Analog Digital

Im Foyer3, ein kleiner Ausstellungsraum in der Bieler Altstadt, hat am 2.-3. Dezember 2022 die Vernissage «FFFinger Tippps» stattgefunden. Eine multimediale Ausstellung mit den Medien: Grafik, Fotografie, Text, Video und Malerei. Ich war Teil der Crew und habe mich dem Medium Video gewidmet.

FFFINGER TIPPPS

Hier gehts zum Digezz-Beitrag. Und hier gehts zur Website.

Für die Ausstellung habe ich zusätzlich zu meiner Installation einen Trailer sowie einen Aftermovie erstellt.

Trailer

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Video Trailer für die Ausstellung «FFFinger Tippps»

Installation

Mein Ausstellungsstück bestand aus einer Installation. Drei analoge Fernseher aufeinander gestapelt und so programmiert, dass sie einen 15-minütigen Loop von sechs meiner Videoprojekte abspielen. Zusätzlich gibts zu jedem dieser sechs Projekte ein Poster, auf dem das gesamte Video als PNG-Bildersequenz dargestellt ist.

Ich beschäftigte mich mit der Beziehung zwischen analoger und digitaler Medien sowie der Rolle des Fernsehers in der zeitgenössischen Gesellschaft. Aber auch mit dem Konsum von Videoprojekten, insbesondere Musikvideos ohne Ton.

Installation Nils Affolter

Zwischensequenz im Loop:

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Zwischensequenz im Loop

Poster

Aftermovie

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(mou)

Planung:

Als ich gefragt wurde ob ich Teil der Ausstellung werden will habe ich sofort zugestimmt. Klar war auch das ich mich dem Medium Video widmete. Ich habe mir lange überlegt wie ich die Videos inszenieren soll… Mit oder ohne Kopfhörer, Videos auf Handys abspielen, Bildschirme, Fernseher… ANALOG FERNSEHER. Das wars. Ich habe mir also vorgenommen zwischen drei und fünf alten Fernseher aufzutreiben. Dazu wollte ich die hintere Wand mit Postern einkleiden.

Wichtig war die Entscheidung welche meiner Videoprojekte in die Auswahl kommen. Nicht einfach die eigenen Projekte zu werten..

Trailer:

Als Werbemassnahme habe ich im voraus ein Hochformat Video (Instagram-Reel) produziert. Archivaufnahmen, vom Produzieren der Medien, die an der Ausstellung vertreten sind, habe ich im Hochformat neu dargestellt. Ich musste feststellen, dass es echt schwierig war passende Musik zu finden. Dies hat mich dann doch etwas Zeit gekostet. Zudem habe ich geplant, das Video auch im 4×3 Format zu erstellen, damit ich es während der Vernissage als Zwischensequenz abspielen kann.

Installation:

Das Organisieren der Fernseher war echt schwierig. Zum Glück konnte ich dann drei Studio-Monitore der HKB ausleihen und sie nach Biel transportieren… Zwei weitere Fernseher konnte ich durch Bekannt auftreiben. Um das digitale Signal meiner Videos in ein analoges Signal umzuwandeln braucht ich ein Converter Gerät. Dazu ist noch ein Signalsplitter gekommen, der mein Signal mehrfach wieder ausgeben soll. Es war echt kompliziert die Technik zum laufen zu bekommen. Ich habe mir das deutlich leichter vorgestellt. Auch das Positionieren und Anordnen der Fernseher und Poster ist schwieriger als geplant. Bei einer Ausstellung kommt es darauf an wie die Kunstobjekte in Szene gesetzt werden. Tag für Tag habe ich eine Woche lang alles wieder umgestellt.

Daneben habe ich den Loop entwickelt. Meine sechs Videoprojekte mussten in eine Reihenfolge. Zwischen den Videos habe ich ein Visual als Übergang eingebaut.

Poster:

Für die Poster habe ich zuerst alle Videos aus dem Archiv geholt und diese als PNG Sequenz rausgespielt. Dann musste ich ein Tool auf Photoshop finden welches mir eine gewünscht Anordnung gibt ohne diese von Hand anzuordnen. Möglich machte es Contact Sheet II welches ich nach langem suchen fand und nach langem austesten verstand. Zum Schluss mussten nur noch meine Font Grafiken in der Mitte zentriert werden.

Aftermovie:

Als Reminder und Abschluss haben ich für Instagram ein weiteres Video erstellt. Dazu habe ich den ganzen Ausstellungsraum gescannt und im Cinema 4D animiert. Mit der App Polycam konnte ich alles mit dem Handy scannen. Vom Handy habe ich es dann als .obj file ins Cinema 4D importiert, dort verfeinert und modeliert. Alles Kamerafahrten und sonstigen Animationen gemacht und als openEXR ins Premiere und Aftereffects exportiert. Im Aftereffects habe ich die letzten Animationen gemacht und im Premiere das Sounddesign erstellt.

Fazit:

Das ganze Projekt hat mir enorm viel Spass gemacht und es war wunderschön so viel tolles Feedback zu erhalten. Andererseits habe ich mir alles viel leichter und kleiner vorgestellt. Das Projekt hat ein sehr grossen Teil dieses Semesters eingenommen. Es war anstrengend und viel aber dafür umso schöner es zu erleben.

Learnings:

  • Ausstellung ist viel Kreativarbeit (Anordnung/ Platzierung)
  • Wenn man etwas eigenes Ausstellt muss man viel Platz einplanen, da man sich selten schnell zufrieden gibt
  • Instagram-Reels haben grosse Reichweiten
  •  Mit Polygam kann man kleinere Objekte perfekt Scannen und in 3D Programmen weiterverwenden.
  • Polygam nicht kompliziert, sondern Zeitaufwändig alle Meshes zu verbessern und zu animieren
  • Ich verstehe jetzt die Technik und die Schnittstelle Digital-Analog Signale und habe das nächste Mal nicht mehr Stunden es zum laufen zu lassen… 😉
    • Die Geräte und Kabel um solche Projekte umzusetzen sind sehr teuer
  • Weiterer Teil von Photoshop kennengelernt, Concat Sheet II um Bilder anzuordenen
    • Braucht bei 1000 Bilder pro Poster jedoch etwas Rechenleistung