zeitplan perfekt auf und ich hatte genügend Zeit, um schöne Aufnahmen aus verscheidenen Perspektiven zu machen. Im Nachhinein hätte ich noch mehr Slow-Motion-Aufnahmen machen können, um dem Film noch etwas mehr Tiefe geben zu können. Auch für die Drohnenaufnahmen konnte ich mir viel Zeit nehmen. Sie waren Teilweise nicht ganz so flüssig wie ich es mir gewünscht hätte, doch in der Nachbearbeitung konnte ich es gut zusammenschneiden.

Am zweiten Drehtag auf der Skipiste habe ich mit der Blackmagic Pocket gefilmt. Auf der Skipiste zu Filmen war jedoch nicht so einfach wie gedacht. Die Kamera und das Gimbal waren sehr schwer und ich musste sie öfters absetzten. Ausserdem hatte das Gimbal eine schwache Batterie wesshalb ich die letzten Aufnahmen ohne Gimbal filmen musste. Beim Framing habe ich vor allem in der Halbtotalen und Totalen gefilmt. Einige Detailaufnahmen hätten dem Film noch etwas spannender gemacht. Für die Drohnenaufnahmen auf der Skipiste habe ich zu wenig Zeit genommen. Für aussagekräftigere Aufnahmen hätte ich noch einen halben Tag länger mit der Drohne filmen müssen. Meine Protagonisten haben jedoch super mitgemacht und ich bin sehr dankbar für ihre Hilfe und Geduld.

Postproduktion

In der Nachbearbeitung der Produktfotografie habe ich in einem ersten Schritt die Fotos im Adobe Lightroom bearbeitet. Ich habe dort den Weissabgleich und die Helligkeit angepasst. Auch die Sättigung sowie die Struktur und die Farbkurven habe ich in Ligthroom bearbeitet. Teilweise waren die Fotos etwas Körnig. Dies habe ich mit dem rauschreduzierungs Werkzeug korrigiert. Anschliessend habe ich die bearbeiteten Fotos in Adobe Photoshop geöffnet. Dort habe ich bei allen Aufnahmen eine Maske erstellt um den Hintergrund noch reiner zu machen. In der Nachbearbeitung wäre es besser gewesen, wenn ich die Aufnahmen im Hochformat gemacht hätte. Ich hätte nicht so viel vom Bild wegschneiden müssen und die Fotos hätten nicht so viel an Qualität verloren.

In der Postproduktion vom Imagevideo habe ich in einem ersten Schritt die besten Aufnahmen der Werkstatt sortiert. Da ANAVON so schnell wie möglich ein Teaser für ihren Instagram Account wollten, habe ich aus diesen Aufnahmen ein Kurzvideo zusammengeschnitten. Ich habe passende Musik dafür ausgesucht und ein einheitliches Color Grading gemacht. Teilweise waren die Aufnahmen etwas überbelichtet, was das Color Grading erschwehrt hat. Nach dem zweiten Drehtag sortierte ich nochmals die besten Aufnahmen und machte aus beiden Drehorten einen Rohschnitt. Viele Aufnahmen auf der Skipiste sind oft sehr wackelig geworden, daher konnte ich nur eine kleine Auswahl für das Imagevideo verwenden. Da ich mit drei verschiedenen Kameras (Sony a7, Blackmagic, Dji Drohne) gefilmt hatte, lag die Schwierigkeit vor allem auch daran, ein einheitliches Color Grading zu machen. Auch wenn die Aufnahmen auf der Piste einen andern Look haben, finde ich, dass das Color Grading insgesamt nicht schlecht gelungen ist. Der Übergang von der Werkstatt zur Skipiste habe ich mir etwas anderes vorgestellt. Ich wollte zuerst einen Matchcut filmen, doch ich fand leider keinen richtigen Bild dafür. Um diese Idee umsetzten zu können, hätte ich das Storyboard etwas besser planen müssen. Die zweite Idee war es mithilfe einer Maske einen Bewegungsübergang zu machen. Die beiden Aufnahmen waren aber zu unterschiedlich vom Framing und von der Bewegung. Daher entschiede ich mich für einen harten Schnitt als Übergang.

Fazit und Learnings

Allgemein bin ich sehr zufrieden mit diesem Projekt. Auch vom ANAVON  Team habe ich ein gutes und nützliches Feedback erhalten. Mir ist einmal mehr klar geworden wie wichtig eine detaillierte Konzeption ist. Denn für das Storyboard habe ich zu wenig Zeit genommen, wesshalb ich nicht alles so umsetzten konnte wie ich es vorgestellt hatte. Auch für das Fotoshooting hätte ich etwas mehr Zeit für den Aufbau des Sets planen müssen. Mir wurde ausserdem bewusst, dass ein solches Projekt sehr auffändig ist, wenn man es alleine durchführt. Ich hatte zum Glück ein tolles Team, welches mir während dem Dreh einmal ein Objektiv oder ein Stativ halten konnte. Nach den erfolgreichen Drehtagen und dem Fotoshooting durfte ich mit der Hilfe von David sogar mein eigener Ski bauen. Dies war mein grösster Highlight dieses Projektes.