25 Jahre Informationswissenschaft Studiengang in Chur

HTW Chur

Fast ziemlich genau vor 25 Jahren startete der damals genannte «Information und Dokumentation» (IuD) Studiengang in Chur. Mittlerweile heisst er Informationswissenschaft und ist von der FHGR nicht mehr wegzudenken. Zum 25. Jubiläum des Studiengangs, soll die Entstehung und Etablierung der informationswissenschaftlichen Aus- und Weiterbildung an der Fachhochschule Graubünden in einem kurzen Dokumentarfilm festgehalten werden. 

Der Auftrag bestand darin, die lebhafte Geschichte der «Churer IW» zu dokumentieren und die Erzählungen der Nachwelt zu bewahren. Dafür war die Produktion eines kurzen Dokumentarfilms mit einer Dauer von etwa 15-20 Minuten geplant. In diesem Film sollten zahlreiche Zeitzeugen zu Wort kommen, um die Entwicklung der «Churer IW» von ihren Anfängen bis zur Gegenwart zu beleuchten. Der Film wird am Jubiläumsfest im November 2023 das erste Mal ausgestrahlt.

Hier gehts zum Film:

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(eli)

Pre-Production

Unser filmisches Projekt «25 Jahre Informationswissenschaft in Chur» war ein aufregendes Unterfangen, dem wir zu dritt begegneten und das in die üblichen drei Hauptphasen (Pre-Production, Dreharbeiten, Post-Production) unterteilt wurde.

 

Bei der Konzepterstellung standen wir vor der Herausforderung, wie wir so viele verschiedene Geschichten in kürzester Zeit erzählen könnten, ohne auf B-Roll zurückgreifen zu können. Da die Geschichten in der Vergangenheit liegen und eine Nachstellung ausgeschlossen war, gab es auch wenig Archivmaterial, hauptsächlich Verträge oder andere unspektakuläre Dokumente, die visuell keinen Mehrwert bieten würden. Daher haben wir uns entschieden, das Konzept einfach zu halten und uns auf die ästhetische Gestaltung der Bildausschnitte zu konzentrieren. Hierbei haben wir uns für eine Sony FX6 und Sony A7IV mit Sirui Anamorphic Linsen entschieden, um einen filmischen Look zu erzeugen. Als Drehort kam nur die FHGR in Chur in Frage, da die Entstehungsgeschichte eng mit Chur verknüpft ist und wir die Protagonisten in die passende Umgebung setzen konnten.

 

Während der Vorbereitung war es ebenfalls wichtig, ausreichend Informationen und Hinweise zu den wichtigsten Protagonisten zu erhalten, wobei unser Auftraggeber uns gut unterstützt hat. Die Übersicht darüber, wer wann was getan hat, war nicht ganz einfach, daher war es umso wichtiger, dass wir die Interviewfragen für jeden Protagonisten im Voraus vorbereiteten.

 

Schließlich ging es darum, Termine mit den Protagonisten zu vereinbaren und den Drehort zu reservieren. Am Ende haben wir neun Protagonisten an drei verschiedenen Tagen in drei verschiedenen Räumen interviewt.

 

Dreharbeiten

An den Drehtagen übernahmen Sandro und Anja die technische Arbeit und die Filmaufnahmen, während sich Asha um die Protagonisten und die Interviewführung kümmerte. Die Interviews verliefen je nach Protagonist sehr unterschiedlich. Zeitlich hatten wir etwa 30-45 Minuten eingeplant, doch bei einigen dauerten sie bis zu einer Stunde, da sie gerne ausführlicher erzählten. Es wurde deutlich, wie anspruchsvoll eine gute Interviewführung ist und wie viel Erfahrung dafür erforderlich ist. Die vorbereiteten Fragen erwiesen sich auf jeden Fall als hilfreich. Ein negativer Punkt war, dass einige Protagonisten darauf bestanden, die Fragen im Voraus zu sehen, und in einigen Fällen wurden die Antworten «abgelesen» oder auswendig gelernt. Mit der Zeit wurden sie jedoch offener für das Gespräch, und durch Nachfragen konnten wir oft noch mehr Informationen erhalten. Auch hier erwies es sich als sehr wichtig, die Kamera nach dem Interview weiterlaufen zu lassen, da oft noch interessante Aussagen getroffen wurden. Nach jedem Gast waren wir erfreut über die neuen Erkenntnisse.

 

Technische Produktion:

Das Zusammenspiel der beiden Kameras hat in den meisten fällen gut funktioniert, jedoch wäre es optimaler gewesen 2x die gleiche Kamera on Set zu haben da gleiche WB einstellungen zu nicht 100% identischen Ergebnissen geführt haben, welche wir dann mühsam in Post bearbeitet mussten. Auch wäre eine 3te Kamera Sinnvoll gewesen, um Detailaufnahmen von Händen oder Ähnlichem zu machen, um nachträglich mehr Flexibilität im Schnitt zu haben. Dies war das größte Learning für die Produktion eines solchen Films mit Zeitzeugen.

 

Post-Production

Die Menge an Interviewaufnahmen war im ersten Moment erschlagend. 6.5h Material in bereits gekürzter Version war eine Herausforderung. Nicht nur die Menge und Grösse der Daten (ca. 2TB) sondern auch das Handling dieser. Es war enorm wichtig eine saubere Projektstruktur zu haben, um jeweils ohne viel Aufwand zwischen den Kamera Perspektiven wechseln zu können und stets mehrere Cut Versionen bereit zu haben, um wieder einen Schritt zurück machen zu können. Sandro hat die gesamte Postproduktion übernommen, während sich Asha und Anja um die Optimierung des Workflows und das Storytelling gekümmert haben.

Es war klar, dass wir Audio-Scripts erstellen mussten, doch auf Schweizerdeutsch ist dies gar nicht so einfach.

Es bedurfte bereits mehreren Script Vorschläge und Überarbeitungen bis wir eine Version hatten, die wir als solides Grundgerüst bezeichnen konnten. Wir haben die Aussagen bereits auf 28 Minuten in einer kompakten Story bündeln können. Danach war es Zeit, Feedback von verschiedenen Stellen einzuholen. Es gab viele Korrekturrunden und wir konnten den Film genau pünktlich auf den Abgabetermin an den Auftraggeber liefern. Die finale Version war dann inkl. Intro-Erklärung und Abspann 22:54 Minuten lang.

 

Fazit

Das Projekt war für alle Teammitglieder eine lehrreiche Erfahrung. Nicht nur was die Umsetzung eines Projekts von dieser Grösse betrifft, sondern auch um einen Blick hinter die Kulissen der FHGR Geschichte zu erlangen. Mit Zeitzeugen wie beispielsweise Dieter Heller zu sprechen und seine Weisheiten aus erster Hand zu hören, war ein wundervolles Erlebnis.