Weihnachtsmarkt für Zuhause

«Was studierst du eigentlich genau?» und «Was machst du den ganzen Tag?» sind Fragen, denen sich MMP-Studierende wohl öfter stellen müssen.

Damit ich meinem Umfeld zeigen konnte, was ich im Major Live Communication so lerne, habe ich mich entschlossen, die diesjährige Weihnachtsfeier der Familie zu organisieren. Und zwar so richtig dick aufgetragen, von Moodboard, Einladungen bis Raumplan und Beschriftungstafeln war alles dabei.

Die Idee war, auf dem Vorplatz meines Elternhauses ein Weihnachtsfeier im Stil eines Weihnachtsmarktes aufzuziehen.

Bis wenige Tage vor dem Event hat alles wunderbar funktioniert. Und dann kam die Hiobsbotschaft. Für einmal war es nicht Corona, das zum Absagen des Events führte, sondern ein gesundheitlicher Notfall in meiner Familie, der die Durchführung unmöglich machte.

Damit ihr aber vielleicht von meiner Arbeit profitieren könnt, habe ich die Rezepte fürs Weihnachtsmarkt-Feeling zusammengestellt. Für unsere Gäste habe ich die Unmengen von Naschereien verpackt und per Post verschickt.

Wenn ihr wissen wollt, wie ich die Organisation des Events angegangen bin, könnt ihr das gerne in der Kritik nachlesen.

(mou)

Idee
Jeder kennt es: bei Familienfeiern kommt früher oder später der Moment, in dem alle so langsam nach Hause gehen könnten, und dann noch weitere 2 Stunden da bleiben. Was einem dann bleibt? Müdigkeit und eine dreckige Wohnung. Gerade zur Weihnachtszeit wird die Gastfreundschaft oft überstrapaziert. Um dem entgegen zu wirken, hatte ich die Idee, dass wir dieses Jahr im erweiterten Familienkreis draussen feiern können. Eine Inszenierung im Weihnachtsmarkt-Stil sollte es sein.
Ich habe mir erste Gedanken gemacht und diese in einem Mindmap zusammen gestellt. Ein Moodbard sollte mir helfen, in die richtige Stimmung zu kommen. Mit der Planung habe ich schon Ende Oktober begonnen, da ist Weihnachtsstimmung noch weit entfernt.

Pitchen beim härtesten Kunden
Für einen tollen Event braucht es eine super Location. Auf dem Vorplatz des Hauses meines Vaters erschien mir die perfekte Lösung. Mein Vater fand die Idee, bei sich zu Hause zu feiern super. Die Idee draussen, im Weihnachtsmarkt-Stil zu feiern fand er aber dann doch eher anstrengend. Die Arbeit werde nicht weniger, die Gäste hätten dann kalt und wenn es regnet, fällt alles ins Wasser.

Da ich mich voll in das Projekt stürzen wollte, habe ich ihm versichert, dass er lediglich den Pizzaofen, Holz für die Feuerschale und die Lokalität zur Verfügung stellen musste. Alles andere würde ich übernehmen. Da ich aber Wetter und Temperatur nicht beeinflussen kann, musste ich ihm hier Recht geben. Zusammen haben wir dann entschlossen, dass wir die Garage in die Planung mit einbeziehen, und schlimmstenfalls sogar ins Haus zügeln könnten. Ich konnte kaum glauben, dass ich die Idee dann aber doch ganz durchbrachte.

Konzept und Planung
Da parallel zu diesem Projekt noch die Events vom Major liefen, musste ich mich gut organisieren. Zu erst habe ich mich an eine To Do Liste gemacht um alle Tasks aufzuschreiben. Die Einladung und somit ein kleines CD hatte höchste Priorität.
Zudem habe ich stetig meine F&B-Liste ergänzt.
Wie das ganze Aussehen sollte, wusste ich ganz genau, rustikal mit viel Holz, Kuscheldecken und Unmengen von Lichterketten. Die ganze Dekoration rechtfertigte einen Ausflug ins IKEA! 🙂

CD
Das Design wollte ich ganz schlicht in schwarz und gold halten. Nebst einer tollen Schriftart habe ich auf dem iPad als Gestaltungselement goldener Schnee gezeichnet, den ich einsetzten wollte. Nebst der Einladung habe ich Beschriftungen für die «Stände» sowie Rezepte erstellt.

Zubereitung
Alle Getränke und Leckereien wollte ich im Vorfeld einmal «probe-kochen». Schon nur die kleine Menge war sehr aufwändig. Ich wollte natürlich keine halben Sachen machen und zeigen, was ich kann. Daher habe alles zuhause zubereitet und dann meiner Familie zum verkosten mitgebracht.

Die Zubereitung für die grosse Menge habe ich grössten Teils in der Woche vor dem Event gemacht. Frische Komponenten wie den Pizzateig, den Waffelteig und den Glühwein habe ich (zum Glück) für den Samstag vor dem Event vorgeplant.

Absage
Leider konnte ich meinen Event nicht durchführen. In meiner Familie gab es einen medizinischen Notfall. Die Durchführung wäre unmoralisch und faktisch nicht möglich gewesen. Ich hoffe aber, dass wir den Event im Januar nachholen können. Mit genügend Glühwein können wir sicher auch ignorieren, dass Weihnachten eigentlich durch ist.

Fazit
Ich konnte in diesem zeitintensiven Projekt sehr viel lernen. Ein Event ganz alleine auf die Beine zu stellen und mich um alles zu kümmern, hat mich herausgefordert. Ich konnte aber sehen, wie ich etwas aus dem nichts entstehen lassen kann und auch das Feedback von meiner Familie war toll. Dass das Projekt nicht durchgeführt werden konnte, war nicht einfach für mich. Im ersten Moment überwog der Schock, dass es meinem Bruder nicht gut geht. Mit der Zeit kam dann auch die Enttäuschung. Ich bin aber optimistisch, dass wir den Event nachholen.

Learnings

  • Überzeugung funktioniert nur mit guten Argumenten. Meinen Vater von der Machbarkeit und den für ihn geringen Aufwand zu überzeugen fordertet mich in diesem Projekt am meisten. Für jedes potentielle Problem einen Lösungsvorschlag und Beharrlichkeit hat mich hier aber weiter gebracht.
  • Organisation ist das A und O: Solch ein Projekt neben der hektischen Weihnachtszeit, der Bachelorarbeitsvorbereitung und dem Studium durchzuführen ist nicht ganz einfach. Ich musste mir Milestones setzten und kontinuierlich dran bleiben.
  • Du kannst nicht alles steuern. Nun weiss ich, wie sich all die Eventorganisator*innen in der Pandemie fühlen. Es ist richtig schlimm, wenn dein Herzensprojekt kurzfristig abgesagt werden muss.  Akzeptieren, dass es Situationen gibt, die man nicht beeinflussen kann, ist für mich sehr schwierig.