Sip’n’Chill: Brew it yourself

Mit genügend Koffein durch die Prüfungsphase – aber ohne dass der eigene Bankaccount es bereut. Das scheint unmöglich. Und doch wagte ich mich an die Challenge. Mit Espresso, Honig und etwas HTML.
Iced Brown Sugar Oat Shaken Espresso, Nondairy Salted Caramel Cream Cold Brew oder Iced Lavender Oatmilk Latte. Mit der amerikanischen Kaffeekette Starbucks wird besonders eines verbunden: fancy Kaffeekreationen, deren Namen man sich kaum merken kann, und das Versprechen eines künftigen Diabetes mellitus Typ 2.
Während man sich die Drinks in Amerika vielleicht noch leisten kann, kostet ein Grande Caramel Macchiato hierzulande 9.20 Franken. Als kleiner Reminder: Für den gleichen Preis kann ich mir an der FHGR sieben zugegebenermassen schlechte Kaffees aus dem Automaten holen.
Um als Student:in erfolgreich die Prüfungsphase zu durchstehen, muss also eine preiswerte Alternative her. Besonders wenn man wie ich ohne Kaffee vor der Medien-BWL-Zusammenfassung einschlafen würde. So entstand die Idee, meine eigenen von TikTok inspirierten Kaffeerezepte zu erstellen. Und wenn man schon Multimedia Production studiert, muss das Ganze natürlich auch Social-Media-worthy sein.
Die Umsetzung
Ich entschied mich dazu, jedes Kaffeevideo so zu drehen, dass ich es sowohl in Querformat auf YouTube, als auch im Hochformat auf TikTok posten kann. Zusätzlich dazu erstellte ich mittels HTML, CSS und JavaScript eine Website, die nochmals die genauen Rezepte meiner Kreationen sowie einen Text zum jeweiligen Ursprung des Kaffees enthält.
Da ich bisher noch nie alleine gecodet habe, war dies entsprechend zeitintensiv. Jedoch konnte ich auch viele neue Funktionen und mein Wissen zu CSS erweitern. Hier geht’s zur Website.
Und hier geht es zu den fertigen TikToks: https://www.tiktok.com/@jenderrer
(vha)
Umsetzung und Arbeitsaufwand:
Ich filmte die Videos bei meinen Eltern zu Hause. Ich nutzte die Gelegenheit, um meine neue Kamera erstmals für Videoproduktionen zu verwenden. Ich versuchte, die Videos immer aus einem ähnlichen Winkel zu filmen. Dies gelang mir leider nicht immer gut. Visuell wäre es besser gewesen, alle Videos am selben Tag mit identischem Setup zu drehen. Das war zeitlich nicht möglich – beim nächsten Mal würde ich das Setup dokumentieren.
Das Schneiden der Videos war nicht besonders schwer, einzig die Audioproduktion war aufwändig. Durch Fluglärm im Hintergrund musste ich zum ersten Mal mit Tools wie Denoiser und Dehummer arbeiten. Diese Erfahrung hat mir viel gebracht. Man hört den Lärm in den fertigen Videos kaum mehr.
Das Coden selbst benötigte sehr viel Geduld und vor allem Zeit. Ich unterschätze, wie viele Unterseiten ich benötigen werde (insgesamt 10 Seiten HTML). Zudem habe ich noch nie alleine eine Website gecodet. Ich konnte einige Dinge bei meinen IM-Projekten abschauen, doch das Stylen mit Flexboxen kostete mich dennoch sehr viele Anläufe. Um die Website möglichst responsiv zu gestalten, arbeitete ich zudem mit drei Media-Queries. Dennoch konnte ich auch sehr viel lernen. Funktionen wie mySwiper und auch die Kaffee-Facts hatte ich bisher noch nie gebraucht. So konnte ich viele Erfahrungen mit CSS und HTML gewinnen. Der Look der Website gefällt mir zudem sehr, das meiste ist wirklich so rausgekommen, wie ich es mir zunächst vorgestellt habe.
Herausforderungen und Lerngewinn:
Insgesamt erfolgte die Entstehung dieses Projektes über mehrere Monate hinweg. Während der Produktion stiess ich auf einige Hindernisse. So ist es bei meinen Eltern zu Hause immer etwas laut und ich musste jedes Mal planen, dass ich für den Dreh alleine zu Hause bin. Zudem habe ich zu wenig darauf geachtet, dass der Bildausschnitt so ist, dass man das Video im Hochformat schneiden kann. So musste ich letzten Endes 4 von 6 Videos nochmal neu drehen. Der zweite Durchlauf half mir dabei, dass ich diese Sichtweise in Zukunft besser beachten werde. Sehr viel unerwartete Mühe bereitete mir das Beschriften der Videos. Obwohl ich darauf achtete, immer die gleichen Fonts, Farben und Grössen zu nutzen, sahen die Thumbnails sehr unterschiedlich aus – und einige waren nur schlecht lesbar.