Tools für Schreibende – Charakterkarten

Wie sicherlich alle schreibenden Personen gehöre ich zu dem Teil, der sich mit dem Erstellen der Charaktere enorm schwierig tut. Im Laufe des Entwickelns meines neuen Romans habe ich mich aus diesem Grund dafür entschieden, ein für alle mal das Problem aus der Welt zu räumen: mit Charakterfragekarten.

Das Grundprinzip der Kärtchen, welche ich in InDesign formatiert habe, ist recht simpel. Hinten die Frage, vorne das Genre, welches der Frage zugeteilt werden kann. Für die:den Autor:in, welche:r meine Kärtchen verwenden möchte, habe ich das in der Einleitung ebenfalls noch kurz zusammengefasst, sodass allfällige Verwirrungen und Unsicherheiten zerstört werden. So kann sie:er selbst entscheiden, welches Genre für ihren:seinen Charakter im Moment wichtig ist, kann selber Fragen aussortieren, nach belieben auch hinzufügen, und mit diesen Karten einen Charakteren erstellen, der die Lesenden in die Geschichte führen kann. Der sie packen und fesseln kann, gerade weil er so real und echt ist – durch die Hilfe der Fragekarten eben.

Die Kärtchen jedoch dienen nicht nur als Tool für Autor:innen, sondern können auch als Kennenlernfragen verwendet werden, wenn man beispielsweise bei einem ersten Date nicht mehr weiss, was man sein Date fragen könnte. Auch als Spiel an einem gemütlichen Abend mit Freund:innen können sie dienen – sicherlich nicht alle, jedoch einige.

Die Entwicklung dieser stellte sich als ziemlich schwierig heraus, da ich zunächst die Fragen selbst erstellen und auflisten musste. Dabei waren das gute Internet wie auch mein Gehirn nützliche Tools, um diese zu kreieren. Partnerfragen, witzige Fragen, Fragen zur Persönlichkeit, Aussehen, Hintergrund, Bewerbungsfragen und vieles mehr wurden bei Google-Suchen aufgelistet, wobei ich keinen Unterschied zwischen der englischen und der deutschen Sprache machte – übersetzen und besser formulieren musste ich sie allemals.

Als der erste Prozess vorüber war und ich vor einer gewaltigen Liste an über 200 (!) Fragen hockte, ging es dann ans Aussortieren, Korrigieren und Übersetzen. Auf Indesign erstellte ich dann ein übersichtliches Layout, welches der:dem Nutzenden ermöglicht, die Kärtchen auszudrucken und nach belieben zu zerschneiden, oder eben nicht. Es war eine gute Übung, um das Formatieren innerhalb Indesign besser kennenzulernen, da ich bisher noch nicht so häufig mit diesem Adobe Programm gearbeitet habe.

Als weiterer Schritt teilte ich die Fragen in einzelne Genres auf, was sich ebenfalls als schwieriger als erwartet herausstellte, aufgrund dessen, dass sich viele Fragen in mehrere gleichzeitig einteilen liessen. Für die einzelnen Genres suchte ich nach passenden Icons, welche ich danach auf dem Procreate-App selbst malte – ebenfalls Neuland für mich, die (wie die Kärtchen bereits vermuten lassen) eher nach der Feder als dem Pinsel greift. Diese kleinen Bilder zog ich dann ins Indesign zu der jeweils passenden Frage und so wurde das Tool für Schreibende erstellt – etwas, das sich hoffentlich weiterhin nutzen lässt.

Für Interessierte hier das PDF.

(hil)

Indesign

Da ich mich noch wenig im Indesign auskenne, habe ich mir sehr schwer damit getan, eine übersichtliche Struktur zu konzipieren. So wäre es sicherlich nützlich, würde ich für ein weiteres Projekt in derselben Art, mich noch ein wenig in das Programm einlesen und es besser kennenzulernen, ehe ich mich Hals über Kopf ins Projekt stürze und im Prozess merke, dass es so, wie ich es wollte, gar nicht wirklich funktioniert.

Fragen

Ebenfalls war es sehr schwierig, die Fragen in Genres einzuteilen. Ich hätte vermutlich die Genres zuerst erstellen sollen und dann nach den Fragen suchen sollen, sodass ich nicht schon mit einem Vorwissen ins Erstellen der Genres gehe und so biasiert diese erstellte. Die Zuteilung wäre so vermutlich um einiges einfacher gewesen.

Skizzen

Für ein weiteres Projekt müsste ich wohl die Skizzen ebenfalls überarbeiten und verfeinern, meine Zeichenkünste quasi noch ein wenig üben. Es war mutig, dass ich mir dies zugetraut habe, vielleicht aber zu mutig, um dem Projekt wirklich gerecht werden zu können.