Fotoserie auf über 2000 Metern über Meer

Ich wollte mich schon lange in der Fotografie so richtig ausprobieren und sah in Digezz die perfekte Gelegenheit, dieses Vorhaben mit dem Smartphone umzusetzen. Also plante ich eine Reise nach Juf, der höchstgelegenen ganzjährig bewohnten Siedlung der Schweiz.
An einem kalten Apriltag machte ich mich mit dem Zug auf den Weg. Ich freute mich auf die vier Tage, die nun vor mir lagen. Der erste Teil der Reise mit dem Zug verlief eher unspektakulär, doch mit dem letzten Abschnitt im Postauto wurde es atemberaubend. Mit jedem zurückgelegten Kilometer wurden die Strassen kurviger und die Landschaft eindrucksvoller: Restschnee bedeckte die von braunem Gras durchzogenen Hänge, überragt von mächtigen Steingipfeln. In Juf angekommen, bezog ich mein Zimmer und ging früh schlafen, um am nächsten Morgen direkt loslegen zu können.
In den folgenden Tagen schoss ich unzählige Bilder. Ich hatte mich nicht gross vorbereitet und wollte vor allem praktische Erfahrungen mit dem Smartphone sammeln. Mit der Zeit erkannte ich die Stärken und Schwächen der integrierten Kamera und konnte mich entsprechend anpassen. Dieser Lernprozess bereitete mir grosse Freude.
Schliesslich hiess es Abschied nehmen, und ich reiste – etwas wehmütig, aber mit einer Vielzahl an Bildern und neuen Erkenntnissen im Gepäck – wieder nach Hause. Kaum angekommen, begann ich sofort mit der Bildauswahl. Es war mir wichtig, nur eine sehr sorgfältig kuratierte Auswahl für die finale Serie zu verwenden, weshalb ich zunächst viele Fotos sichtete. Anschliessend bearbeitete ich die ausgewählten Bilder so, dass sie einen einheitlichen Look erhielten. Zum Schluss wählte ich noch einmal aus – und die Serie war fertig. Sie erfüllt mich mit Freude.













(abb)
Eine Herausforderung war das Fotografieren selbst. Die Tiefenschärfe funktioniert beispielsweise nicht so gut wie bei einer Spiegelreflexkamera, dafür ist man viel mobiler unterwegs. Solche Vor- und Nachteile musste ich zuerst erkennen, um mich entsprechend weiterzuentwickeln.
Ein weiteres Problem war der Speicherplatz. Zum Glück hatte ich zufällig eine Speicherkarte dabei und konnte so den Telefonspeicher immer wieder leeren.
Ein klarer Schwachpunkt der Smartphonekamera ist jedoch die Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen: Es entsteht starkes Bildrauschen, und auch die Farben wirken weniger stimmig. Nach einem erfolglosen Versuch liess ich Nachtaufnahmen bleiben und konzentrierte mich fortan auf die Tageszeiten mit gutem Licht.
Auch die Nachbearbeitung stellte eine Herausforderung dar. Es war nicht einfach, bei so unterschiedlichen Motiven einen einheitlichen Farblook zu erzielen, weil alle Bilder unterschiedliche Belichtungen und Farbkombinationen hatten.
Mit dem Endresultat bin ich jedoch zufrieden. Die Serie wirkt durch den einheitlichen Stil als geschlossene Einheit. Am wertvollsten war für mich die Erkenntnis, wofür sich die Smartphonekamera eignet – und wofür nicht. Ausserdem weiss ich nun, dass ich beim nächsten Projekt die Bildbearbeitung deutlich effizienter gestalten kann und somit von diesem Projekt profitieren werde.