30 %

Abseits
Das Lawinenunglück am Vilan

Fernauslösung

 

Bei der Gefahrenstufe erheblich sind Fernauslösungen möglich. Somit ist unklar, ob die SAC Gruppe überhaupt selbst die Lawine ausgelöst hat. Wenn man die Bilder der Anrisskante, des Schneebretts sieht, erkennt man, dass eigentlich die komplette Bergflanke ausgelöst wurde. Somit kann es gut sein, dass sich die Gruppe einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort befand. Wenn ein Schneebrett solcher Dimension den Berg runter rutscht, und man sich in diesem Hang befindet, muss man nicht mal eine zu steile Abfahrt gewählt haben.

 

Massenskiwanderung

 

Wie man auf den Bildern sieht, ist das Gelände völlig verspurt. Am 31.1 waren einige auf dem Gipfel und genossen die Abfahrt. Auf diesem Bild sieht man es deutlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: ©SRF http://bit.ly/srf_vilan

Und genau das ist ein Problem. Wenn das Gelände so verspurt ist, dass ich keine Linie mehr in ein Hang fahren kann, suche ich nach alternativen. Genau dies, ist ein Faktor, den man als Skitourengänger beachten muss, dass man trotzdem nicht leichtsinniges Risiko eingeht.

 

Spurenlage

 

Dieser Winter zeigt erneut auf sehr eindrückliche und tragische Weise, dass Spuren im Hang nicht gleich Sicherheit bedeuten. Wie man auf oberen Bild sieht, ist das deutlich steilere Gelände (rechteste Abfahrtsspur) bereits begannen worden. Eine solche Spur führt dazu, dass man ihr folgt. Diese Tendenz ist sehr gefährlich. Eine Lawine muss sich nicht bei dem ersten lösen, der den Hang begeht. Der Zeitpunkt wann sich ein Schneebrett löst, ist sehr unvorhersehbar.

 

Organisierte Rettung

 

Man spricht von organisierter Rettung, wenn man beispielsweise die Rega alarmiert. Diese ist innert 10 bis 20 Minuten nach der Alarmierung vor Ort. Doch genau hier liegt das Problem. Die Überlebenschance ist in den ersten 13-14 Minuten über 90%. Danach sinkt diese drastisch. Nach 20 Minuten Verschüttungszeit überleben ca. 50% nach 30 Minuten ca 35% den Lawinenabgang. Genau dies ist die Grenze der organisierten Rettung. Bis die Profis vor Ort sind, geht viel Zeit verloren.

 

„70% der verschütteten können von den Profis nur noch Tod geborgen werden.“

 

Deshalb ist es wichtig, dass man mit einem Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) ausgerüstet ist. Mit diesem können „Kameraden“ sofort mit dem Suchen beginnen. Denn es bleibt wenig Zeit.