a·ban·do·na·das

In Portugal gibt es schätzungsweise knapp eine Million verlassene Gebäude. Die Liste wird angeführt von Lissabon und Porto. Die Zahl der Gebäude ist gemäss «Jornal.pt» in den Städten und deren Bezirken höher als auf dem Land.

In den historischen und beliebten Distrikten Lissabons gibt es immer mehr verlassene Gebäude. Ein Grund dafür ist der steigende Quadratmeterpreis, welcher die Einheimischen aus dem Kern vertreibt. In den teils schönsten Teilen lässt sich inzwischen Luxusstores und 5-Sterne-Hotels ein Haus mit starkem Verfall vorfinden.

Einige mögen sich nun fragen, wieso diese Häuser nicht einfach verkauft und renoviert werden, die Antwort ist komplexer als gedacht.

Das portugiesische Mietgesetz besagt, dass sämtliche Mietzinse, welche per Vertrag vor 1974 festgehalten wurden, nicht erhöht werden dürfen, bis zum Ableben des Mieters – auch eingefrorene Miete genannt. Oftmals verliert die Instandhaltung eines Gebäudes somit an Priorität, weil sich der Vermieter es schlichtweg nicht leisten kann. Es kann also gut sein, dass ein heruntergekommenes und schäbiges Gebäude zu einem Teil noch bewohnt wird.

Ein weiterer Grund sind Erbschaften oder Erbstreite. Können sich mehrere Parteien beispielsweise nicht einigen, kann durch diesen teilweise jahrelangen Verzug der Zustand des Gebäudes weiter verschlechtern, was wieder zu mehr Sanierungskosten führt, was sich die meisten wiederum nicht leisten können. In einem hypothetischen Szenario fällt dann der Entscheid das moderne Gebäude zu verkaufen. Ein solch altes Gebäude kann für gute 2’000’000 Euro auf dem Immobilienmarkt landen. Leisten können sich diese Gebäude meistens (nur) Investoren aus dem Ausland, welche ihre Offices, Hostels oder Airbnbs aufziehen. Dies führt wiederum zu einem weiteren Problem der portugiesischen Grossstädte, der Gentrifizierung.

Ein komplexes Thema. Trotz des Verfalls der Gebäude, haben einige ihren Charme noch nicht verloren oder durch die Verwahrlosung wurde dem Ganzen eine triste, aber in sich leicht schöne Note verliehen.

(mou)

Alte Gebäude und ihre Baustile haben mich stets fasziniert und interessiert. Dies ist ein Grund wieso ich mich fürs Urban Exploring interessiere. Dieses Mal hats aber nur fürs Urban Exploring Light mit iPhone gereicht, da sich die Gebäude mitten im Zentrum befinden und meist zugemauert und teilweise bewacht sind.

Die Gebäude in diesem Zustand zu sehen tut mir schon fast weh, deshalb wollte ich mehr erfahren was der Grund der Vernachlässigung sein kann. Ebenfalls wollte ich gucken wie viele Gebäude ich auf meinem Weg von A nach B in Lissabon einfangen kann. Total gab es 90 Shots (ca 50 verschiedene Gebäude), wobei ich meine Favoriten bearbeitet und selektiert habe.

Wie bereits erwähnt habe ich das Ganze mit meinem (älteren) iPhone geschossen. Bisschen ungewohnt, da ich sonst immer mit meiner Spiegelreflex unterwegs bin, aber mal was anderes.

Auch zum Bearbeiten war es interessant, jedoch ist man schnell an den Grenzen (croppen etc). Was ich ein bisschen schade finde, da ich so noch mehr hätte herausholen können.

Da ich die iPhone Fotoreihe ohne Kontext bisschen zu wenig finde, habe ich recherchiert, um den ganzen ein bisschen Background zu geben.

Tipp an mich selbst: Kein Zoom, don’t even think about it und so nah dran wie die Sicherheitsleute einen lassen.