5 Tipps für Konzertfotografie

Ende Oktober 2021 fand in Chur das Big Air Festival statt. Es war der erste FIS Freeski und Snowboard Weltcup in der Saison. Neben der riesigen Schanze, auf der Weltgrössen ihr Können unter Beweis stellten, spielten neun Acts auf der Bühne vor Livepublikum. Wir waren vor Ort und haben das Geschehen abgelichtet.

Eventfotografie ist nicht einfach. Es gilt den richtigen Moment bestmöglich einzufangen und oft haben Fotograf:innen dafür nur eine Chance. Daher sollte man sich gut vorbereiten. Die wichtigsten Punkte kann man in Organisation, technisches Know-how und Arbeit mit der Kamera vor Ort unterteilen.   

Für Neugierige haben wir in der Kritik unsere Learnings und weitere Tipps für das Fotografieren an Events zusammengetragen. Hier aber die Wichtigsten:

(ash)

Die Idee

Das BigAir Festival war ein riesiger Event in Chur mit einer Mischung aus Freestyle Sport und urbaner Musik. Auf der Bühne standen sowohl diverse Schweizer als auch internationale Musikgrössen. Für uns war sofort klar, dass wir bei einem solchen Event vor der Haustüre mehr tun wollten, als nur aus dem Publikum mitzufeiern.

Tipp an alle von euch, die gerne Fotografieren und an Events gehen: Versucht immer, euch akkreditieren zu lassen. Medienunternehmen kriegen meistens eine gewisse Anzahl Pässe für die Berichterstattung, aber oft geben Festivals auch weitere Pässe an Fotograf:innen heraus. Das ist oft eine grossartige Möglichkeit, um das Portfolio zu erweitern oder einen Event mal aus einer anderen Perspektive zu erleben.

So haben auch wir kurz vor dem Big Air eine positive Rückmeldung mit Medienpässen für beide Tage erhalten. Somit haben wir uns auch dazu entschieden, eine kleine Fotostrecke mit den besten Bildern des Events auf Digezz zu publizieren.

Das Fotografieren

Den meisten Medien ist es bei Musikfestivals nicht gestattet, x-beliebig zu fotografieren oder filmen. In der Regel gilt, dass während der ersten drei Songs (je nach Künstler:in) aus dem Graben fotografiert werden darf. Danach müssen die Fotograf:innen von der Front weg. Auch ist es nicht erlaubt, gleich hinter der Absperrung weiter zu fotografieren, da der Verschluss der Kameras und die grossen Objektive das Publikum stören.

Unsere Vorgehensweisen und Tipps haben wir euch bereits im öffentlichen Beitrag weiter oben in den Slides zusammengefasst.

Das Bearbeiten

Jede:r der Künstler:innen hat einen eigenen Look auf der Bühne mit angefertigten Bühnenbildern, Videos und spezifischen Farben. Beim Editieren von Portraits ist es besonders wichtig, dass die Hauttöne stimmen. Unser menschliches Auge ist sehr sensibel und gut eingeschult auf Hauttöne. Es realisiert deshalb unterbewusst, wenn etwas nicht stimmt. Bei der Nachbearbeitung der Farben im Bild gilt: weniger ist mehr.

Wenn eine Bildserie mit vielen Fotos entsteht, kann man mit monochromatischen Farben auch für etwas Abwechslung sorgen. So konnten wir zum Beispiel auch hier bei den Konzerten eine andere Stimmung rüberbringen und den Fokus auf die Lichtgestaltung, die Konturen und die Komposition legen.

Die Fotografien haben wir alle in Adobe Lightroom Classic CC bearbeitet. Dabei haben wir mit unseren eigenen Presets gearbeitet, die sich über die Jahre angesammelt haben. Wichtige Schritte zum Schluss sind das Begradigen, das Zuschneiden und das Framing der Bilder. Gerade bei Konzerten ist eine hohe Auflösung sehr wertvoll, da das Bild zugeschnitten werden kann und trotzdem noch scharf ist.

Herausforderungen und Learnings

Da wir am ersten Tag des Festivals noch eine wichtige Abgabe hatten, konnten wir nicht schon von Anfang an vor Ort sein und deshalb auch nicht alle Künstler:innen live sehen. Zudem wäre es praktisch gewesen, wenn wir schon früh morgens vor Ort gegangen wären und uns eine Übersicht übers Gelände verschafft hätten. So hätten wir bereits gute Plätze fürs Fotografieren bestimmen können und uns am Abend nicht durch die Leute drängeln müssen.

Bei einem Konzert aus dem Graben zu Fotografieren ist immer aufregend. Während drei Songs hatten wir jeweils genügend Zeit, um auch nur jede erdenkliche Position vor der Bühne einzunehmen. Es ist wichtig, dass man sich dessen bewusst ist und nicht im Stress konstant den Auslöser drücken muss. Man hat also auch genügend Zeit, um mit verschiedenen Brennweiten zu arbeiten und eventuell sogar das Objektiv zu wechseln. Wenn man zu zweit fotografiert, kann man sich auch auf Personen oder Blickwinkel fixieren, damit keine doppelten Bilder entstehen.