Dark Patterns in Schweizer Online-Shops

Der E-Commerce ist ein wichtiger Bestandteil des Kaufverhaltens der Schweizer Bevölkerung. Rund jede dritte Person in der Schweiz kauft mindestens einmal pro Monat im Internet ein. Neben den üblichen Marketingmassnahmen wie Werbung oder Rabattaktionen verwenden Online-Shops vermehrt auch Dark Patterns, um so ihre Umsätze zu verbessern. Dark Patterns sind speziell gestaltete Benutzeroberflächen, mit denen man die Benutzer:innen zu Handlungen verleiten kann, welche sie eigentlich nicht hätten tun wollen. Solche Handlungen sind beispielsweise das Kaufen von Produkten oder das Teilen von persönlichen Daten. Dass Dark Patterns eine Möglichkeit bieten, um zusätzliche Umsätze zu generieren, scheint sich bereits herumgesprochen zu haben. Untersuchungen zufolge werden nämlich auf praktisch allen Online-Shops, welche bei der Schweizer Bevölkerung beliebt sind, bereits Dark Patterns eingesetzt.
Bachelorthesis
In meiner Bachelorthesis habe ich mich damit auseinandergesetzt, ob Dark Patterns auf verschiedene Personengruppen den gleichen Einfluss haben. Konkret habe ich untersucht, ob die Nutzungshäufigkeit und die Nutzungskompetenz der Teilnehmenden einen Einfluss haben. Um diese Forschungsfrage zu beantworten, habe ich ein Online-Fragebogenexperiment durchgeführt. Im Experiment habe ich insgesamt 166 Proband:innen zwei Darstellungen von Online-Shops gezeigt und ihre Reaktionen darauf erfasst. Bei der Experimentalgruppe beinhalteten die Online-Shops jeweils ein Dark Pattern. Die Ergebnisse wurden anschliessend statistisch ausgewertet.
Lehrprojekt
Als Lehrprojekt wurde eine Lern-App gestaltet. Ziel der App ist es, den User:innen mit spannenden Aufgaben beizubringen, was Dark Patterns sind und wie man sich davor schützen kann. Beim Design wurde versucht, eine Balance zwischen einem verspielten Design und einer seriösen Anwendung zu finden. Bei den Inhalten wurde versucht, eine Mischung von verschiedenen Aufgabentypen und Themen zu erreichen.
Das Design wurde in mehreren Schritten erstellt. In den einzelnen Schritten wurde jeweils ein Prototyp erstellt, welcher anschliessend mit mehreren Personen aus der Zielgruppe getestet wurde. Das Feedback der User:innen wurde anschliessend verwendet, um den Prototyp zu überarbeiten. Für den Fall, dass der App in Zukunft neue Inhalte hinzugefügt werden sollen, wurde ein Design-System erstellt. Das Design-System beinhaltet alle Designelemente als wiederverwendbare und bearbeitbare Komponenten. Dadurch kann einerseits eine einheitliche Gestaltung sichergestellt werden. Darüber hinaus macht es zukünftige Arbeiten viel schneller.



In Zukunft würde ich diesen Prototyp gerne mit Institutionen wie dem Konsumentenschutz teilen. Meine Arbeit könnte dabei als Vorlage genutzt werden, sollten in Zukunft Schulungsmassnahmen geplant sein.