30 %

Abseits
Das Lawinenunglück am Vilan

Lawinensituation

 

Speziell an diesem Winter war es, dass in den Büdner Alpen jeder Schneefall mit Wind verbunden war. Dies führte von Beginn der Saison an dazu, dass es sehr grosse Schneeverfrachtungen gab. Der pulvrige Neuschnee, wurde vom Wind weggeblasen und sammelte sich an windgeschützten Stelle des Berges.

Man spricht von Triebschneeansammlungen. Triebschnee ist eine der häufigsten Lawinenursache.

 

Dies liegt daran, dass die Schneekristalle durch den Wind deformiert werden und sich zusammen binden. Somit transportiert der Wind nicht nur Schneemassen, er bindet diese auch. Der verfrachtete Neuschnee kommt gebunden auf der Schneedecke zum Erliegen. Die deformierten Kristalle können sich nicht mit dem Schnee, der schon da liegt (Altschnee) verbinden. Dies liegt daran, dass die Kristalle deformiert sind.

 

Rechts sieht man, wie sich Triebschneeansammlungen bilden. Wenn Schnee mit Windeinfluss (blaue Pfeile)  fällt, wird dieser vom dem Wind durch die Luft transportiert. Danach kommt der verblasene Schnee an einer windgeschützten Stelle zum erliegen.

 

Durch diese Triebschneeablagerungen entstehen
Schneebrettlawinen. Eine Schneebrettlawine ist dadurch
gekennzeichnet, dass die ganze Schneemasse wie ein
Brett abrutscht. Diese Lawinenart ist die gefährlichste für
Wintersportler. Schneebretter sind ab einer Hangneigung
von 30 Grad möglich.

 

„Die häufigste Todesursache bei einem Lawinenniedergang ist das Ersticken.“

 

 

Lawinenbulletin

 

Um die Lawinengefahr als Bergsportler besser einschätzen zu
können, gibt es ein Lawinenbulletin vom Schnee und
Lawinenforschungsinstitut (SLF). Diese Lawinengefahr-Vorhersage
hilft uns, eine Tour zu planen und die Lawinengefahr abzuschätzen.

 

Aufgrund des Neuschnees, der in der vorherigen Schlechtwetterperiode fiel, galt erhebliche
Lawinengefahr. Doch was heisst das und was sind die Eigenschaften dieser Gefahrenstufe?
Bei der Gefahrenstufe erheblich ist der Schneedeckenaufbau meist schlecht. Die verschieden Schneeschichten sind ungenügend miteinander verbunden. Das heisst, dass sich im steilen Gelände, Lawinen von alleine lösen können ohne menschliche Zusatzlast. Ein weiterer zentraler Aspekt sind Fernauslösungen. Es ist möglich, eine Lawine von der Ferne auszulösen, ohne dass ich den Hang betrete. Somit ist es sehr wichtig, dass man bei der Tourenplanung auch die Hänge rundherum berücksichtigt.

 

Die Hauptgefahr am 31. Januar war der Neu- und Triebschnee ab 1800 Meter an allen Hangexpositionen.

Quelle: ©SLF www.slf.ch