Der Tanz mit dem Cello

Eine Frau tanzt mit ihrem Cello in einem Pavillon und hinter ihr steht der Text "I could have danced all night"

Das Klosterhotel auf der St. Petersinsel öffnete im April wieder seine Türen. Genau darauf haben Brigitte Müller und ich gewartet, denn schon im Herbst 2024 haben wir nachgefragt, ob ein Dreh im Klosterhotel möglich wäre. Das Warten hat sich gelohnt, denn wir konnten nun ein Cello-Cover im szenischen Pavillon aufnehmen.

Mit ihrer langjährigen Erfahrung lehrt die Cellistin Brigitte Müller ihren Schüler:innen das Spielen des Cellos und verzaubert ihr Publikum regelmässig mit ihren Ensembles und Orchestern, aber auch einzeln an Festen und Trauerfeiern in der Kirche. Da sie aber mit ihrer Musik mehr Anklang an Hochzeiten finden möchte, entwickelte ich ein Video-Konzept, das sie auf ihren verschiedenen Social-Media-Kanälen ausspielen kann und ihre Zielgruppe anspricht. Die Zielgruppe in diesem Fall besteht aus Personen im Alter von 28 bis 38 Jahren, die verlobt sind oder Hochzeitsplaner:innen, die sich für klassische Musik bzw. Live-Musik auf einem klassischen Instrument interessieren. Das Video soll dem Publikum vermitteln, dass eine Cellistin ihrem Anlass Stil verleiht und sie ihr persönliches Bridgerton-Erlebnis haben können und Brigitte Müller eine kompetente und leidenschaftliche Cellistin ist. Zudem soll das Video zu mehr Impressionen vor allem auf Instagram und zu Buchungen führen. Auch das Klosterhotel möchte natürlich mehr Gäste nach ihrer Wiedereröffnung anlocken. Das Video soll auch dem Hotel dienen, in dem die Zielgruppe eine potenzielle Trauungslocation entdeckt.

Nachdem wir uns für das Lied «I could have danced all night» aus dem Musical «My fair Lady» entschieden haben, konnte Brigitte Müller üben und sich auf den Dreh vorbereiten. Vor dem Dreh haben wir das Audio des Covers mit einem Mikrofon an einer Cellohalterung in einem Raum mit guter Akustik aufgenommen. In der Szene im Musical «My fair Lady», in der das Lied vorkommt, singt Audrey Hepburn darüber, wie sie die ganze Nacht an einem Anlass weiter hätte tanzen können. Genau dieses Gefühl und diese Leidenschaft soll im Cover vermittelt werden. Der Eindruck soll entstehen, dass die Cellistin für eine Hochzeit spielte und noch in Erinnerungen an diesen Abend schwelgt, weil sie leidenschaftlich gerne das Cello für ihr Publikum spielt. Um das Visuelle noch näher an das Musical zu bringen, bin ich in einem Second-Hand-Laden fündig geworden und entdeckte ein ähnliches Kleid, wie es Audrey Hepburn trug.

Mit dem Schiff machten wir uns über den Bielersee auf den Weg zur St. Petersinsel. Ausgerüstet mit einer Kamera, Sony a7III, einem Stativ und einem Gimbal, einem kleinen Spotlight Licht von SmallRig, einem Zoom H5 und ein paar SD-Karten in der Reserve legten wir mit dem Dreh los. Von den Einstellungen filmten wir mehrere Takes und verbrachten einen Tag auf der Halbinsel. In der Postproduktion habe ich die verschiedenen Aufnahmen zusammengefügt, das Video mit Color Grading farblich angepasst und einen Stil verliehen. Das Ergebnis könnt ihr hier sehen:

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(abb)

Das ganze Projekt machte unglaublich viel Spass und ich konnte so vieles dabei lernen und verschiedene Shots ausprobieren, die ich so vorher noch nicht in einem Projekt gefilmt habe. Auch wenn noch so viel Zeit in die Planung investiert wird, stellte ich fest, dass es gewisse Dinge gibt, auf die ich nicht so grossen Wert gelegt habe. Nämlich das Location Scouting. Da wir schon den Drehort hatten, bin ich nicht vor dem Dreh zur Location gegangen und habe so auch nicht festgestellt, dass der Weg ein bisschen mühsam und steinig ist und bei ein wenig Regen eben auch rutschig. In einem solchen Fall lohnt es sich alternative Wege zur Location zu wissen oder im Notfall eine Ersatzlocation zu haben (z.B. drinnen im Klosterhotel und nicht im Pavillon im Wald).

Beim Dreh selbst ging ich nicht exakt nach der Shotlist und reduzierte die Anzahl an Einstellungen, da der Weg zur Location und das Einrichten und Aufstellen des Equipments etwas mehr Zeit in Anspruch nahm als gedacht. Obwohl ich schliesslich mit einer reduzierten Anzahl an Einstellungen arbeitete und ich auch den Anfang kürzte, finde ich das Resultat gut gelungen. Den Anfang kürzte ich, da ich ihn als One Take mit dem Tanzen gefilmt habe und die Lichtverhältnisse so unterschiedlich waren, dass der Shot von aussen überbelichtet war. Hierbei hätte es sich gelohnt, die Szene draussen separat zu filmen. Jedoch war der Shot draussen auch nicht optimal, weil es Zäune um den Pavillon herum hatte, um Wildtiere davon abzuhalten, das Gras zu fressen, damit der Pavillon schön für die Saison bleibt. In der Umgebung hatte es zwar schönes Vogelgezwitscher, aber aus Zeitmangel schaffte ich es nicht mehr es aufzunehmen. Deshalb nahm ich das Vogelgezwitscher aus einer Library und legte sie unter das Video.